Versöhnlicher Wochenausklang Asien-Börsen landen weich
19.11.2010, 13:38 UhrDie Börsen in Fernost entwickeln sich überwiegend positiv. Als Belastungsfaktor erweist sich die anhaltende Sorge um eine geldpolitische Straffung in China. Auf dem Einkaufszettel in Japan stehen Finanzwerte.
Asiens Börsen konnten eine an Schwankungen und Rückschlägen reiche Börsenwoche zumindest größtenteils mit Aufschlägen beenden. Dazu trugen neben guten US-Vorgaben auch die erfreulichen Wirtschaftsdaten aus Taiwan und Thailand bei. In Hongkong belasteten allerdings neue Regierungsmaßnahmen zur Drosselung des Immobiliensektors.
Der japanische Aktienmarkt kam nach den Aufschlägen vom Vortag weiter moderat voran, wozu unter anderem die positive Entwicklung an der Wall Street und ein gegenüber dem Euro schwächerer Yen beitrugen. In der zweiten Handelshälfte wurden dann aber teils Gewinne mitgenommen. Der Nikkei 225 schaffte schlussendlich ein Plus von 0,1 Prozent auf 10.022 Punkte, was einem neuen 5-Monats-Hoch entsprach. Der breitere Topix legte ebenfalls 0,1 Prozent auf 870 Zähler zu. Outperformer blieben die Finanzwerte, die von den Anlegern zuletzt wieder entdeckt wurden. Hier stiegen Mitsubishi UFJ um 0,5 Prozent und Mizuho Financial um 1,5 Prozent; die Aktie der Investmentbank Nomura verteuerte sich um 1,6 Prozent. Unter den Autowerten gewannen Toyota Motor 1,6 Prozent und Mazda Motor 1,7 Prozent hinzu; dagegen gaben Honda Motor bereits wieder 0,5 Prozent ab. Die Elektronikwerte drehten überwiegend nach unten. Während Panasonic 1,5 Prozent zulegten, gaben Sony 0,8 Prozent und Sharp 2,4 Prozent ab. Im Halbleitersektor verloren Tokyo Electron 0,6 Prozent. Dagegen stiegen Advantest um 0,6 Prozent; Elpida Memory sprangen um 5,7 Prozent nach oben, nachdem der Wert von Daiwa Securities auf "outperform" aufgestuft worden war.
In Korea legte der Kospi 0,7 Prozent auf 1941 Punkte zu, und schloss damit auf seinem Tageshoch. Die Wochenperformance lag bei 1,5 Prozent, womit sich der Index im asienweiten Vergleich überdurchschnittlich entwickelt hat. Der Jahreshöchststand von 1970 Punkten erscheint jetzt wieder in greifbarer Nähe. Während die heimischen Institutionellen Gewinne mitnahmen, kauften sowohl die Anleger aus Übersee als auch die Privatanleger vor Ort wieder zu. Gut erholt zeigte sich unter anderem die Aktie des Anlagenbauers Hyundai Engineering, die um 4,4 Prozent stieg, nachdem sie in der ersten Wochenhälfte stark unter die Räder gekommen war. Dies brachte auch die Titel der Konkurrenten nach oben. Samsung Engineering verbesserten sich um 1,1 Prozent; GS Engineering zogen um 3,8 Prozent an. Im Technologiesektor legten Samsung Electronics 2,4 Prozent und Hynix Semiconductor 0,8 Prozent zu. Die Aktie von LG Display verbesserte sich um 2,1 Prozent. Unter den Schiffsbauern korrigierten STX Offshore angesichts fallender Frachtraten um 2,1 Prozent. Daewoo Shipbuilding zogen dagegen um 5,2 Prozent an, nachdem sich der Konzern um Großaufträge der brasilianischen Marine beworben hatte. Die Stahlwerte blieben sichtlich hinter dem Gesamtmarkt zurück. Hier verloren Posco 2,6 Prozent; Hyundai Steel gingen um 4,3 Prozent nach unten.
In Hongkong konnte an die gestrige Erholung nicht mehr angeknüpft werden. Der Hang Seng Index gab stattdessen 0,1 Prozent auf 23.606 Punkte ab, und verlor somit auf Wochensicht rund 2,5 Prozent. Für die schwache Gesamtmarktentwicklung waren vor allem deutliche Abschläge bei den Hongkonger Immobilienwerten verantwortlich. Hier rutschten etwa New World Development um 2,5 Prozent und Cheung Kong um 2,6 Prozent ab. Im Anschluss an die Sitzung kündigte Hongkongs Stadtregierung dann neue Maßnahmen zur Drosselung des heimischen Immobilienmarktes an. Daneben gaben im Finanzsektor ICBC weitere 1,7 Prozent und Bank of China 1,1 Prozent ab. Die Rohstofftitel entwickelten sich uneinheitlich. PetroChina legten dank steigender Rohölnotierungen 1,3 Prozent und CNOOC 1,9 Prozent zu. Dagegen tendierten die stark von der heimischen Nachfrage abhängigen Minenwerte wieder nach unten. China Shenhua Energy etwa fielen um 1,0 Prozent und China Coal Energy um 0,2 Prozent; Aluminum Corp. of China gaben 1,1 Prozent ab. Vergleichsweise gut entwickelten sich die Papiere der vom chinesischen Binnenkonsum abhängigen Unternehmen. Tingyi und Want Want China verbesserten sich nach Analysten-Upgrades durch Nomura um 1,8 Prozent und 3,5 Prozent, China Yurun Food verteuerten sich um 2,4 Prozent. Das IPO des Schiffsbauers China Rongsheng enttäuschte. Die Aktie gab an ihrem ersten Handelstag 0,5 Prozent ab.
In China stieg der Shanghai Composite Index um 0,8 Prozent auf 2889 Punkte. Taiwans Taiex gewann 0,3 Prozent auf 8306 Zähler hinzu. Indiens Sensex dagegen gab weitere 1,7 Prozent auf 19.585 Stellen ab. In Thailand verbesserte sich der SET um 0,4 Prozent auf 1009 Punkte.
Quelle: ntv.de