Marktberichte

Kursgewinne in Fernost Asien zieht nach

Nachdem die asiatischen Börsen zum Wochenbeginn nicht auf die guten Vorgaben aus den USA reagiert hatten, holten Anleger dies am Dienstag nach. Zuvor hatte die Wallstreet nochmals erhebliche Aufschläge erzielt. Die asiatischen Investoren vollzogen dies in Teilen nach; vor allem in Japan und Hongkong zeigten sich die Märkte deutlich erholt. Allerdings war den Marktteilnehmern anzusehen, dass man sich hier nicht unbedingt auf die nebulösen Hoffnungen auf den neuen Präsidenten Barack Obama setzen wollte. Daneben sah man auch die (zweite) Rettung der Citigroup als zweischneidiges Schwert an. Dies konnte schließlich auch heißen, dass noch weitere große Banken Staatsgelder zum Überleben benötigen werden. Nichtsdestotrotz gehörten heute auch in Asien die Bankenwerte zu den großen Gewinnern.

Trotz kritischer Analystenstimmen und einem gegenüber dem Dollar weiter gestiegenen Yen griff man in Japan heute begierig die guten US-Vorgaben auf. Der Nikkei erholte sich um 5,2 Prozent auf 8323 Punkte; der breitere Topix stieg um 3,6 Prozent auf 831 Zähler. Deutliche Aufschläge fanden beispielsweise im Finanzsektor statt, nachdem man sich in den USA dazu entschlossen hatte, zur Rettung der Citigroup abermals beträchtliche Summen zur Verfügung zu stellen.

In Japan verschaffte dies Sumitomo Mitsui ein Kursplus von 11,5 Prozent, Mizuho Financial stiegen um 2,9 Prozent. Im Technologiesektor verteuerten sich Canon um 7,8 Prozent und Kyocera um 6,6 Prozent. Relativ vorsichtig blieb man dagegen für die klassichen Unterhaltungselektronik-Spezialisten, für die man weiterhin ein schwaches US-Weihnachtsgeschäft befürchtet. Panasonic stagnierten dementsprechend bei 1397 Yen; Sony gaben sogar 0,6 Prozent ab.

Im Autosektor legten Honda 7,2 Prozent und Toyota 1,6 Prozent zu. Die Aktie von Nippon Steel stieg um 5,2 Prozent, obwohl der Stahlriese angekündigt hatte, seine Produktion weiter zurückzufahren.

Die Situation in Seoul

Auch in Korea wirkten sich die robusten US-Vorgaben heute positiv aus und brachten den Kospi zunächst um bis zu sechs Prozent nach oben. Davon blieb zum Handelsende hin allerdings nicht mehr viel übrig. Vor allem die Investoren aus Übersee nutzten die Erholung schnell wieder zu Gewinnmitnahmen. Gleichzeitig blieben die Aktien aus dem Autosektor enorm schwach. Dementsprechend konnte Koreas Leitindex sich heute lediglich um 1,4 Prozent auf 983 Zähler verbessern.

Erholt zeigten sich vor allem die Finanztitel. Hier legten KB Financial 5,3 Prozent und Hana Financial 4,0 Prozent zu. Die Papiere des Einzelhandelskonzerns Lotte Shopping stiegen um 5,7 Prozent; SK Telecom verbesserten sich um 5,1 Prozent.

Dagegen ging es im Autosektor weiter massiv abwärts. Hier rechneten die Anleger mit schwachen Absätzen und zudem mit Problemen durch eine mögliche Unterstützung der US-Autoriesen durch die dortige Regierung. Kia Motors brachen dementsprechend um weitere 12,8 Prozent ein, Hyundai Motor gingen um 7,3 Prozent nach unten. Unter den übrigen Branchengrößen verbilligte sich die Aktie des Zulieferers Hyundai Mobis um 14,9 Prozent; Hankook Tire gaben 5,9 Prozent ab.

Die Lage in Taiwan

Insgesamt positiv war die Stimmung heute in Taiwan. Da allerdings keine signifikanten Geldzuflüsse stattfanden, schichteten die Anleger in erster Linie um. Positiv entwickelten sich dank der guten Entwicklung an der Nasdaq vor allem die Technologiewerte und der Immobiliensektor.

Letzterer profitierte von der Hoffnung auf Regierungsmaßnahmen zur Stützung des Immobilienmarktes. Der Taiex verbesserte sich unterm Strich um 2,55 Prozent auf 4366 Stellen. Bei zahlreichen Technologiewerten fanden teils üppige Aufschläge statt. So sprangen etwa Taiwan Semiconductor, United Microelectronics und MediaTek jeweils um die in Taipeh maximal möglichen sieben Prozent nach oben. Die Papiere des Elektronik-Auftragshersteller Hon Hai Precision stiegen um 4,4 Prozent.

Unter den Aktien der PC-Hersteller konnten sich Acer um 1,1 Prozent und Asustek um 3,4 Prozent verbessern. Im Immobiliensektor stiegen Cathay Real Estate um 1,1 Prozent; Huaku Development zogen um 7,0 Prozent an.
Dagegen wurden bei einigen Titeln aus der Old Economy wieder Gewinne mitgenommen. Dies brachte etwa Taiwan Cement um 4,6 Prozent nach unten, Formosa Plastics gaben 1,0 Prozent ab.

Die Aktie von China Steel fiel um 1,6 Prozent, nachdem der Konzern eine schwache Absatzprognose für 2009 abgegeben hatte.

Hochstimmung in Hongkong

In Hongkong stieg der Hang Seng Index heute um 3,4 Prozent auf 12.878 Zähler. Anfanglich konnte sich der Leitindex sogar über die Marke von 13.000 Punkten hangeln. Bald wurde jedoch klar, dass dieses Niveau vielen Investoren angesichts der weiter unsicheren Marktbedingungen zu luftig war. Gefragt waren auch hier die Bankaktien, die insbesondere von der Rettung der Citigroup in den USA profitierten. HSBC stiegen um 2,3 Prozent, Bank of East Asia gewannen 4,6 Prozent hinzu. Die Aktie der Hang Seng Bank zog um 8,0 Prozent an, nachdem Credit Suisse für die Titel ihre Einstufung "outperform" bestätigt hatten.

Im China-Finanzsektor schossen ICBC nach einem positiven Kommentar von Goldman Sachs um 9,3 Prozent nach oben; China Construction Bank legten 4,8 Prozent und China Life 3,0 Prozent zu. Gefragt waren auch die Papiere aus dem Rohstoffsektor, die von teils deutlich höheren Notierungen beim Rohöl und den Industriemetallen profitierten.

Unter den Ölgesellschaften verteuerten sich CNOOC um 6,6 Prozent und PetroChina um 4,9 Prozent. Unter den Minen-Werten verbesserten sich China Shenhua um 3,4 Prozent und Zijin Mining um 6,1 Prozent.

In China gab der Shanghai Composite Index 0,44 Prozent auf 1888 Punkte ab. Der Shanghai A-Share Index verlor 0,45 Prozent auf 1983 Stellen.

Quelle: ntv.de

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