Fallende Ölpreise Asien-Börsen legen zu
03.03.2011, 13:00 UhrEinen Tag nach den bislang schwersten Kursverlusten des Jahres sieht die Welt von Asien aus betrachtet wieder etwas freundlicher aus. Die Angst vor negativen Auswirkungen der hohen Ölpreise auf die Weltwirtschaft lässt deutlich nach.
Nach dem Rücksetzer des Vortages freuten sich die asiatischen Börsianer am Donnerstag über fallende Ölnotierungen und gute US-Arbeitsmarktdaten. Analysten erklärten verschiedentlich, dass die Entwicklung in den kommenden Tagen insbesondere von der Ölpreisentwicklung abhängen durfte.
In Japan berichteten Händler davon, dass sich zahlreiche Short-Seller wieder mit Positionen eindeckten mussten. Der Nikkei 225 verbesserte sich daraufhin bei niedrigen Umsätzen um 0,9 Prozent auf 10.586 Punkte; der breitere Topix stieg um 0,6 Prozent auf 949 Zähler. Gesucht waren unter anderem die Halbleiterwerte, die sich bereits gestern in den USA überdurchschnittlich entwickelt hatten. Elpida verbesserten sich um 2,3 Prozent und Tokyo Electron um 1,0 Prozent; Advantest stiegen um 1,5 Prozent, nachdem die Zeitung "Nikkei" gemeldet hatte, dass der Konzern ein neues Verfahren zum Test vieler unterschiedlicher Halbleiter entwickelt habe. Unter den übrigen Technologiewerten verbesserten sich Fanuc um 1,2 Prozent; die Aktie des Maschinenbauers Okuma sprang nach einer Kaufempfehlung von Nomura um 6,3 Prozent nach oben. Im Telekomsektor profitierten NTT von einem positiven Kommentar von JPMorgan, und gewannen 1,5 Prozent hinzu. Softbank erholten sich deutlich um 4,8 Prozent. Der Wert war am Mittwoch um über 4 Prozent gefallen, nachdem Gerüchte aufgekommen waren, wonach die Gesellschaft ein großes Anteilspaket von Yahoo Japan übernehmen werde. Yahoo Japan selbst gaben 1,6 Prozent ab.
Überraschend stark zeigte sich der südkoreanische Aktienmarkt, der in den vergangenen Tagen den übrigen asiatischen Börsen hinterhergehinkt hatte. Vor allem die Auslandsanleger, die zuvor sechs Tage in Folge Geld abgezogen hatten, kauften wieder kräftig zu. Hilfreich waren dabei auch die Daten zur südkoreanischen Industrieproduktion, wo sich der Anstieg im Januar auf 13,7 Prozent beschleunigt hatte. Der Kospi erholte sich angesichts dessen um 2,2 Prozent auf 1971 Punkte. Besonders gut entwickelten sich die Autowerte, die zuvor ansehnliche Absatzzuwächse auf dem US-Markt melden konnten. Hier verteuerten sich Hyundai Motor um 2,8 Prozent; Kia Motors sprangen sogar um 6,6 Prozent nach oben. Gut erholt zeigten sich daneben die Aktien der Schiffs- und Anlagenbauer, die zuvor besonders stark unter die Räder gekommen waren. Hyundai Engineering zogen um 6,6 Prozent und Samsung Engineering um 5,9 Prozent an; Hyundai Heavy Industries stiegen um 3,3 Prozent und STX Offshore & Shipbuilding um 4,6 Prozent. Unter den Papieren der Fluggesellschaften legten Korean Air dank gefallener Ölpreise 3,3 Prozent zu; Asiana Airlines gewannen 4,9 Prozent hinzu. Im Technologiesektor legten Hynix dank der allgemein aufgebesserten Stimmung für Halbleiterwerte 3,3 Prozent zu. Die übrigen Elektronikwerte zeigten sich zwar ebenfalls freundlich, blieben aber hinter dem Gesamtmarkt zurück. LG Electronics verteuerten sich um 1,8 Prozent und LG Display um 1,3 Prozent; die Aktie von Samsung Electronics stieg um 0,5 Prozent.
In Hongkong zog der Hang Seng Index in der Spitze bis auf 23.330 Punkte an. In der zweiten Handelshälfte nahmen dann allerdings viele Marktteilnehmer wieder Gewinnmitnahmen vor. Schlussendlich verblieb ein Anstieg um 0,3 Prozent auf 23,122 Zähler. Dabei deckten sich die Investoren wieder mit chinesischen Finanzwerten ein, da der Sektor als günstig bewertet gilt, und viele Banken demnächst Zahlen vorlegen werden. ICBC und China Construction Bank legten jeweils 1,0 Prozent zu; Bank of Communications verteuerten sich um 2,1 Prozent. Unter den Immobilienwerten stiegen China Resources Land um 2,2 Prozent und China Overseas Land um 2,0 Prozent. Die Aktie von Citic Pacific zog um 3,9 Prozent an, nachdem das Konglomerat für 2010 ein Gewinnwachstum von 50 Prozent gemeldet hatte. Im Autosektor verteuerten sich BYD um weitere 5,1 Prozent. Der Autobauer hatte kürzlich mitgeteilt, dass sein Gemeinschaftsunternehmen mit der Daimler AG von der chinesischen Regierung die Zulassung erhalten habe. Geely Automobile zogen um 2,7 Prozent und Dongfeng Motor um 2,5 Prozent an. Verhältnismäßig schwach zeigten sich die Titel aus den Exportsektoren. Hier fielen Lenovo um 0,4 Prozent und Foxconn um 0,6 Prozent. Im Textilbereich gaben Li & Fung 0,6 Prozent ab; Esprit gingen um weitere 2,5 Prozent nach unten.
In China fiel der Shanghai Composite Index um 0,4 Prozent auf 2903 Punkte. Taiwans TAIEX gewann dagegen weitere 1,4 Prozent auf 8738 Zähler hinzu. In Indien verbesserte sich der Sensex um 0,2 Prozent auf 18.490 Stellen. Thailands SET stieg um 0,3 Prozent auf 990 Punkte.
Quelle: ntv.de