Yen drückt Nikkei Asien atmet tief durch
14.09.2010, 12:05 UhrIm Fokus an den asiatischen Börsen steht der Kampf um den Chefposten in der japanischen Regierungspartei sowie der anhaltende Höhenflug des Yen. Vor allem die Exportnationen Japan und Korea lassen Federn.
An den Börsen in Fernost ist nach den Aufschlägen der vergangenen Tage eine gewisse Tendenz zu Gewinnmitnahmen erkennbar gewesen. Vor allem die Börsen der entwickelten Exportnationen Japan und Korea gingen nach unten. Die Grundstimmung war allerdings nach wie vor von den zuletzt guten Konjunkturdaten aus den USA und China geprägt, so dass viele Händler kurzfristig mit weiter steigenden Kursen rechnen.
In Japan fanden Gewinnmitnahmen statt, nachdem der Nikkei 225 zuvor drei Handelstage in Folge deutlich zugelegt hatte. Gleichzeitig herrschte eine gewisse Zurückhaltung im Zuge der Präsidentschaftswahlen vor. Japans Leitindex ging um moderate 0,2 Prozent nach unten auf 9299 Punkte; der breitere Topix verlor 0,3 Prozent auf 835 Zähler. Verkauft wurden unter anderem die Werte aus dem Exportbereich, nachdem der Yen zuvor gegenüber dem US-Dollar ein neues 15-Jahres-Hoch erreicht hatte.
Dabei gaben im Autosektor Toyota 1,7 Prozent und Mazda 1,1 Prozent ab, während die Aktie von Honda Motor unverändert auf 2832 Yen schloss. Unter den Technologiewerten gingen Sony um 0,7 Prozent und Toshiba um 1,0 Prozent nach unten. Canon verbesserten sich dagegen um weitere 0,3 Prozent, nachdem der Konzern seine Absatzprognose für den chinesischen Markt angehoben hatte. Zu den Verlierern gehörten außerdem die Eisenbahnaktien, nachdem die Deutsche Bank einige Werte aus diesem Sektor abgestuft hatte. East Japan Railway knickten daraufhin um 2,4 Prozent und West Japan Railway um 1,8 Prozent ein. Die Finanzwerte konnten sich allerdings gegen den Trend nach oben arbeiten. Hier zeigten sich die Anleger weiterhin erfreut darüber, dass die neuen Basel-Eigenkapitalrichtlinien erst in einigen Jahren umgesetzt werden müssen. Mitsubishi UFJ gingen daraufhin um 0,7 Prozent nach oben; Sumitomo Mitsui Financial gewannen 1,2 Prozent und Shinsei Bank 3,1 Prozent hinzu.
Auch in Korea gönnten sich die Anleger eine Verschnaufpause. Dabei standen vor allem die heimischen Anleger auf der Verkäuferseite, während die Investoren aus Übersee weiter zukauften. Der Kospi, der am Vortag ein neues 2-Jahres-Hoch erreicht hatte, gab 0,2 Prozent auf 1815 Zähler ab. Dabei wurde unter anderem die Aktie von Hyundai Homeshopping nach dem fulminanten IPO am Vortag verkauft, und ging um 4,2 Prozent nach unten. Daneben entwickelten sich auch die Hightechs weiterhin unterdurchschnittlich. Hier gaben Samsung Electronics 1,3 Prozent und Hynix Semiconductor 0,2 Prozent ab; die Aktie des Flachbildschirm-Herstellers LG Display fiel um 2,3 Prozent. Die Titel der Schiffsbauer konnten sich dagegen größtenteils weiter verbessern. Hyundai Heavy Industries etwa gewannen 1,0 Prozent und Samsung Heavy Industries 1,8 Prozent hinzu. Im Autosektor verbilligten sich Kia Motors um 1,4 Prozent. Hyundai Motor stiegen dagegen um 1,3 Prozent. Der Konzern hatte zuvor erklärt, die Genehmigung für den Bau eines dritten Werks in China erhalten zu haben. Unter den übrigen Marktschwergewichten verbesserten sich Posco um 1,4 Prozent; SK Telecom schlossen unverändert bei 164.000 Won.
In Hongkong schien dem Hang Seng Index nach dem deutlichen Anstieg an den vergangenen drei Handelstagen die Luft auszugehen. Den Index gelang dann aber doch noch ein moderater Aufschlag von 0,2 Prozent auf 21.696 Punkte. Damit schloss der Hang Seng Index auf dem höchsten Niveau seit mehr als einem Monat. Weiterhin gekauft wurden die Aktien der von der Binnenkonjunktur abhängigen Kohle- und Stahlunternehmen. China Shenhua Energy verteuerten sich um 1,0 Prozent; Angang Steel stiegen um 1,7 Prozent und Aluminum Corp. of China um 0,3 Prozent. Daneben zogen die Titel der Hongkonger Immobilienunternehmen sichtlich an, nachdem eine internationale Immobiliengesellschaft einen positiven Ausblick für den Sektor abgegeben hatte. Swire Pacific kletterten daraufhin um 3,6 Prozent und Hang Lung Properties um 1,2 Prozent nach oben.
Im Finanzsektor verbesserten sich ICBC um 1,5 Prozent und Bank of Communications um 0,6 Prozent; die Aktie des Versicherungskonzerns Ping An legte 1,2 Prozent zu. Dagegen gingen die Werte aus dem Textilsektor größtenteils wieder nach unten. Hier gaben Belle International 1,1 Prozent und Esprit ebenfalls 1,1 Prozent ab. Die Aktie von Foxconn sprang um 6,1 Prozent nach oben. Zuvor hatte es in der Führungsriege des Großkunden Nokia personelle Veränderungen gegeben, die nach Ansicht der Marktteilnehmer zu einem Outsourcing-Schub bei dem finnischen Konzern führen könnten.
In China schloss der Shanghai Composite Index 0,1 Prozent im Plus bei 2689 Punkten. Taiwans Taiex stieg um 0,5 Prozent auf 8133 Zähler. In Indien ging der Sensex bislang um 0,8 Prozent nach oben auf 19.354 Stellen. Thailands SET verlor bisher 1,0 Prozent auf 928 Punkte.
Quelle: ntv.de