Syrien-Konflikt verhindert Kauflaune Asien-Börsen halten sich zurück
27.08.2013, 10:45 Uhr
Viele Fragezeichen lasten auf dem Handel - und trüben die Kauflaune.
(Foto: REUTERS)
An den asiatischen Börsen hat die Unsicherheit über den Fortgang des Konflikts in Syrien für gedämpfte Stimmung gesorgt. Die Indizes treten mehrheitlich auf der Stelle. Auch die US-Wiortschaft sendet keine aufmunternden Signale.
Steigender Druck auf das Regime in Syrien und die Sorge vor einer Militärintervention des Westens haben am Dienstag an den Aktienbörsen in Ostasien keine rechte Kauflaune aufkommen lassen. US-Außenminister John Kerry zeigte sich so gut wie überzeugt, dass die Machthaber in Damaskus Giftgas eingesetzt haben. Anleger in Asien werteten Aussagen wie diese als Beleg, dass ein Waffengang gegen Syrien wahrscheinlicher wird. Die Äußerungen aus den USA hatten bereits die US-Indizes am Vorabend nach unten schwenken lassen.
Von Abgabedruck an den Börsen war allerdings wenig zu spüren. In Tokio drehten die Kurse erst mit dem steigenden Yen ins Minus, Sydney und Schanghai verteidigten leichte Aufschläge. Der Nikkei-225 fiel um 0,7 Prozent auf 13.542 Punkte, der breiter aufgestellte Topix gab 0,5 Prozent ab. 29 von 33 Branchen schlossen im Minus. "Die meisten Investoren, ich würde sagen, etwa 90 Prozent der Teilnehmer, würden heute am liebsten abwarten", sagte Mitsushige Akino von Ichiyoshi Asset Management über die Stimmung am Markt.
In Seoul sank der Kospi um 0,1 Prozent. In China zeigten sich die Börsen uneinheitlich. In Schanghai gewann der Leitinindex 0,3 Prozent, während der HSI in Hongkong 0,6 Prozent einbüßte. Die Regierung in Peking bekräftigte die Erwartungen eines 7,5-prozentigen Wachstums und zeigte sich zugleich entschlossen, die Rate notfalls mit Stimuli zu erreichen.
Defensive Werte in Tokio gesucht
Leicht nach oben ging es beim Ölpreis, der sich in den USA am Vortag sehr volatil gezeigt hatte. Die wachsende Instabilität im Nahen Osten schürt Versorgungsängste beim schwarzen Gold. "Syrien ist kein einfaches Thema. Das Land verfügt über nur geringe Ölvorkommen und die konjukturellen Auswirkungen dürften nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Daher dürften auch die globalen Finanzmärkte nicht allzu deutlich reagieren", lieferte Aktienstratege Nicholas Smith von CLSA eine Erklärung für die eher verhaltene Reaktion an den Finanzmärkten.
Am japanischen Aktienmarkt gewannen Tokyo Electric Power zwölf Prozent. Der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima bekommt offenbar Unterstützung von der Regierung bei der Bewältigung des Problems auslaufenden kontaminierten Wassers. Ferner zählten Exportwerte mit dem steigenden Yen zu den Verlierern, Terumo büßten 1,5 und Tokyo Electron 1,2 Prozent ein. Defensive Werte standen in der Anlegergunst besser da, Ajinomoto und Takeda Pharmaceutical legten um 1,2 und 1,0 Prozent zu. Sony rückten um 2,8 Prozent vor. Der Elektronikkonzern verbuchte hohe Vorbestellungen für die Spielekonsole PlayStation 4 in den USA.
Vorfreude in Shanghai
In China waren die Titel des Ölkonzerns PetroChina ausgesetzt. Hier wartet der Markt auf eine wichtige Mitteilung. Bis zur Aussetzung kletterte das Papier um 1,8 Prozent. Zum dritten mal in Folge wurden Shanghai International Port nur vom Tageslimit gestoppt - die Aktie legte um zehn Prozent zu. Auch Shanghai Jinqiao Export Processing Zone Development und Shanghai Lujiazui Finance Trade Zone Development schnellten bis zum Tageslimit von zehn Prozent empor. Die Hoffnung auf die Einführung einer Freihandelszone in der Stadt beflügelte die Branchenwerte.
In Sydney verloren die Anteilsscheine des Baumaschinenvertreibers Seven Group belastet von einem schlechten Ausblick 7,5 Prozent. Beim Reiseanbieter Flight Centre liefen die Geschäfte deutlich besser als vorhergesagt, die Papiere stiegen um 8,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ