China weiter robust Asien legt moderat zu
26.07.2010, 13:14 UhrGute Vorgaben von der Wall Street und die Erleichterung über die Ergebnisse des europäischen Banken-Stresstests geben den asiatischen Börsen am Montag nochmals Auftrieb. Wegen der laufenden Quartalsberichtssaison agieren viele Anleger jedoch weiterhin zurückhaltend.
In Tokio legte der Nikkei 225 angesichts guter Vorgaben von der Wall Street deutlich zu, kam aber in der zweiten Handelshälfte dann aber wieder moderat unter Abgabedruck. Japans Leitindex schaffte unterm Strich ein Plus von 0,8 Prozent auf 9504 Punkte; der breitere Topix gewann 0,6 Prozent auf 846 Zähler hinzu. Gesucht waren unter anderem die Exporttitel, die davon profitierten, dass der Euro in Folge des europäischen Banken-Stresstests gegenüber dem Yen zulegen konnte. Hier zogen Canon um 2,5 Prozent und Ricoh um 1,5 Prozent an. Im Autosektor verteuerten sich Nissan um 0,6 Prozent und Mazda um 1,5 Prozent. Suzuki gaben allerdings 3,2 Prozent ab, nachdem die Indien-Tochter des Konzerns überraschend einen Gewinnrückgang vermeldet hatte. Im Telekom-Sektor gewannen KDDI 0,4 Prozent hinzu, obwohl der Mobilfunkanbieter am Freitag einen rückläufigen Gewinn melden musste. Softbank stiegen um 0,9 Prozent, nachdem die Zeitung "Nikkei" für das Unternehmen einen Gewinnanstieg von 80 Prozent prognostiziert hatte. Die Aktie von NTT DoCoMo verbesserte sich um 0,7 Prozent. Zu den Favoriten der Anleger gehörte daneben der Wert des Ölexplorers Inpex, der sich im Vorfeld seiner milliardenschweren Kapitalerhöhung um 4,9 Prozent erholte.
In Korea verbesserte sich der Kospi um 0,6 Prozent auf 1769 Punkte, und schloss damit auf dem höchsten Niveau seit mehr als 25 Monaten. Dazu trug unter anderem bei, dass die Marktteilnehmer für die Schwergewichte aus dem Auto- und Elektronikbereich wieder bessere Gewinnperspektiven sahen. Daneben war auch das Wirtschaftswachstum mit 7,2 Prozent im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallen. Deutlich erholt zeigten sich vor allem die Technologiewerte, die in den letzten Wochen hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben waren. LG Electronics zogen um 4,2 Prozent und LG Display um 2,9 Prozent an; die Aktie des Chipriesen Hynix legte 3,0 Prozent zu. Daneben verbesserte sich das Papier des Elektronik-Schwergewichts Samsung um etwas moderatere 0,9 Prozent. Im Autosektor stiegen Hyundai Motor um 2,2 Prozent; Kia sprangen um 4,9 Prozent nach oben. Unter den Aktien der Fluggesellschaften kletterten Asiana um 8,6 Prozent nach oben, nachdem die Airline Preiserhöhungen angekündigt hatte; Korean Air gewannen 2,6 Prozent hinzu. Die Titel aus dem Finanzsektor entwickelten sich uneinheitlich. Woori Finance verteuerten sich um 2,0 Prozent und Shinhan Financial um 0,8 Prozent. Dagegen gaben KB Financial 1,0 Prozent ab. Zuvor war ein Bericht erschienen, wonach das Institut im zweiten Quartal wieder in die Verlustzone abgerutscht sein dürfte.
Die guten internationalen Vorgaben und anhaltende Aufschläge an der Börse Shanghai haben den Hongkonger Aktienmarkt nochmals moderat stimulieren können. Gewinnmitnahmen in Sektoren, die vergangene Woche gut gelaufen waren, trübten allerdings das Bild ein. Der Hang Seng Index schaffte schlussendlich ein leichtes Plus von 0,1 Prozent auf 20.839 Zähler. Weiterhin überzeugen konnten die Immobilienwerte, die von der Hoffnung auf eine baldige Lockerung der chinesischen Drosselungsmaßnahmen profitierten. Hier gewannen Hang Lung Properties vor Veröffentlichung des Zahlenwerks 1,7 Prozent hinzu; Cheung Kong verbesserten sich um 1,2 Prozent und Sino Land um 1,5 Prozent. Dagegen war im Bankensektor die Tendenz zu Gewinnmitnahmen unverkennbar. Hier verloren Bank of China 0,5 Prozent; Bank of Communications gingen um 1,2 Prozent und China Construction Bank um 0,8 Prozent nach unten. Daneben zeigten sich auch die Rohstofftitel größtenteils schwächer. PetroChina verbilligten sich um 0,9 Prozent und Aluminum Corp of China um 0,2 Prozent. Allerdings sprangen Citic Resources um 11,8 Prozent nach oben, nachdem der Konzern angekündigt hatte, seine Mangan-Förder-Sparte ausgliedern und an die Börse bringen zu wollen. Die Exportwerte entwickelten sich uneinheitlich. Hier korrigierten Li & Fung um 1,0 Prozent und Yue Yuen um 2,7 Prozent. Dagegen stiegen Esprit um 2,8 Prozent. Die Aktie von Foxconn sprang um 6,0 Prozent nach oben, nachdem der Elektronikriese erklärt hatte, weitere Aktivitäten ins chinesische Hinterland zu verlegen, wo die Lohnkosten niedriger sind.
In China stieg der Shanghai Composite Index um weitere 0,7 Prozent auf 2589 Punkte. Taiwans TAIEX legte 0,3 Prozent auf 7787 Zähler zu. Dagegen gab der Sensex in Indien bisher 0,7 Prozent auf 18.004 Stellen ab. Thailands SET stieg bislang um 0,9 Prozent auf 840 Punkte.
Quelle: ntv.de