Japan legt leicht zu Asien fällt
27.04.2010, 12:58 UhrAn Asiens Börsen kam es größtenteils zu Gewinnmitnahmen. Besonders der Hongkonger Hang Seng Index und der chinesische SCI kamen unter die Räder. Rühmliche Ausnahme bildete die Börse Japan, wo sich der Nikkei nach oben arbeiten konnte.
Gewinnmitnahmen und ein stärkerer Yen hatten den japanischen Aktienmarkt zunächst belastet. Erfreuliche Zahlen einiger Einzelunternehmen brachten den Markt dann aber bald wieder nach oben. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 11.217 Punkte; der breitere Topix stieg um 0,1 Prozent auf 998 Zähler. Gesucht waren insbesondere die Papiere des Roboter-Herstellers Fanuc, die nach robusten Jahreszahlen um 11,5 Prozent nach oben sprangen. Konica Minolta legten 7,5 Prozent zu, nachdem der Kamerahersteller seine Prognose für das zurückliegende Geschäftsjahr angehoben hatte. Die Aktie des Elektronikriesen Sharp verbesserte sich vor Zahlen um 2,0 Prozent, die Papiere der Konkurrenten Panasonic und Sony stiegen um 1,8 Prozent und 3,2 Prozent. Bei vielen anderen Blue Chips wurden allerdings bereits wieder Gewinne mitgenommen. Canon etwa verbilligten sich um 0,2 Prozent und Fujitsu um 0,5 Prozent. Im Autosektor stiegen Honda um 0,8 Prozent und Mazda Motor um 1,4 Prozent. Fuji Heavy Industries sprangen um 6,3 Prozent nach oben. Der Verlust des Herstellers von Autos der Marke Subaru war niedriger als erwartet ausgefallen.
In Korea ging der Markt nach den gestrigen Aufschlägen moderat nach unten, nachdem auch an der Wall Street keine großen Zugewinne mehr erzielt wurden. Der Kospi verlor 0,15 Prozent auf 1.750 Punkte. Vor allem die heimischen Institutionellen gehörten zu den Verkäufern. Zwar ist Koreas Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,8 Prozent, und damit stärker als erwartet gestiegen. Dies hatte auf das Marktgeschehen allerdings keinen großen Einfluss. Vor allem für den Technologiesektor fand sich keine klare Linie. Die Aktie des Elektronikriesen LG Electronics, der demnächst Zahlen vorlegen wird, zog um 2,8 Prozent an; Samsung Electronics verbesserten sich um 0,1 Prozent. Dagegen gaben LG Display nach den üppigen Aufschlägen der vergangenen Woche 1,4 Prozent ab; Hynix Semiconductor rutschten um 3,5 Prozent ab. Daneben verlor die Aktie des Display- und Batterien-Herstellers Samsung SDI trotz überzeugender Quartalszahlen 2,0 Prozent. Im Autosektor wurden ebenfalls Gewinne mitgenommen, was Hyundai Motor um 1,1 Prozent und Kia Motors um 1,9 Prozent nach unten brachte. Unter den übrigen Blue Chips gaben Posco 0,9 Prozent ab; dagegen konnten sich SK Telecom um 0,3 Prozent verbessern.
In Hongkong war die gestrige Erholung nur von kurzer Dauer. Der Hang Seng Index knickte bereits wieder um 1,5 Prozent auf 21.262 Punkte ein. Die Hauptsorge der Anleger blieben dabei die Drosselungsmaßnahmen der chinesischen Regierung für den Immobiliensektor, die auch im Bankensektor und bei den Rohstoffproduzenten zu niedrigeren Gewinnen führen dürften. Die Aktien aus diesen Segmenten standen dementsprechend wieder unter Druck. China Resources Land gaben 2,8 Prozent und Hang Lung Properties 2,7 Prozent ab. Im Finanzsektor verbilligten sich ICBC um 1,9 Prozent und Bank of China um 1,0 Prozent, China Construction Bank gingen um 1,6 Prozent nach unten; nachdem die örtliche Presse gemeldet hatte, dass das Institut eine Kapitalerhöhung im Umfang von über 10 Mrd. Dollar durchführen wolle. Im Rohstoffsektor knickten Aluminum Corp of China um 3,2 Prozent ein, Jiangxi Copper verloren 2,8 Prozent und Angang Steel ebenfalls 2,8 Prozent. Die Aktie von BYD korrigierte um 3,7 Prozent, obwohl der Autobauer seinen gewinn im ersten Quartal mehr als verdreifachen konnte. Semiconductor Manufacturing brachen nach schwachen Umsatzdaten um 4,4 Prozent ein.
In China rutschte der Shanghai Composite Index um 2,07 Prozent auf 2.908 Punkte ab. Taiwans TAIEX gab 0,14 Prozent auf 8.146 Zähler ab. In Indien verlor der Sensex 0,25 Prozent auf 17.700 Stellen. Thailands SET fiel bislang um 0,34 Prozent auf 762 Punkte.
Quelle: ntv.de