Marktberichte

Dank Alcoa und Slowakei Asien-Börsen gehen in Deckung

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(Foto: AP)

Der japanische Aktienmarkt reagiert mit Kursabschlägen auf das skeptische Signal des US-Aluminiumkonzerns Aloca zum Auftakt der Quartalsbilanzen. Von größeren Minuszeichen kann sich der Markt jedoch erholen.

Das Votum der Slowakei gegen die Ausweitung des europäischen Rettungsfonds hat die Stimmung an den Börsen in Fernost am Mittwoch wieder eingetrübt. Sorgen gewannen erneut die Oberhand, die europäische Schuldenkrise bremse die Weltwirtschaft aus und belaste zunehmend Firmengewinne. Zudem fürchteten die Anleger, die Krise könnte sich auf Banken ausdehnen. Auch der Auftakt der Berichtssaison der US-Konzerne brachte keine positiven Impulse: Der als Barometer geltende Aluminiumproduzent Alcoa sandte skeptische Signale über den Teich und warnte vor der nachlassenden Nachfrage - vor allem in dem von der Schuldenkrise gebeutelten Europa.

"Für die Investoren war es eine schlechte Nachricht, dass der Konzern ganz klar die Folgen eines verlangsamten Wachstums spürt", sagte ein Händler. "Wer auf eine Ermutigung zum Auftakt der US-Berichtssaison gehofft hat, ging leer aus." Alcoa ist traditionell das erste US-Börsenschwergewicht, das seine Quartalsbilanz vorlegt. Die wenig optimistischen Aussichten schickten die Aktie nachbörslich rund fünf Prozent ins Minus und belasteten auch die Börse in Tokio. 

Nachdem er am Vortag noch ein Drei-Wochen-Hoch erreicht hatte, gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,4 Prozent auf 8738 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix-Index schloss 0,2 Prozent im Minus bei 753 Zählern. Auch in Taiwan und Australien zeigten die Börsenbarometer nach unten. Dagegen lagen der chinesische Leitindex sowie die Märkte in Hongkong , Südkorea und Singapur im Plus. In China fielen die Gewinne mit über zwei Prozent am größten aus. Berichte, dass der Staatsfonds Bankentitel unterstütze, ließen vor allem Aktien von Finanzwerten ansteigen. Der Effekt ließ auch in Hongkong die Börse ins Plus drehen.  

"Es bleibt die Frage wie Europa seine Banken rekapitalisieren will. Wir müssen unsere Anschnallgurte noch geschlossen halten", sagte der Chef von Commons Asset Management, Tetsuro Ii. Und auch der Stratege von Daiwa Capital Markets, Hirokazu Yuihama bestätigte: "Der breite Trend ist diktiert durch die Probleme in Europa und die Ablehnung der Slowakei drückte negativ auf die Stimmung, da die Erweiterung des Fonds entscheidend für ein Gefühl der Sicherheit ist."

Das slowakische Parlament hatte am Dienstag mehrheitlich gegen die Ausweitung des europäischen Rettungsfonds EFSF gestimmt und damit das Scheitern der Regierung in Bratislava besiegelt. Das an den weltweiten Finanzmärkten mit Spannung erwartete Votum war an eine Vertrauensabstimmung geknüpft. Die slowakische Regierung stellte allerdings noch für diese Woche einen zweiten Anlauf zur Verabschiedung in Aussicht. Die Slowakei ist das letzte Euro-Land, das die Erweiterung des Fonds noch verabschieden muss.

Bei den Einzeltiteln gehörten Honda und Nikon zu den größten Verlierern: Die Konzerne müssen wegen der Überflutungen Fabriken in Thailand vorübergehend schließen. Der Honda-Kurs lag mehr als zwei Prozent unter dem Vortagesschluss. Der Autobauer teilte am Mittwoch mit, die Bänder in dem unter Wasser stehenden, thailändischen Werk stünden noch mindestens bis zum Wochenende still. Toyota -Papiere konnten einen Teil der Verluste wieder wettmachen und schlossen 0,3 Prozent im Minus. Nikon-Aktien verloren mehr als drei Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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