Japan verliert die Lust Asien noch nicht
03.07.2007, 12:51 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag von den guten Vorgaben aus den USA inspirieren lassen. Insbesondere der am Vortag veröffentlichte ISM-Manufacturing Index, der sich auf das höchste Niveau seit Juli 2004 erholt hat, überzeugtedie Anleger von der Gesundheit des US-Wachstums und sorgte für neuerliches Interesse an asiatischen Exporttiteln.
Noch stärker ins Rampenlicht traten die Rohstoffwerte, nachdem an der Nymex der Rohöl-Future erstmals wieder oberhalb von 71 Dollar pro Barrel geschlossen hatte und sich auch viele Basismetalle verteuert hatten.
Selbst der chinesische Aktienmarkt konnte sich nach vier schwachen Tagen in Folge wieder erholen. Besonders stark aufwärts ging es daneben in Korea. Dort hatte die Ratingagentur Moody's den Ausblick für die Einstufung des Landes angehoben. In Japan lief dagegen die Kauflust allmählich aus, so dass dort der Markt nur noch marginal nach oben kam.
Der japanische Nikkei 255 kam bei schwachen Umsätzen lediglich um 0,02 Prozent auf 18.149 Punkte voran; der breitere Topix stieg um 0,08 Prozent auf 1781 Zähler. Im Exportsektor konnten sich Honda Motor um 0,66 Prozent und Toyota Motor um weitere 0,38 Prozent verbessern.
Die gestiegenen Ölnotierungen verhalfen etwa Cosmo Oil zu einem Aufschlag von 3,08 Prozent. Nintendo stiegen nach guten Absatzdaten für die Spielkonsole "Wii" um 2,08 Prozent. Dies brachte gleichzeitig die Papiere des Konkurrenten Sony um 1,9 Prozent nach unten. Chugai Pharmaceutical verbilligten sich um 2,78 Prozent, nachdem die UBS die Aktie des Konzerns auf "reduce" abgestuft und ihr Kursziel deutlich herabgesetzt hatte.
In Taiwan stieg der Taifex um 0,63 Prozent auf 8.996 Zähler und erreichte damit den höchsten Schlussstand seit sieben Jahren. Gefragt waren insbesondere die Titel von Asustek Computer, die mit einem Plus von 1,6 Prozent aus dem Handel gingen. Der Elektronik-Produzent hatte zuvor Details zur bevorstehenden Aufspaltung des Unternehmens in das Marken- und das Auftrags-Geschäft bekannt gegeben. Taiwan Semiconductor legten 0,28 Prozent zu, während die Titel des kleineren Konkurrenten United Microelektronics 0,25 Prozent abgaben. Acer kamen um 0,45 Prozent voran, Quanta Computer stiegen um 0,39 Prozent.
In Korea zog der Kospi nach der Meldung über ein möglicherweise bevorstehendes Moody's-Upgrade um stolze 1,93 Prozent auf 1.805 Stellen an. Das bisherige Schlussrekord-Niveau von 1.807 Punkten, das am 19. Juni erreicht worden ist, geriet damit wieder in greifbare Nähe. Gefragt waren einmal mehr die Titel der Schiffsbaugesellschaften, die wieder einmal Neuaufträge in Milliardenumfang vermelden konnten. Dies brachte etwa Hyundai Heavy um 3,98 Prozent nach oben, Samsung Heavy stiegen um 6,32 Prozent. Unter den Reedereien verteuerten sich Hanjin Shipping um satte 9,78 Prozent und Hyundai Merchant Marine um 3,08 Prozent. Im Bausektor kamen Hyundai Engineering um 3,57 Prozent voran. Samsung Electronics verbesserten sich um 1,06 Prozent, Hyundai Motor um 1,36 Prozent.
Der Hongkonger Hang Seng Index zog um 1,7 Prozent auf 22.151 Punkte an und erreichte damit mühelos den höchsten Schlussstand aller Zeiten. Vor allem China-Aktien blieben gefragt, nachdem sich auch der Markt in Shanghai erholt hatte und die Hoffnung anhielt, dass das Kapital der Inlands-Chinesen künftig verstärkt den Weg nach Hongkong finden dürfte. Im Rohstoffsektor legten PetroChina 4,5 Prozent und Sinopec 3,8 Prozent zu; Aluminium Corp. of China schossen um 10,5 Prozent nach oben. Der Konzern hatte bestätigt, den Mitstreiter Baotou Aluminium zu schlucken. Die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges and Clearing kletterte um 7,4 Prozent aufwärts. China Shenhua stiegen um 6,6 Prozent. Der Energiekonzern hatte Pläne für ein IPO in Shanghai angekündigt.
In China erholte sich der Shanghai Composite um 1,65 Prozent auf 3.899 Zähler. In der vergangenen Woche hatte der Index 6,62 Prozent an Wert eingebüßt.
Quelle: ntv.de