Marktberichte

Japan zieht alle nach unten Asien-Börsen schwach

Der Handel in Tokio verhagelte vielen Anlegern das Geschäft.

Der Handel in Tokio verhagelte vielen Anlegern das Geschäft.

(Foto: REUTERS)

Ein anhaltend starker Yen und Anzeichen für eine stagnierende Nachfrage bei Elektroartikeln belasten die Tokioter Börse massiv. Der Nikkei-Index zieht auch die übrigen asiatischen Börsen nach unten.

Nikkei
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Asiens Börsianer standen am Freitag erneut auf der Verkäuferseite. Die Märkte hatten zahlreiche Quartalsberichte zu verarbeiten, die zwar tendenziell gut ausfielen, aber den hohen Erwartungen am Markt teilweise nicht mehr entsprechen konnten.

Der japanische Aktienmarkt zeigte sich deutlich angeschlagen. Der Nikkei 225 knickte um 1,8 Prozent auf 9202 Punkte ein, und rutschte damit auf den niedrigsten Schlussstand seit sieben Wochen ab. Der breitere Topix gab dagegen lediglich 0,4 Prozent auf 811 Zähler ab. Zuvor war unter anderem gemeldet worden, dass die japanische Industrieproduktion im September den vierten Monat in Folge zurückgegangen war. Für die Entwicklung bei den Einzelwerten blieben die zahlreichen Quartals- und Halbjahresberichte bestimmend. Hier gaben etwa Nintendo nach Zahlen 2,1 Prozent ab; Sharp knickten um 5,8 Prozent ein. Daneben brachen Advantest um 9,0 Prozent ein. Dort war der Halbjahresgewinn hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Unter den übrigen Elektronikwerten verloren Sony 1,4 Prozent und Panasonic 1,2 Prozent; Ricoh verbilligten sich nach einigen skeptischen Analystenkommentaren um 4,7 Prozent. Dagegen zogen Hitachi um 4,0 Prozent an, nachdem der Konzern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben hatte. Im Finanzsektor fiel die Aktie von Nomura um 3,0 Prozent. Dort war der Gewinn im zweiten Quartal um 96 Prozent geschrumpft. Acom schlitterten angesichts eines neuerlichen Halbjahresverlusts um 5,4 Prozent nach unten. Im Autosektor verloren Toyota 0,8 Prozent und Honda 0,3 Prozent, obwohl letzteres Unternehmen erneut seine Gewinnprognose angehoben hatte. Die Aktie des Lastwagenherstellers Hino Motors brach nach einem enttäuschenden Ausblick auf das Gesamtjahr um 14,1 Prozent ein.

In Südkorea verlor der Kospi 1,3 Prozent auf 1883 Zähler, und fiel damit auch wieder unter die vielbeachtete 1900-Punkte-Linie. Besonders negativ wirkte sich dabei aus, dass heute auch die Anlager aus Übersee auf der Verkäuferseite standen. Diese hatten den Markt in den vergangenen Wochen durch kräftige Zukäufe gestützt. Gemieden wurden weiterhin insbesondere die Technologiewerte. Hier hatte der Elektronikriese Samsung zwar ein Rekordergebnis gemeldet, sich gleichzeitig aber sehr zurückhaltend zur Entwicklung im vierten Quartal geäußert. Dies brachte die Aktie um 2,5 Prozent nach unten; LG Electronics verloren nach Zahlen 2,8 Prozent und LG Display 2,5 Prozent. Daneben wurden auch bei den Schiffsbauern Gewinne mitgenommen. Hier rutschten Daewoo Shipbuilding um 2,3 Prozent und Samsung Heavy um 1,9 Prozent ab. Bei Hyundai Heavy blieb der Abschlag dagegen auf 0,1 Prozent beschränkt, nachdem der Konzern einen deutlichen Anstieg beim operativen Gewinn gemeldet hatte. Im Telekomsektor verloren SK Telecom 0,9 Prozent, nachdem dort der Nettogewinn im dritten Quartal überraschend nach unten gegangen war. Die Aktie des Konkurrenten KT Corp. gab 1,2 Prozent ab. Lediglich für die Autowerte konnten sich die Anleger heute erwärmen. Hier stiegen Hyundai Motor um 0,6 Prozent und Kia Motors um 3,1 Prozent.

In Hongkong verlor der Hang Seng Index 0,5 Prozent auf 23.096 Punkte. Zwischenzeitlich rutschte der Index dabei auch unter die 23.000-Punkte-Marke. Auch das vielbeachtete und erfolgreiche IPO des Versicherungsriesen AIA konnte die Stimmung nicht signifikant heben. Die Aktie von AIA, der Asien-Tochter der American International Group (AIG), sprang an ihrem ersten Handelstag um 17 Prozent nach oben. Im Gegenzug gerieten aber die Titel der übrigen gelisteten Versicherer unter Druck. Ping An Insurance etwa verloren 2,5 Prozent, China Life Insurance knickten nach schwachen Zahlen um 3,0 Prozent ein. Im Bankensektor hatte das Zahlenwerk der Bank of Communications enttäuscht, was die Aktie um 7,8 Prozent einbrechen ließ. Bank of China verbilligten sich daraufhin um 0,4 Prozent; ICBC schlossen nach überzeugenden Zahlen unverändert bei 6,24 HK$. Die Rohstoffwerte entwickelten sich nach den Abschlägen an den vergangenen Handelstagen uneinheitlich. Während sich Aluminum Corp of China um 0,3 Prozent und CNOOC um 1,5 Prozent erholen konnten, gaben PetroChina weitere 0,8 Prozent ab. Unter den Titeln der Kohleförderer verloren China Shenhua 2,7 Prozent und China Coal Energy 2,8 Prozent. Unter den Airlines gingen Air China nach Zahlen um weitere 0,4 Prozent nach unten; China Eastern Airlines verteuerten sich dagegen um 2,1 Prozent und China Southern Airlines um 1,7 Prozent.

In China gab der Shanghai Composite Index 0,5 Prozent auf 2979 Punkte ab. Taiwans TAIEX verlor 0,8 Prozent auf 8278 Punkte. Indiens Sensex konnte sich dagegen bisher um 0,5 Prozent auf 20.032 Stellen verbessern. In Thailand ging der SET bisher um 0,3 Prozent nach unten auf 984 Punkte.

Quelle: ntv.de

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