Marktberichte

Moderate Gewinnmitnahmen Asien-Börsen verlieren

Nach den Abschlägen an der Wall Street geht es auch mit den Fernost-Börsen bergab. In Japan verliert der Nikkei mehr als ein Prozent; vor allem die Auslandsinvestoren stehen auf der Verkäuferseite.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der Montags-Euphorie in Asien über die neue Wechselkurs-Flexibilität Chinas folgten am Dienstag Gewinnmitnahmen. Teilweise kamen die Marktteilnehmer dabei zu der Erkenntnis, dass die Freude über einen bald steigenden chinesischen Yuan möglicherweise übertrieben und voreilig gewesen sein könnte. Hinzu kam, dass auch die Wall Street am Vortag gegen Ende wieder nach unten drehte.

In Japan nahmen die Marktteilnehmer nach der deutlichen Erholung an den vergangenen Handelstagen wieder Gewinne mit. Vor allem die Auslandsinvestoren standen auf der Verkäuferseite. Der Nikkei 225 verlor 1,2 Prozent auf 10.113 Punkte; der breitere Topix ging um 0,9 Prozent auf 895 Zähler nach unten. Vor allem die Exportwerte, die einen sichtlichen Sprung nach oben gemacht hatten, ließen Federn. Hier knickten etwa Sony um 3,2 Prozent und Canon um 2,7 Prozent ein. Dagegen gingen Sharp unverändert aus dem Handel, nachdem sich ein Analyst von Morgan Stanley positiv zum LCD-Sektor geäußert hatte. Vergleichsweise robust entwickelten sich auch die Bankenwerte, die von der weltweit freundlichen Stimmung für diesen Sektor profitierten. Mitsubishi UFJ verbesserten sich um 0,7 Prozent, Sumitomo Mitsui Financial legten ebenfalls 0,7 Prozent zu. Im Pharmasektor stiegen Astellas nach einer Kaufempfehlung der UBS um 0,3 Prozent; dagegen knickten Takeda um 1,7 Prozent ein. Unter den Autowerten korrigierten Toyota um 0,6 Prozent und Honda um 1,0 Prozent. Im Rohstoffbereich gingen Mitsubishi Corp um 0,6 Prozent und Marubeni um 1,4 Prozent nach unten.

Auch in Südkorea gönnten sich die Marktteilnehmer eine Verschnaufpause. Der Kospi gab 0,5 Prozent auf 1731 Zähler ab. Sowohl die Auslandsanlager als auch die heimischen Institutionellen standen auf der Verkäuferseite, und lediglich die heimischen Provatanleger nutzten die etwas zurückgekommenen Kurse zum Einstieg. Der Index-Anbieter MSCI hatte angekündigt, Südkorea nun doch nicht in die Indexgruppe der „entwickelten Volkswirtschaften“ aufzustufen. Händlern zufolge hatte diese Entscheidung aber relativ wenig Einfluss auf das Marktgeschehen. Unter Druck standen die Werte aus dem Technologiesektor. Hier gingen Samsung Electronics um 1,7 Prozent und LG Electronics um 1,5 Prozent nach unten; die Aktie von Hynix Semiconductor rutschte um 3,7 Prozent ab. Dagegen wechselten die Autowerte, die hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben waren, wieder auf die Überholspur. Hyundai Motor verteuerten sich gegen den Trend um 0,3 Prozent. Kia Motors zogen sogar um 2,7 Prozent an, nachdem in der Presse gemeldet wurde, dass der Konzern mit seinen Barmitteln Anleihen im Wert von 370 Millionen Dollar zurückkaufen werde. Gesucht waren daneben dank des weiterhin starken Won die Titel der Fluggesellschaften. Hier stiegen Korean Air Lines um 1,9 Prozent; Asiana Air verbesserten sich um 0,2 Prozent.

In Hongkong gab der Hang Seng Index nach dem Anstieg vom Montag um über drei Prozent wieder moderat ab. Der Index fiel um 0,45 Prozent auf 20.819 Punkte; das Handelsvolumen verringerte sich gegenber dem Vortag von 90 auf 61 Milliarden HK-Dollar. Vor allem bei den am Montag stark gefragten Werten aus dem Banken- und Immobilienbereich wurden Gewinne mitgenommen. Hier gaben ICBC 0,7 Prozent und China Construction Bank 0,2 Prozent ab; die Aktie der Hongkonger Großbank HSBC verbilligte sich um 1,0 Prozent. Unter den Immobilienwerten knickten China Resources Land um 2,1 Prozent ein; New World Development gaben 0,3 Prozent und China Overseas Land 1,7 Prozent ab. Die Aktien aus dem Exportsegment entwickelten sich uneinheitlich. Li & Fung verteuerten sich um weitere 1,6 Prozent. Dagegen gingen Esprit Holdings um 3,2 Prozent nach unten; die Aktie des Elektronik-Auftragsherstellers Foxconn verlor 3,0 Prozent. Im Autosektor verbilligten sich Geely um 2,9 Prozent und BYD um 1,3 Prozent. Unter den Airlines fielen China Southern um 2,6 Prozent und China Eastern um 1,3 Prozent, nachdem der Sektor von Credit Suisse auf „untergewichten“ abgestuft worden war.

In China konnte sich der Shanghai Composite Index um weitere 0,1 Prozent auf 2589 Punkte verbessern. Taiwans TAIEX verlor dagegen 0,3 Prozent auf 7613 Zähler. In Indien fiel der Sensex bislang um 0,8 Prozent auf 17.737 Stellen. Thailands SET gab bisher 0,2 Prozent auf 804 Punkte ab.

Quelle: ntv.de

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