Investoren wälzen Zahlen Asien wartet auf Impulse
06.11.2013, 07:55 Uhr
Toyota könnte für neue Impulse sorgen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Unternehmensergebnisse machen erneut an den Börsen in Ostasien die Kurse. Zur ingesamt uneinheitlichen Tendenz trägt bei, dass wichtige Ereignisse bevorstehen. Zudem fehlen klarere Richtungsvorgaben von den US-Börsen.
Die Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbanker in den USA und Europa hat die Aktienmärkte in Fernost weitgehend gelähmt. Investoren hielten sich vor der Zins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank zurück. Zudem richten sich die Blicke auf den bevorstehenden US-Arbeitsmarktbericht für Oktober sowie den Beginn der Beratungen des dritten Plenums des 18. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas.
Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte außerhalb Japans bewegte sich nur leicht und notierte 0,1 Prozent im Plus. Starke Daten von US-Dienstleistern hatten zuvor die jüngste Kursrally an der Wall Street gestoppt. Positive Konjunkturdaten wirken sich derzeit belastend für die Aktienkurse aus, weil sie eine Drosselung der Konjunkturhilfen der US-Notenbank zur Folge haben könnten.
Gegen den Trend konnte einzig der Aktienmarkt in Tokio spürbare Gewinne verbuchen. Der Nikkei-Index kletterte um 0,8 Prozent auf 14.337 Punkte. Vor allem Autobauer sorgten für Antrieb. Toyota-Atien legten zu, nachdem der Fernsehsender NHK berichtete hatte, der japanische Autohersteller erwarte einen deutlich höheren Jahresgewinn. Nach Börsenschluss veröffentlichte Toyota für das erste Halbjahr ein Gewinnplus von mehr als 80 Prozent.
Aktien von Mitsubishi Motors stiegen 0,6 Prozent. Dies war eine Reaktion auf die Nachricht, dass Renault und Nissan Motor ihre Zusammenarbeit mit dem Unternehmen vertiefen wollen. Nissan-Papiere schlossen 2,8 Prozent höher. Sie hatten in den vergangenen Handelstagen wegen enttäuschender Geschäftserwartungen 10,4 Prozent verloren. Nach schwachen Oktober-Umsätzen fielen dagegen die Aktien des Börsenschwergewichts Fast Retailing um knapp 0,8 Prozent.
Acer verlieren - Samsung gewinnen
In Taiwan schnellt die Aktie des mit Problemen kämpfenden Smartphone-Herstellers HTC um mehr als drei Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte zwar nach Börsenschluss am Dienstag gewarnt, dass die Umsätze im vierten Quartal sinken dürften, Analysten zufolge war dies am Markt aber bereits erwartet und daher eingepreist worden. Yuanta Research rechnet sowohl im vierten Quartal als auch im darauf folgenden mit roten Zahlen bei HTC. Das Unternehmen sei mit der Auslagerung der Produktion von Billiggeräten zwar auf dem richtigen Weg, brauche aber Zeit. In Seoul verlieren die Aktien des Konkurrenten Samsung derweil über zwei Prozent.
Um fast sieben Prozent abwärts geht es dagegen mit dem Kurs des PC-Herstellers Acer. Das Unternehmen hat einen Drittquartalsverlust gemeldet, der höher ausfiel als von Analysten erwartet.
In Hongkong steht das Börsendebüt der Bank of Chongqing im Fokus, das erste einer Bank seit drei Jahren. Die Aktie verliert 0,3 Prozent. Das Debüt werde stimmungsmäßig belastet von Sorgen vor einer Zunahme der faulen Kredite im chinesischen Bankensektor und einer strengeren Regulierung der Branche, berichten Händler.
In Sydney geht es mit der Aktie der Commonwealth Bank of Australia in einem wenig veränderten Gesamtmarkt um 1,2 Prozent nach oben. Die gemessen am Marktwert größte Bank des Landes hat besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse gemeldet.
Quelle: ntv.de, jwu/rts