Marktberichte

Konjunktursorgen Asien-Börsen uneinheitlich

In Japan fielen die Kurse.

In Japan fielen die Kurse.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die asiatischen Börsen haben sich uneinheitlich präsentiert. Auch die moderat guten Vorgaben von der Wallstreet entwickelten nicht mehr die übliche Zugkraft. Viele Marktteilnehmer zeigten sich vor allem von den fallenden Rohstoffnotierungen beunruhigt, die darauf hinzuweisen schienen, dass die erhoffte Konjunkturerholung möglicherweise doch auf sich warten lassen könnte.

In Japan zeigten sich die Anleger weiter zurückhaltend. Der Nikkei 225 verlor 0,3 Prozent auf 9648 Punkte und hat damit den fünften Handelstag in Folge abgegeben. Eine solche Serie an schwachen Handelstagen hatte es zuletzt im Oktober 2008 gegeben. Der breitere Topix fiel um 0,4 Prozent.

Schwach zeigte sich vor allem der Exportsektor, der unter dem steigenden Yen litt. Hier verloren etwa Canon 1,6 Prozent, Sony gaben 2,3 Prozent und Sharp 2,9 Prozent ab.

Im Autosektor rutschten Honda Motor um 3,5 Prozent und Mitsubishi Motor um 2,9 Prozent nach unten. Die Aktie von Isuzu Motors knickte um 4,5 Prozent ein. Zuvor hatte die Zeitung "Nikkei" gemeldet, dass der Partner Toyota sich dazu entschlossen habe, die Kooperation zur Entwicklung eines Dieselmotors zu beenden. Toyota Motor selbst gingen um 0,6 Prozent nach unten.

Der Rohstoffsektor litt unter den fallenden Ölpreisen. Hier verbilligten sich Nippon  Oil um 2,1 Prozent, Inpex verloren 0,2 Prozent und Marubeni 1,7 Prozent. Vergleichsweise robust entwickelten sich die defeensiven Titel. Asahi Breweries zogen um 3,7 Prozent an, nachdem die Zeitung "Nikkei" gemutmaßt hatte, dass der Braukonzern seine bisherige Gewinnprognose übertreffen werde. Kirin stiegen um 1,8 Prozent, die Aktie des Versorgers Tokyo Electric Power verbesserte sich um 1,4 Prozent.

In Korea schloss der Kospi 0,37 Prozent im Plus bei 1434 Punkten. Er erreichte damit fast wieder sein Jahreshoch, das er Ende Mai markiert hatte. Somit hat sich der koreanische Leitindex in den letzten Wochen besser entwickelt als die meisten übrigen asiatischen Kursbarometer.

Stimuliert wurde der Markt vom optimistischen Umsatzausblick des Marktschwergewichts Samsung Electronics. Die Aktie legte daraufhin 2,5 Prozent zu. LG  Electronics zogen sogar um 5,3 Prozent an. Beide Aktien haben damit neue Jahreshöchststände erreicht. Daneben stiegen LG  Display um 1,2 Prozent, Hynix  Semiconductor verbesserten sich um 2,3 Prozent. Im Autobereich gewannen Hyunda i Motor 3,4 Prozent und Kia  Motors 3,0 Prozent hinzu. Der Finanzsektor entwickelte sich uneinheitlich. Hier stiegen Korea Exchange Bank um 1,9 Prozent, nachdem es zuvor Gerüchte gegeben hatte, wonach die Bank von der Agricultural Cooperative Federation übernommen werde. Dies wurde später aber dementiert. KB Financial gaben dagegen 1,7 Prozent ab, Woori Financial fielen ebenfalls um 1,7 Prozent.

In Taiwan stieg der TAIEX um 0,98 Prozent auf 6715 Punkte. Damit hat Taiwans Leitindex die Abschläge der vergangenen Wochen wieder ausgebügelt und ein neues Monats-Hoch erreicht. Stark gefragt waren heute die Technologiewerte. MediaTek sprangen um 5,1 Prozent nach oben, nachdem der Chip-Designer gemeldet hatte, den Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um über 30 Prozent gesteigert zu haben. HTC wiederum zogen um 3,3 Prozent an. Der Gewinn des Handy-Produzenten im zweiten Quartal hatte oberhalb der Markterwartungen gelegen.

Im Halbleitersektor stiegen Taiwan Semiconductor um 1,5 Prozent und United Microelectronics um 1,8 Prozent. Unter den Flachbildschirm-Herstellern verteuerten sich AU Optronics um 0,6 Prozent, während Chi Mei Optoelectronics 0,8 Prozent abgaben. Deutlich robuster entwickelten sich die Papiere der LED-Zulieferer aus der zweiten Reihe, für die die Anleger offenbar Nachholbedarf sahen. Hier zogen Epistar um 4,4 Prozent an, Formosa Epitaxy legten 6,9 Prozent zu.

Der Honkonger Aktienmarkt konnte sich in der ersten Handelshälfte zunächst gut behaupten. Die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung führte am Nachmittag dann aber wieder zu Gewinnmitnahmen. Daneben wirkten sich auch die Abschläge an den chinesischen Inlandsbörsen in Shanghai und Shenzhen negativ aus.

Vor allem im Finanzsektor wurden Gewinne mitgenommen. Hier gaben etwa China Construction Bank 1,2 Prozent ab; Ping An Insurance verloren 3,3 Prozent und China Life 1,0 Prozent.

Unter den Ölförderern gaben PetroChina 2,0 Prozent und CNOOC 1,5 Prozent ab.

TenCent legten 2,0 Prozent zu, nachdem BNP Paribas ihr Kursziel für die Aktie des Internet-Portalbetreibers angehoben hatten. Cathay Pacific sprangen nach einem Upgrade auf "outperform" durch Morgan Stanley um 6,2 Prozent nach oben. Im Telekom-Sektor legten China Unicom 2,4 Prozent zu. Der Mobilfunkanbieter könnte demnächst eine Exklusiv-Vereinbarung für den Vertrieb des iPhone erhalten. Hutchison Telecommunications kletterten um 7,8 Prozent nach oben. Hier gab es Gerüchte, wonach das Unternehmen demnächst seine Israel-Beteiligungen versilbern könnte. Die Aktie von China Mobile gab dagegen 1,1 Prozent ab.

In China gab der Shanghai Composite Index 1,1 Prozent ab. Er war zuvor vier Handelstage in Folge gestiegen.

Quelle: ntv.de

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