Marktberichte

Kauflaune Asien kommt voran

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Der Optimismus an den asiatischen Börsen war am Montag ungebrochen. Rückenwind lieferten unter anderem die erfreulichen Arbeitsmarktdaten aus den USA. In Korea hat die Regierung zudem ihre Prognose für die Exportwirtschaft angehoben und in Japan lagen die Auftragseingänge im Maschinenbausektor deutlich über den Erwartungen; alles in allem gute Rahmenbedingungen für die Märkte.

Auch in China setzte sich die Erholung fort. Peking hat neue Richtlinien für die Aktienmärkte verabschiedet. Darin wurde vor allem festgelegt, dass die Verkäufe großer Aktienpakete künftig melde- und genehmigungspflichtig sind. Dies ließ unter den Marktteilnehmern die Befürchtungen schwinden, dass der Markt künftig von umfangreichen Paket-Platzierungen überschwemmt werden könnte.

Japans Nikkei 225 zog angesichts der hohen Mai-Auftragseingänge im Maschinenbausektor um 0,67 Prozent auf 18.261 Punkte an und erreichte damit den höchsten Schlussstand seit Mai 2000. Der breitere Topix verbesserte sich um 0,71 Prozent auf 1.792 Zähler. Vor allem Titel aus den Bereichen Binnenmarkt und Rohstoffe waren gefragt. So schob sich die Aktie des stark im Rohstoffbereich engagierten Handelshauses Marubeni um 3,8 Prozent nach oben.

Im Elektronik-Segment legten Toshiba 2,9 Prozent zu. Der Konzern will Pressemeldungen zufolge einen zehnprozentigen Anteil der Kernkraftwerkssparte an Kazatomprom aus Kasachstan verkaufen. Dagegen kamen die zinssensitiven Immobilienwerte unter Druck, nachdem die guten Konjunkturdaten eine baldige Leitzinserhöhung als wahrscheinlicher erscheinen ließen. So gaben etwa Mitsubishi Estate 1,47 Prozent und Mitsui Fudosan 0,85 Prozent ab.

In Taiwan stürmte der Taifex um weitere zwei Prozent nach oben auf 9.369 Zähler und erreichte damit ebenfalls ein neues 7-Jahres-Schlusshoch. Vor allem im Technologiesektor kam es zu satten Aufschlägen, nachdem die Konjunkturdaten aus den USA Hoffnungen auf einen verstärkten Bedarf nach Halbleitern und Unterhaltungselektronik nährten. So verbesserte sich die Aktie von Acer um 3,95 Prozent. Im Chip-Segment stiegen Mediatek um 5,07 Prozent und Taiwan Semiconductor um 2,13 Prozent.

Dagegen kamen United Microelectronics im Vorfeld der Juni-Umsatzdaten lediglich um 0,24 Prozent voran. Aber auch in die "Old Economy" floss frisches Anlegergeld. Hier verbesserten sich etwa Evergreen Marine um 4,82 Prozent und Formosa Plastics um 2,43 Prozent. Taiwans Anleger gehen derzeit davon aus, dass der lokale Aktienmarkt bislang zurückgeblieben sei und noch Milliardensummen aus dem Ausland auf sich ziehen dürfte.

In Korea stieg der Kospi um 1,21 Prozent auf 1.883 Stellen und markierte damit zum sechsten Mal in Folge ein neues Rekord-Schlusshoch. Der Leitindex wurde dabei von neuen Zukäufen bei den Marktschwergewichten Samsung Electronics (plus 2,55 Prozent) und Posco (plus 2,6 Prozent) nach oben gehebelt. Daneben glänzten Korea Electric Power mit einem Kursplus von 4,4 Prozent. Die Marktteilnehmer gingen davon aus, dass ein koreanischer Staatsfonds demnächst seine fünf Prozent der Anteile auf den Markt werfen werde. Dies sollte dann das seit langem auf den Titeln lastende Problem des bisherigen Aktien-Überhangs lindern. Bei LG.Philips LCD fanden hingegen im Vorfeld der Quartalsergebnisse, die morgen veröffentlicht werden, Gewinnmitnahmen statt. Die Papiere verloren 0,45 Prozent.

In Hongkong schob sich der Hang Seng Index um 1,3 Prozent nach oben auf 22.817 Punkte. Vor allem dem China-Finanzsektor flossen dabei massiv neue Mittel zu. China Life zogen dementsprechend um stolze 6,3 Prozent an; China Merchants Bank stiegen um acht Prozent und Ping An Insurance 3,4 Prozent. Aber auch die genuinen Hongkong-Banken verteuerten sich. Hier legten etwa Bank of East Asia 4,1 Prozent zu. Der Immobiliensektor wiederum profitierte von einer Kaufempfehlung für die Aktie von Sun Hung Kai Properties durch Merrill Lynch. Dies brachte Sun Hung Kai um 1,7 Prozent nach oben; Sino Land stiegen um 1,8 Prozent.

In China erholte sich der Shanghai Composite Index um 2,69 Prozent auf 3.883 Punkte; der Shanghai A-Share Index stieg ebenfalls um 2,69 Prozent auf 4.074 Stellen.

Quelle: ntv.de

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