Marktberichte

Vor den Ferien Asiens Anleger vorsichtig

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Obwohl die Vorgaben aus den USA verhalten positiv gewesen waren, tauchten die asiatischen Märkte heute mehrheitlich nach unten ab. Die Anleger zogen es vor, vor der bevorstehenden „Goldenen Woche Gewinne mitzunehmen. In der kommenden Woche wird beispielsweise in China nur am Montag und in Japan nur am Dienstag und Mittwoch gehandelt.

Die asiatischen Börsianer befürchteten vor allem, von Entwicklungen überrascht zu werden, auf die sie dann nicht mehr rechtzeitig reagieren können würden. So gehen manche Analysten davon aus, dass die Volksrepublik China in der Ferienzeit weitere Maßnahmen zur Drosselung des dortigen Wirtschaftswachstums ankündigen könnte. Auch die Daten zum Bruttoinlandsprodukt in den USA, die heute Nachmittag veröffentlicht werden, dürften für eine gewisse Zurückhaltung gesorgt haben. Zudem waren die heutigen Wirtschaftsdaten aus Japan alles andere als berauschend gewesen. Dort war etwa die Industrieproduktion im März gegenüber dem Vorjahr überraschend um 0,6 Prozent zurückgegangen und die Einzelhandelsumsätze hatten sich um weitere 0,7 Prozent verringert.

Der japanische Nikkei 225 gab angesichts dessen 0,17 Prozent auf 17.400 Punkte ab; der breitere Topix verlor 0,14 Prozent auf 1701 Zähler. Die schwachen Konjunkturdaten belasteten unter anderem den Stahlsektor. Hier verbilligten sich Nippon Steel um 1,15 Prozent und Sumitomo Metal Industries um 2,2 Prozent. Dagegen konnten sich unter den Automobilwerten Toyota Motor um 1,1 Prozent und Honda Motor um 1,7 Prozent verbessern. Nikko Cordial zogen um drei Prozent an, nachdem die Citigroup mitgeteilt hatte, 61 Prozent der Anteile der japanischen Investmentbank erworben zu haben.

In Taiwan verlor der TAIEX 0,63 Prozent auf 7949 Zähler. Dabei gaben Taiwan Semiconductor nach Zahlen 1,29 Prozent ab. Die Titel des PC-Herstellers Acer konnten sich dagegen im Anschluss an das Zahlenwerk um 0,15 Prozent verbessern. Die Papiere des Flachbildschirm-Herstellers Chi Mei Optoelectronics zogen nach einem positiven Ausblick auf das zweite Quartal um 2,56 Prozent an. First Financial fielen um 0,22 Prozent, obwohl der britische Versicherer Aviva angekündigt hatte, ein Venture-Unternehmen mit der Finanzgruppe aufzubauen.

Der koreanische Kospi fiel um 0,68 Prozent auf 1542 Stellen. Der weiter gestiegene Won belastete dabei insbesondere den Exportsektor. So verbilligten sich die Aktien der Autohersteller Hyundai Motor um weitere 3,49 Prozent und Kia Motors um 1,33 Prozent. Die Papiere des Stahlkonzerns Posco gingen um 1,5 Prozent nach unten. Dagegen konnten sich KT Corp. nach Zahlen um 1,48 Prozent verbessern. LC.Philips LCD stiegen nach dem erfreulichen Ausblick des Konkurrenten Chi Mei um 2,11 Prozent.

In Hongkong schloss der Hang Seng Index mit einem Abschlag von 0,68 Prozent bei 20.526 Punkten. Insbesondere im Immobiliensektor wurden Gewinne mitgenommen. Hier gaben Cheung Kong 1,52 Prozent und Henderson Land 1,48 Prozent ab. Auch der China-Finanzsektor wurde gemieden. China Life gingen um 1,78 Prozent nach unten, ICBC verbilligten sich um 0,46 Prozent. Dagegen waren die Papiere der China CITIC Bank bei ihrem IPO stark gefragt und schlossen 14 Prozent im Plus.

Der Shanghai Composite Index verlor 0,61 Prozent auf 3759 Zähler. In Australien ging der S&P/ASX 200 um 0,98 Prozent nach unten auf 6151 Stellen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen