Indien hofft auf Wechsel Asien-Börsen schütteln Sorgen ab
07.03.2014, 07:50 Uhr
(Foto: REUTERS)
Positive Signale von den US-Börsen heben erneut die Stimmung an den japanischen Handelsplätzen. Im Interesse steht der US-Arbeitsmarktbericht. Auch an den anderen Asien-Märkten rücken die Krim-Sorgen in die zweite Reihe.
Ungeachtet der Krise um die Ukraine und den Quasi-Übertritt der Halbinsel Krim zu Russland zeichnet sich an den ostasiatischen Finanzmärkten ein ruhiger Wochenausklang ab. An den Börsen legen die meisten Indizes nach guten Vorgaben der US-Börsen leicht zu. Eine Ausnahme ist Tokio, wo der Nikkei-Index mit Hilfe eines schwächeren Yen erneut kräftiger zulegt - diesmal um 0,8 Prozent auf 15.257 Punkte. In der Wochenbilanz entspricht das einem Gewinn von 2,7 Prozent.
In Sydney hat der S&P/ASX-200 nach einem kleinen Plus auf einem Fünfeinhalbjahreshoch geschlossen und aus in Indien wird sogar ein Allzeit-Rekordhoch gemeldet. Für Rückenwind in Mumbai sorgen Hoffnungen auf schnelle Reformen zur Ankurbelung der Konjunktur, sollte die größte Oppositionspartei des Landes eine neue Regierung zustande bringen.
China-Firmen sitzen auf gigantischem Schuldenberg
Am Devisenmarkt ist der Yen nach den besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten auf den niedrigsten Stand seit Januar gefallen. Am Markt werde nun auch auf robuste monatliche Arbeitsmarktzahlen aus den USA gesetzt, auf die bereits seit Tagen mit Spannung gewartet wird. Sollte es tatsächlich so kommen, würde es den derzeitigen Tapering-Kurs der US-Notenbank stützen. Das stützt den Dollar.
An den chinesischen Börsen legen die Kurse nur minimal zu. Hier sorgt wie bereits an den Vortagen für Verunsicherung, dass eine große Unternehmensanleihe nun endgültig geplatzt ist. Das verstärkt die Befürchtungen, dass weitere chinesische Firmen unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen könnten. Nach Angaben von Moody's ist dies der erste Ausfall einer öffentlich gehandelten Anleihe seit 1997.
Shanghai Chaori Solar Energy Science & Technology Co, ein Hersteller von Solar-Zubehör habe seine fälligen Zinszahlungen auf eine Anleihe nicht leisten können, teilte das Unternehmen mit. Der schwer verschuldete Konzern hatte bereits gewarnt, dass er Schwierigkeiten habe, seine Zinszahlungen in Höhe von insgesamt 89,8 Millionen Yuan (rund 10,6 Millionen Euro) zu begleichen.
China will Internet-Unternehmen helfen
Weiter aufwärts geht es mit den Aktien von chinesischen Internetunternehmen wie Tencent, nachdem die Regierung in Peking Hilfe für im Internet tätige Unternehmen - auch aus dem Finanzsektor - angekündigt hat. In Tokio gehören bekannte Technologie- und Autoaktien wie Toshiba, Renesas, Rohm, TDK, Toyota Motor, Honda Motor, Fuji Heavy und Mazda Motor angesichts der die Exporte begünstigenden Yen-Schwäche zu den Gewinnern mit Aufschlägen bis drei Prozent.
Während an den Börsen die wieder zunehmenden Spannungen zwischen Russland auf der einen und der Ukraine und der westlichen Welt auf der anderen Seite kaum eine Rolle spielen, hat der Goldpreis auf 1.350 Dollar zugelegt. Gestützt wird er aber auch davon, dass sich der Dollar zumindest im Vergleich zum Euro abgeschwächt hat, nachdem die EZB den Hoffnungen auf eine lockere Geldpolitik einen Dämpfer versetzt hatte. Für Anleger aus dem Euroraum wird das Gold dadurch billiger.
Vor allem in Sydney gehören Aktien von Goldförderern zu den Gewinnern. Newcrest, Kingsgate Consolidated, Perseus Mining und St. Barbara verteuerten sich um bis zu 3,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ