Marktberichte

Japan bleibt Underperformer Asien robust

Es ist noch reichlich Geld im Markt.

Es ist noch reichlich Geld im Markt.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die asiatischen Börsen entwickelten sich weiter robust nach oben. Händler sprachen von einem ansehnlichen Strom an Liquidität, der Asiens Aktienmärkten weiterhin zufließe. Außen vor blieb aber wieder einmal der japanische Aktienmarkt, der von vielen Auslandsinvestoren derzeit gemieden wird. Auch die besser als erwarteten japanischen Wirtschaftsdaten konnten die Underperformance der vergangenen Wochen nicht aufwiegen.

Der japanische Nikkei kam nur leicht voran. Zwar waren die Daten zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal hilfreich. Dieses war im abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen und hatte damit stärker als erwartet zugelegt. Zahlreiche Titel gingen aber wegen angekündigter Kapitalerhöhungen teils deutlich nach unten. Der Nikkei 225 konnte sich dementsprechend nur um 0,2 Prozent auf 9791 Punkte verbessern; der breitere Topix gab sogar 0,7 Prozent auf 860 Zähler ab. Zu den Unternehmen, die Kapitalmaßnahmen angekündigt hatten, gehörte unter anderem Hitachi. Der Technologiekonzern will über neue Aktien und Wandelanleihen bis zu 416 Mrd. Yen einsammeln; die Aktie ging dementsprechend um 8,5 Prozent nach unten. Daneben soll die Großbank Mitsubishi UFJ Financial sogar eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1 Billion Yen planen. Mitsubishi UFJ rutschten deshalb um 5,5 Prozent ab; Sumitomo Mitsui fielen um 5,9 Prozent und Mizuho Financial um 3,9 Prozent. Die übrigen Marktschwergewichte entwickelten sich ebenfalls tendenziell schwächer. Canon verbilligten sich um 1,5 Prozent und Sony um 0,8 Prozent. Im Autosektor verloren Honda 0,7 Prozent; dagegen stiegen Toyota um 1,1 Prozent. Ein Lichtblick war die Aktie des Modekonzerns Fast Retailing, die sich dank der erfolgreichen Geschäftsentwicklung in den letzten Monaten um weitere 5,2 Prozent auf ein neues Jahreshoch nach oben arbeiten konnte.

In Korea stieg der Kospi um 1,3 Prozent auf 1.592 Punkte. Vor allem die Stimmung für die Papiere der Reedereien und der zyklischen Technologieunternehmen schien sich dabei schlagartig verbessert zu haben. Insbesondere die heimischen institutionellen Anleger gehörten zu den Käufern, während die Auslandsinvestoren den vierten Handelstag in Folge auf der Verkäuferseite standen. Der Anstieg wurde von Kursgewinnen bei den großen Technologiewerten getrieben. Hier zogen Hynix Semiconductor um 4,5 Prozent an; LG Electronics stiegen um 3,5 Prozent und Samsung Electronics um 2,7 Prozent. Noch stärker gefragt waren die Aktien der Schifffahrtsgesellschaften, nachdem STX Pan Ocean mehrere großere Schüttgut-Frachter von STX Offshore erworben hatte. STX Pan Ocean sprangen daraufhin um 7,6 Prozent nach oben, STX Offshore and Shipbuilding verbesserten sich um 2,4 Prozent. Viel Aufmerksamkeit zog auch der bevorstehende Verkauf des Baukonzerns Daewoo Engineering auf sich, für den die Bieterfrist am Mittwoch ausläuft. Daewoo Engineering selbst legten 8,2 Prozent zu; die Titel der Großaktionäre Kumho Industrial und Kumho Tire zogen um jeweils 11,7 Prozent und 5,8 Prozent an.

Bester Laune zeigten sich die Investoren in Hongkong. Dort zog der Hang Seng Index um weitere 1,73 Prozent auf 22.944 Punkte an, und erreichte damit ein neues 16-Monats-Hoch. Der wichtigste Faktor dafür war die weiterhin reichlich vorhandene Liquidität, die dem Markt zuströmte. Daneben weckte der bevorstehende Besuch des US-Präsidenten Obama in China Hoffnungen auf einen mittelfristig gegenüber dem Dollar steigenden Yuan. Die Spekulationen über die künftige Entwicklung der chinesischen Währung trieben vor allem die chinesischen Bankenwerte weiter nach oben. Hier stiegen ICBC um 2,4 Prozent auf ein neues 25-Monats-Hoch von 6,98 HK$; China Construction Bank legten 3,7 Prozent und Bank of China 2,3 Prozent zu. Die Aktie der HSBC verbesserte sich dank der guten Zahlen aus der Vorwoche um 2,6 Prozent. Unter den Airlines verteuerten sich Air China nach den guten Auslastungsdaten vom Oktober um 8,9 Prozent; China Eastern Airlines sprangen um 11,2 Prozent und China Southern Airlines um 5,1 Prozent nach oben. Die Aktie des Lebensmittelkonzerns CPMG legte an ihrem ersten Handelstag 13,3 Prozent zu. Im Minensektor verbesserten sich Zijin Mining um 6,0 Prozent und Jiangxi Copper um 11,7 Prozent.

In China stieg der Shanghai Composite Index deutlich um 2,74 Prozent auf 3.275 Punkte. Taiwans TAIEX verbesserte sich um 1,66 Prozent auf ein neues 16-Monats-Hoch von 7792 Punkten. Der Sensex in Indien stieg um 1,1 Prozent auf 17.032 Zähler. In Thailand gewann der SET 1,2 Prozent auf 707 Stellen hinzu.

Quelle: ntv.de

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