Canon sieht rot - Nikkei die 14.000 Asiens Börsen im Gewinnrausch
25.04.2013, 08:30 Uhr
Der Teufel steckt im Detail - oder im Zahlenwerk, wie bei Canon.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Die positive Grundstimmung an der japanischen Börse bleibt. Noch immer verweisen Marktteilnehmer auf die lockere Geldpolitik der Notenbank. Gleichzeitig rücken auch die Unternehmensberichte in den Fokus - nicht immer positiv. Das stärkste Plus weist Hongkong auf.
In Asien geht nach den Vortagesgewinnen weiter bergauf. Während der Kospi in Südkorea unterstützt von einem höher als erwarteten BIP-Wachstum im 1. Quartal rozent zulegte, gewann der Nikkei-Index vor der Sitzung der japanischen Notenbank am Freitag. Börsianer verwiesen zudem einmal mehr auf die Schwäche des Yen, der die Ergebnisaussichten der japanischen Firmen verbessere.
Der Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte gewann 0,6 Prozent auf 13.926 Punkte und steuert damit weiter auf die 14.000 Punkte-Marke zu, die er das letztmals im Juni 2008 übersprungen hatte. Der breiter gefasste Topix legte 0,7 Prozent zu auf 1173 Zähler. Vor allem die Hoffnungen auf eine anhaltend lockere Geldpolitik und ein anziehende Konjunktur trieben die Kurse. Jedoch gebe es am Markt erste Anzeichen für eine Überhitzung, so Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities.
Im Blickpunkt der Anleger standen Canon, die um 5,2 Prozent einbrachen. Der Konzern hatte zuvor seine Absatzprognose für das Geschäft mit Kompaktkameras gesenkt.
Abwärts ging es in Tokio auch für die Aktien von Nintendo. Nachdem der Spielkonsolen-Hersteller für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr den zweiten operativen Verlust in Folge gemeldet hat, verloren die Papiere 8,3 Prozent.
BIP-Plus jilft Kospi
In Südkorea ging es nach einem vermeldeten Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent im 1. Quartal ebenfalls bergauf, erwartet wurde lediglich ein Plus von 0,7 Prozent. Damit zog das BIP auf Quartalsbasis so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Vor Bekanntgabe der Quartalszahlen gewannen die Aktien von Posco 2 Prozent. Die Papiere des Apple-Rivalen Samsung, der am Freitag seine Zahlen vorlegt, notierten dagegen 0,5 Prozent im Minus.
Tagesgewinner in Asien war bislang der HSI in Hongkong mit einem Aufschlag von 1,1 Prozent. Grund für die Gewinne seien vor allem die abnehmenden Befürchtungen über eine straffere Geldpolitik, sagte Analyst Patrick Yiu von Cash Asset Management. "Ich erwarte kurzfristig wegen der geringen Umsätze keine Rally. Der schlechte PMI-Index deutet auf einen schwächelnde Industrieproduktion hin. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit einer strafferen Geldpolitik", fügte er hinzu.
In China waren nach der Vorlage guter Quartalszahlen vor allem Papiere von Aktienhändlern gefragt. So legten die Aktien von Haitong Securities um 2 Prozent zu, nachdem das Unternehmen seinen Gewinn im 1. Quartal um 37 Prozent gesteigert hatte. Insgesamt gewann der Shanghai-Composite mit plus 0,2 Prozent nur leicht. "Während das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal anziehen dürfte, belasten kurzfristig negative Nachrichten wie das jüngste Erdbeben und die Vogelgrippe", hieß es bei Bosera Funds. In Australien sind die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ