Marktberichte

Nur Schanghai legt zu Asien schwächer

Der Shanghai Composite legt 1,7 Prozent zu.

Der Shanghai Composite legt 1,7 Prozent zu.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die asiatischen Anleger haben sich am Montag trotz der moderat freundlichen Vorgaben von der Wall Street zurückhaltend verhalten. In vielen Fällen wurden Gewinne mitgenommen. Der Großteil der Investoren wollte offensichtlich weitere klare Signale abwarten, bevor er sich selbst neu engagierte. Einzig an den chinesischen Inlandsbörsen wurde  weiter signifikant zugekauft.

Die Anleger in Japan blieben nach den üppigen Aufschlägen der vergangenen Wochen zurückhaltend. Der Nikkei gab 1,0 Prozent auf 10.039,67 Zähler ab, konnte sich damit aber oberhalb der 10.000-Punkte-Linie halten, über der er am Freitag erstmals seit 8 Monaten geschlossen hatte. Der breitere Topix verlor 0,4 Prozent auf 947 Stellen. Unter Druck standen insbesondere die Papiere aus dem Halbleitersektor, nachdem in den USA National Semiconductor einen enttäuschenden Ausblick abgegeben hatte. Unter den Zulieferern der Branche verbilligten sich Advantest um 4,6 Prozent und Tokyo Electron um 5,4 Prozent; Nikon fielen um 4.4 Prozent. Die Aktie des Wafer-Produzenten Sumco gab ebenfalls 4,4 Prozent ab. Daneben wurden die Rohstoffwerte gemieden. Hier verlor die Aktie des Ölförderers Inpex 1,9 Prozent, Marubeni fielen um 2,3 Prozent und Mitsubishi um 1,9 Prozent. Im Finanzsektor verloren Mizuho Financial 3,7 Prozent; Sumitomo Mitsui Financial knickten um 6,9 Prozent ein. Pressemeldungen zufolge will die Großbank bei ihrer laufenden Kapitalerhöhung mehr Geld einsammeln als die zunächst angekündigten 800 Mrd. Yen. Im Autosektor gaben Honda Motor 1,6 Prozent und Mazda 2,8 Prozent ab. Toyota Motor verloren 0,8 Prozent, obwohl das Unternehmen zuvor positiv in der US-Anlegerzeitschrift "Barron's" besprochen worden war.

EMFIS - Emphasize Emerging Markets

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In Korea ging der Kospi um 1,13 Prozent nach unten auf 1412 Punkte. Zu der allgemein schwachen Entwicklung in Gesamt-Asien kamen hier noch die Spannungen um das nordkoreanische Atomprogramm als weiterer Belastungsfaktor hinzu. Das kommunistische Nachbarland hatte zuvor erklärt, seine gesamten Plutonium-Bestände jetzt für den Bau von Atomwaffen zu verwenden. Sowohl die südkoreanischen Institutionellen als auch die Anleger aus Übersee gehörten  zu den Verkäufern. Unter Druck standen insbesondere die Finanzwerte. Hier gaben Shanhan Financial 1,6 Prozent und Woori Financial 1,8 Prozent ab. Hana Financial litten unter anhaltenden Gerüchten über eine bevorstehende Kapitalerhöhung und fielen um 4,8 Prozent. Stark gefragt waren dagegen Papiere aus der Rüstungsindustrie, wo Victek um 15 Prozent und Huneed Technologies um 14,6 Prozent nach oben schossen. Daneben kauften die Anleger in einigen defensiven Sektoren zu, was unter anderem SK Telecom einen Aufschlag von 1,7 Prozent verschaffte. Die Aktie des Tabakkonzerns KT&G legte 0,4 Prozent zu. Der Elektroniksektor reagierte auf die heutigen Entwicklungen uneinheitlich. Während etwa Samsung Electronics 0,9 Prozent abgaben, schlossen LG Electronics unverändert bei 122.500 Won. Hynix Semiconductor zogen um 2,3 Prozent an. Die Anleger würdigten damit den positiven Einfluss des inzwischen wieder gefallenen Won.

Der Aktienmarkt in Taiwan zeigte sich erneut überdurchschnittlich schwach. Der Taiex knickte um weitere 3,5 Prozent auf 6225 Zähler ein. Er hat damit seit seinem Jahreshoch vom 2. Juni 12,0 Prozent abgegeben. Die Anleger befürchteten, dass sich insbesondere in den zyklischen Sektoren durch die Rallye in den vergangenen Monaten Überbewertungen gebildet hätten. Daneben gehen viele Händler davon aus, dass verschiedentlich Stoppmarken gerissen sind, mit denen die Investoren ihre Verluste begrenzen wollten. Vor allem die Titel aus der Halbleiterbranche kamen teils deutlich unter Druck. Hier rutschten etwa Taiwan Semiconductor um 4,8 Prozent ab, United Microelectronics gingen sogar um 6,7 Prozent nach unten. Im Speicherchip-Sektor fielen Naya Technology um 6,9 Prozent und Powerchip-Semiconductor um 5,2 Prozent. Keine klare Linie ergab sich bei den PC-Produzenten. Hier verbilligten sich Asustek um 3,6 Prozent. Dagegen gewannen Acer moderate 0,8 Prozent hinzu. Wistron sprangen sogar um die in Taipeh maximal möglichen 7,0 Prozent nach oben. Die Aktie des Notebook-Auftragsherstellers war zuvor von Morgan Stanley mit "overweight" eingestuft worden.

Auch in Hongkong wurden nach der guten Entwicklung in der vergangenen Woche Gewinne mitgenommen. Der Hang Seng Index gab 2,1 Prozent auf 18.498 Punkte ab; der China Enterprises Index fiel um 1,9 Prozent auf 10.877 Zähler. Das Handelsvolumen war mit 65 Mrd. HK$ vergleichsweise gering. Die Anleger trennten sich unter anderem von ihren Rohstoffwerten, nachdem die Rohölnotierungen zuletzt nicht mehr weiter gestiegen waren. Hier gaben CNOOC 3,3 Prozent ab, PetroChina verbilligten sich ebenfalls um 3,3 Prozent. Unter den übrigen Marktschwergewichten gingen China Mobile um 2,1 Prozent und HSBC um 2,7 Prozent nach unten. Vergleichsweise robust entwickelte sich der China-Banken-Sektor. Hier gewannen ICBC 0,2 Prozent hinzu. China Construction Bank stiegen ebenfalls um 0,2 Prozent, nachdem das Institut den Einstieg in zwei kleinere chinesische Versicherer angekündigt hatte. Unter den Versichern gaben dagegen Ping An Insurance 3,2 Prozent ab. Der Konzern hatte vergangene Woche angekündigt, seinen Anteil an der Shenzhen Development Bank auf 30 Prozent aufzustocken. China Life verbilligten sich um 2,7 Prozent.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 1,7 Prozent auf 2789 Zähler.

Quelle: ntv.de

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