Marktberichte

Warten auf den US-Arbeitsmarktbericht Asien-Börsen fehlt klare Richtung

Passanten eilen an Kurstafeln außerhalb der Tokioter Börse vorbei.

Passanten eilen an Kurstafeln außerhalb der Tokioter Börse vorbei.

(Foto: REUTERS)

An den Märkten in Ostasien herrscht Zurückhaltung. In China halten die Anleger das Geld zusammen oder beschaffen sich welches durch Verkäufe für die anstehende IPO-Flut zu Beginn des kommenden Jahres. In Japan indes kehren die Investoren wieder zurück.

Zurückhaltung hat den Handel an den ostasiatischen Börsen geprägt. Vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten später am Tag wollten viele Anleger kein Risiko eingehen. Die Daten spielen eine wichtige Rolle für die Politik der US-Notenbank. Sollte sich zeigen, dass die Arbeitslosigkeit in den USA zurückgeht, dürfte die Federal Reserve ihre ultralockere Geldpolitik schon bald zu straffen beginnen. Damit würde den Aktienmärkten eine wesentliche Grundlage der Rally entzogen, die sie in diesem Jahr dank des billigen Zentralbankgeldes erfahren haben.

Nikkei
Nikkei 47.950,88

Die Börsen in Tokio schlossen im Plus, waren aber in den vorangegangenen beiden Tagen deutlich gefallen. Wie in anderen Teilen Asiens hielten sich die Kursausschläge jedoch in Grenzen. Der japanische Leitindex Nikkei verzeichnete zum Handelsschluss ein Plus von 0,8 Prozent auf 15.300 Punkte, der breiter gefasste Topix gewann 0,5 Prozent auf 1236 Punkte. Der MSCI-Index für die Region Asien-Pazifik unter Ausschluss von Japan gab dagegen um 0,4 Prozent nach.

In Shanghai verlor der Leitindex 0,7 Prozent. Händler berichten von Gewinnmitnahmen. Anleger hätten Mittel freigesetzt, um sich an einer Flut von Börsengängen beteiligen zu können, die für Anfang kommenden Jahres erwartet wird. Derzeit sind IPOs in China ausgesetzt. Allerdings gibt es Hoffnungen, dass die zuständigen Behörden bald wieder Börsengänge zulassen. Außerdem prüft die chinesische Regierung eine Vereinfachung des IPO-Prozederes.

Verkauft wurden in Shanghai vor allem Aktien des Telekom-Sektors, nachdem China über die Zuteilung von 4G-Lizenzen entschieden hat. Datang Telecom Technology verloren 3,4 Prozent und ZTE 2,6 Prozent.

Tokio holt auf

In Tokio verbesserten sich Advantest-Aktien um 6,1 Prozent. Hintergrund war ein "Nikkei"-Bericht, laut dem das Unternehmen die Kosten so weit senken will, dass es trotz eines geringeren Umsatzes noch einen Gewinn ausweisen kann.

Der Kurs von Fujifilm stieg um knapp 4 Prozent. Das Unternehmen wird Teil eines Konsortiums, das ein Medikament zur Behandlung von Alzheimer entwickelt. Die klinischen Tests der Phase II für T-817MA sollten im Januar beginnen.

Aktien von Stromversorgern waren ebenfalls gesucht. Die japanische Regierung erwägt laut "Nikkei" den geplanten Atomausstieg zu stoppen. Kansai Electric Power gewannen 4,3 Prozent und Chugoku Electric Power 2,2 Prozent.

An der Börse in Sydney verloren Qantas-Aktien 3,7 Prozent. Schon am Vortag waren die Titel um 11 Prozent eingebrochen, nachdem die Fluggesellschaft eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte. Am Freitag versetzte ihr die Ratingagentur S&P einen weiteren Schlag, indem sie Qantas auf Ramschniveau abstufte.

An der Wall Street hatte zuvor die unerwartet zügige Erholung der US-Wirtschaft Befürchtungen geschürt, dass die US-Notenbank ihre massive Stützung der Konjunktur bereits früher drosseln könnte als bislang angenommen. In dem Fall würde ein entscheidender Antrieb der jüngsten Rekordjagd wegfallen. In der Folge sank der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent auf 15.822 Punkten. Der breiter aufgestellte S&P 500 gab um 0,4 Prozent auf 1785 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel 0,1 Prozent auf 4033 Zähler.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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