Rücksetzer weggesteckt Asien lächelt wieder
01.04.2009, 12:32 UhrNach der Breitseite, die die asiatischen Aktienmärkte am Vortag teilweise erlitten haben, ist am Mittwoch wieder Zuversicht zurückgekehrt. Auch die Meldung aus den USA, wonach die dortige Regierung möglicherweise die Autohersteller GM und Chrysler nicht mehr stützen wolle, schien ihren Schrecken verloren zu haben. Teilweise setzte sich bei den Börsianern auch die Meinung durch, dass dies für die asiatischen Konkurrenten durchaus auch vorteilhaft sein könne.
In Tokio legte der Nikkei 225 nach den Abschlägen der vergangenen Handelstage heute wieder kräftig zu. Japans Leitindex verbesserte sich um 3,0 Prozent auf 8352 Zähler; der breitere Topix stieg um 2,9 Prozent auf 796 Punkte. Auch die Auslandsinvestoren, die dem Markt eine Weile ferngeblieben waren, gehörten wieder zu den Käufern. Die Erholung fand trotz des sehr schwachen Tankan-Berichts statt, der von den Marktteilnehmern heute komplett ignoriert wurde. Dieser brachte in erster Linie den japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar nach unten, was im Gegenzug die Aktien aus dem Exportsektor stimulierte. So verbesserten sich unter den Autowerten Toyota Motor um 5,1 Prozent und Mazda Motor um 5,5 Prozent; Honda Motor sprangen um 6,7 Prozent nach oben, nachdem der Konzern Sparmaßnahmen und einen Kapazitätsabbau in seiner Nordamerika-Produktion angekündigt hatte. Auch die Aktien der exportabhängigen Elektronikindustrie waren gesucht. Sony etwa sprangen um 6,4 Prozent nach oben; Toshiba verbesserten sich um 5,9 Prozent und Pioneer um 4,7 Prozent. Die Aktie von Hitachi gewann 2,6 Prozent hinzu. Der Konzern will Pressemeldungen zufolge seinen Bereich Plasma-Bildschirme an den Raffineriebetreiber Showa Shell Sekiyu verkaufen. Die Titel des Chip-Herstellers Elpida zogen um 14,6 Prozent nach oben. Zuvor hatte die taiwanesische Regierung bestätigt, dass der Konzern Kooperationspartner von Taiwan Memory, einer Auffanggesellschaft für Taiwans Speicherchip-Industrie werden soll.
In Korea zeigte sich der Kospi abermals robust. Händler sprachen von einer im Vergleich zu den vergangenen Monaten deutlich aufgebesserten Grundstimmung unter den Anlegern. Diese konnte auch durch die neuen Außenhandelsdaten des Landes kaum beeinträchtigt werden. Zuvor war gemeldet worden, dass Koreas Exporte im März um 21,2 Prozent geschrumpft sind. Dennoch legte der Kospi weitere 2,25 Prozent auf 1233 Zähler zu. Gesucht waren einmal mehr die Bankenwerte. Hier stiegen KB Financial um 4,6 Prozent und Shinhan Financial um 4,7 Prozent. Daneben waren die Autowerte stark gefragt. Zuvor hatten Hyundai Motor und Kia Motors die Daten zum US-Absatz im März veröffentlicht, der bei den beiden Konzernen jeweils nur leicht zurückgegangen ist. Hyundai Motor sprangen daraufhin um 4,7 Prozent nach oben, Kia Motors legten 4,9 Prozent zu. Im Technologiesektor verbesserten sich LG Electronics um 3,9 Prozent. Dagegen kam die Aktie von Samsung Electronics nur noch um 0,4 Prozent voran. Die Papiere des Chip-Herstellers Hynix gaben nach den deutlichen Aufschlägen der vergangenen Wochen 0,8 Prozent ab. Daneben wurden auch die eher defensiven Werte zum Opfer von Gewinnmitnahmen. Hier verloren SK Telecom 2,3 Prozent, die Aktie des Tabakkonzerns KT&G fiel um 1,8 Prozent.
In Taiwan legte der Taiex weitere 1,99 Prozent auf 5314 Stellen zu und baute damit auf den 14-prozentigen Anstieg auf, den er im Monat März erzielt hat. Vor allem für den Speicherchip-Sektor herrschte hervorragende Laune. Zuvor hatte die regierungsnahe Auffanggesellschaft Taiwan Memory, in die die notleidenden taiwanesischen DRAM-Produzenten eingegliedert werden sollen, erklärt, den japanischen Konkurrenten Elpida als Technologiepartner gewonnen zu haben. Die Aktien der betroffenen taiwanesischen Hersteller Powerchip, Nanya Technology und Promos sprangen daraufhin sämtlich um die in Taipeh maximal möglichen 7,0 Prozent nach oben. Gesucht waren daneben die Papiere von Acer. Die Aktie stieg um 3,9 Prozent, obwohl der Gewinnanstieg des PC-Herstellers unter den Erwartungen gelegen hatte. Im gleichen Sektor kamen Asustek um 1,4 Prozent und Compal Electronics um 0,4 Prozent voran. Unter den großen Chip-Gießereien verteuerten sich United Microelectronics um 2,3 Prozent; dagegen gaben Taiwan Semiconductor 1,4 Prozent ab. Unter den Flachbildschirm-Herstellern legten Chi Mei 7,0 Prozent und AU Optronics 1,6 Prozent zu. Zuvor hatte die taiwanesische Presse von den finanziellen Problemen einiger Konkurrenten aus der Volksrepublik China berichtet.
Quelle: ntv.de