Marktberichte

China-Abkühlung lässt Anleger kalt Asien-Börsen verbuchen Gewinne

Überzeugende Quartalsberichte japanischer Unternehmen helfen den Aktien in Tokio zu einem positiven Wochenauftakt. Unterstützt von positiven Vorgaben der chinesischen Börsen legen die Kurse zeitweise deutlich zu, ehe im späten Handel Gewinnmitnahmen einsetzen.

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(Foto: dpa)

Die Börsen in Fernost sind mit Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Auftrieb gaben starke Unternehmenszahlen. Eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft ließ die Anleger weitgehend kalt. Sie setzen darauf, dass die weltweit am schnellsten wachsende Volkswirtschaft auch weiterhin kräftig zulegen wird.

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In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent im Plus bei 9570 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,1 Prozent auf 850 Punkte. Auch die Börsen in Singapur, Taiwan, Korea, Hongkong und Shanghai legten zu.

In Tokio griffen die Investoren vor allem bei Firmen mit robusten Geschäftszahlen zu: So legten Honda um vier Prozent zu, nachdem der Autokonzern am Freitag eine unerwartet gute Bilanz vorgelegt hatte. Hitachi-Titel gewannen dank eines unerwartet hohen Gewinns 4,3 Prozent. Der Höhepunkt der japanischen Berichtssaison ist mittlerweile überschritten. Doch Schwergewichte wie Toyota stehen noch aus. Der Autobauer wollte seine Bilanz am Mittwoch vorstellen.

Händler bezweifelten jedoch, dass der Nikkei-Index nur auf Basis der Ertragszahlen bald die Hürde von 9800 Punkten nehmen könnte, an der er bereits mehrfach gescheitert war. Zur Begründung führten sie Zweifel an der Kraft der wirtschaftlichen Erholung in den USA und Sorgen über einen starken Yen an. Mit Spannung werden daher die in dieser Woche anstehenden US-Konjunkturdaten erwartet, darunter vor allem die Arbeitsmarktzahlen am Freitag.

Neben vielen erfreulichen Quartalsbilanzen gab es auch einige Enttäuschungen. Sumitomo Heavy Industries büßten bei hohem Umsatzvolumen 7,9 Prozent ein. Das Unternehmen hatte im ersten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang um 14 Prozent verzeichnet.

Mazda Motors gingen um 1,4 Prozent niedriger aus dem Handel. Im Gegensatz zu den meisten anderen japanischen Automobilkonzernen war Mazda im vergangenen Quartal noch nicht die Gewinnzone zurückgekehrt. Das Unternehmen habe die Anleger auch damit verunsichert, dass es an seinen Wechselkurserwartungen festgehalten habe, sagten Händler.

Verkauft wurden ferner Aktien von Reedereien und Stahlherstellern, die laut Händlern unter den enttäuschenden chinesischen Einkaufsmanagerindizes litten. Mitsui O.S.K. Lines verloren 0,9 Prozent und Kawasaki Kisen 1,6 Prozent. Nippon Steel gaben um 0,7 Prozent nach.

Gewinne in Seoul

Gute Quartalsbilanzen südkoreanischer Unternehmen und positive Vorgaben anderer asiatischer Börsen gaben Seoul Auftrieb. Der Kospi stieg um 1,3 Prozent auf 1782 Punkte. Institutionelle Anleger seien an den Markt zurückgekehrt, berichteten Händler.

Hyundai Motors gewannen 2 Prozent, nachdem das Unternehmen am Freitag überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Hyundai Steel legten um 6,8 Prozent zu. Die Analysten von Daiwa hatten die Aktien als unterbewertet im Vergleich zu denen des Wettbewerbers Posco bezeichnet. Daiwa hatte schon am Donnerstag Zahlen vorgelegt und dabei eine im Vergleich zum Vorquartal deutliche Steigerung des operativen Ergebnisses gemeldet.

Gesucht waren ferner die Papiere von Wertpapierhandelshäusern, die zuletzt als unterbewertet gegolten hatten. Hyundai Securities stiegen um 5,9 Prozent und Daewoo Securities um 5,2 Prozent.

Hynix verloren dagegen 4 Prozent. Hintergrund war der düstere Ausblick auf die Entwicklung der Branche, den Samsung Electronics am Freitag gegeben hatte. Samsung Electronics schlossen unverändert.

Shanghai im Plus

Die chinesischen Aktienmärkte haben freundlich geschlossen, obwohl die Einkaufsmanagerindizes der nationalen Statistikbehörde und der Bank HSBC schwächer ausgefallen waren als erwartet. Der Shanghai-Composite-Index stieg um 1,3 Prozent auf 2673 Punkte. In Hongkong gewann der Hang-Seng-Index 1,8 Prozent auf 21.413 Zähler.

Die schwachen Einkaufsmanagerindizes für Juli hätten Erwartungen geweckt, dass die chinesische Notenbank etwaige geldpolitische Straffungen verschieben werde, sagten Händler. Von der Aussicht auf fortgesetzt niedrige Zinsen profitierte der Immobiliensektor. Poly Real Estate stiegen um 2,5 Prozent und China Merchants Property Development um 2,7 Prozent.

Bankenwerte gehörten ebenfalls zu den Gewinnern. Industrial Bank gewannen 3,1 Prozent und China Merchants Bank 1,9 Prozent. In Hongkong verteuerten sich HSBC um 1,6 Prozent. Die Bank legte nach Börsenschluss in Hongkong Geschäftszahlen vor, die positiv aufgenommen wurden und den Kurs der Aktie an der Londoner Börse kräftig steigen ließen.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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