Banken drücken Tokio-Kurse Asien-Börsen uneinheitlich
18.11.2009, 09:50 UhrDie Börsen in Fernost haben uneinheitlich notiert. Am japanischen Markt zogen Finanztitel und Immobilienwerte die Kurse ins Minus.

Nikkei und Topix im Gleichschritt ins Minus. Shanghai geht eigene Wege.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Börsianer fürchteten, dass der Wert ihrer Aktien durch weitere Kapitalerhöhungen verwässert werden könnte. Die Börse in Schanghai notierte dagegen auf dem höchsten Stand seit drei Monaten. Gefragt waren unter anderem Energieaktien. Die Anleger wetteten darauf, dass mit der Konjunkturerholung in China auch die Nachfrage nach Strom anziehen werde. Kursgewinne zeigten auch die Aktienmärkte in Südkorea und Taiwan, während die Börsen in Hongkong und Singapur niedriger notierten.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,6 Prozent schwächer bei 9676 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit sechs Wochen. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,8 Prozent auf 850 Punkte und lag damit so niedrig wie seit Mai nicht mehr.
Nach Handelsschluss sollte die größte Bank des Landes, Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG), ihre Zahlen für das erste Halbjahr vorlegen. Die Aktie schloss 0,6 Prozent schwächer. Noch mehr verloren allerdings die beiden größten Rivalen. Das Papier der Mizuho Financial Group gab 2,4 Prozent nach, die Aktie der Sumitomo Mitsui Financial Group verlor 5,9 Prozent.
Ebenfalls deutlich im Minus waren Titel der Fluggesellschaft JAL mit einem Abschlag von 3,9 Prozent. Zuvor hatte die japanische Regierung erklärt, ein Konkurs des angeschlagenen Unternehmens unter Aufsicht eines Gerichts sei niemals ausgeschlossen worden.
Seoul im Plus
Im Gefolge gestiegener US-Börsen legte auch der Aktienmarkt in Seoul zu. Der Kospi gewann 1,1 Prozent auf 1604 Zähler. Die jüngste gute Verfassung der US-Märkte, lasse die Investoren vermuten, dass der schwache Dollartrend noch anhalte und der Risikoappetit der Investoren noch nicht an sein Ende gekommen sei, hieß es zur Begründung. Einige Analysten warnten aber, dass die Vorsicht gegenwärtig weit verbreitet sei und die Sorge laste, dass die US-Börsen nahe an ihrem Höhepunkt handelten.
Doch tendierten Brokerhäuser am Berichtstag fester, da hier die Hoffnung stützte, die Titel werden von einem steigenden Kospi im Gefolge der US-Rally profitieren. Daewoo Securities rückten um 6,6 Prozent vor, Woori Investment & Securities kletterten um 4,5 Prozent und Samsung Securities um 2,7 Prozent.
LG Household & Health Care stiegen um 3,1 Prozent, nachdem mitgeteilt wurde, das Unternehmen erwäge den Kauf eines Anteils an TheFaceShopKorea von Affinity Equity Partners.
Samsung Electronics legten um 3 Prozent zu, und Hynix Semiconductor gewannen nach der jüngsten Kursschwäche 1,9 Prozent.
Schanghai auf Drei-Monats-Hoch
Die Aktien in Schanghai schlossen zum vierten Mal in Folge fester. Der Shanghai Composite Index legte um 0,6 Prozent auf 3303 Punkte zu. In Hongkong verlor der HSI dagegen 0,3 Prozent auf 22.840 Punkte. Analysten sagten, sie erwarteten auf kurze Sicht eine Konsolidierung mit einem Aufwärtstrend. Hintergrund seien die üppige Liquidität und die jüngsten Aufwärtsrevisionen bei den Unternehmensprognosen. Mit dem wachsenden Optimismus bezüglich der chinesischen Wirtschaft und den steigenden weltweiten Märkten sei es nur eine Frage der Zeit, bis der Shanghai-Index ein neues Jahreshoch erreiche, sagte Qiu Yanying von TX Investment.
Gasversorger zählten zu den stärksten Gewinnern. Hier stützten die Erwartung von Preiserhöhungen und die durch Schneestürme wachsende Nachfrage. Shaanxi Provincial Natural Gas und Changchun Gas stiegen bis zur 10-Prozent-Limitgrenze. Pharmawerte profitierten von der Erwartung steigender Umsätze in der Grippesaison. Guangzhou Pharmaceutical und Shandong Xinhua Pharmaceutical gewannen jeweils zehn Prozent.
Immobilienwerte wurden dagegen verkauft. Die Unsicherheit über die Aussichten der chinesischen Hypothekenpolitik für Eigenheimkäufer habe die Fonds aus den Werten des Sektors getrieben, urteilte ein Teilnehmer. China Vanke verloren 0,3 Prozent, und China Merchants Securities 1 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts/DJ