Marktberichte

Zu viel Ungewissheit Asiens Börsen im Minus

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Asiens Börsen können sich vom negativen Trend nicht lossagen: Während in Japan vor allem Exportwerte verlieren, geben in Shanghai Finanzwerte zum Teil deutlich nach. Auch in Südkorea sind Minuszeichen vorherrschend.

Belastet von Sorgen über eine möglicherweise bevorstehende breitangelegte Rating-Abstufung im Euroraum sind die Börsen in Asien am Dienstag mit schwachen Kursen aus dem Handel gegangen. In Japan standen vor allem konjunktursensible Werte unter Druck. Händler sprachen von sehr niedrigen Umsätzen.

Der Nikkei büßte 1,4 Prozent auf 8575 Punkte ein, während der breitere Topix um 1,4 Prozent auf 738 Zähler nachgab. Abwärts ging es auch an den Börsen in Südkorea und Taiwan, Hongkong, Singapur und Shanghai.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am Vorabend gedroht, die Kreditwürdigkeit von 15 der 17 Staaten der Eurozone zu senken. Davon betroffen sind auch die Länder mit der besten Bonitätsnote "AAA". Dazu gehören neben Deutschland auch Frankreich, die Niederlande, Österreich, Finnland und Luxemburg.

Die Blicke der Investoren seien nun vor allem auf den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag dieser Woche gerichtet, hieß es im Handel. "Die Wurzeln der Probleme in der Eurozone liegen tief und es dürfte sehr schwer werden eine klare Lösung zu finden", sagte ein Analyst von Chibagin Asset Management.

Exporteure unter Druck

In Tokio zählten defensive Aktien aus der Nahrungsmittel- und Tabakindustrie vor diesem Hintergrund zu den wenigen Gewinnern des Tages. Japan Tobacco kletterten um 0,4 Prozent und Asahi Group Holdings um 0,1 Prozent.

Auf der Verliererseite standen unterdessen vor allem Exportwerte, die unter Konjunktursorgen und einer erneuten Aufwertung des Yen gegenüber dem Euro und dem Dollar litten. Komatsu büßten 2,7 Prozent ein und Hitachi Construction Machinery 2,5 Prozent. Toyota verbilligten sich um 2,1 Prozent, während Sony 1,9 Prozent verloren.

Eine Leitzinssenkung durch die Australische Zentralbank um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent fand nach Einschätzung von Analysten unterdessen nur wenig Beachtung. "Die Zinssenkung könnte als Maßnahme zur Konjunkturförderung gesehen werden, aber die Aktienmarktentwicklung in Asien bleibt dennoch träge", sagte einer von ihnen. Die meisten Fonds würden daher Geld aus konjunktursensiblen Werten abziehen und in Titel von auf den Heimatmarkt ausgerichteten Unternehmen umschichten.

Verluste in Südkorea

Die möglicherweise bevorstehende breitangelegte Rating-Abstufung im Euroraum ließ auch die Börse in Seoul mit schwächeren Kursen aus dem Handel gehen. Vor allem Technologie- und Bankenwerte standen unter Druck. Der Kospi sackte um 1 Prozent auf 1903 Punkte ab.

Samsung Electronics verbilligten sich um 2,1 Prozent und LG Electronics um 1 Prozent. Im Bankensektor ging es für KB Financial 2,1 Prozent abwärts, während Woori Finance um 2,9 Prozent abrutschten.

Chinas Banken drücken Kurse

Der Shanghai Composite Index konnte sich im späten Handel noch etwas erholen, schaffte es aber nicht mehr ins positive Terrain und büßte am Ende 0,3 Prozent auf 2326 Punkte ein. Der HSI in Hongkong lag zum Börsenschluss klar im Minus und verlor insgesamt 1,2 Prozent auf 18.942 Zähler.

In Shanghai machten Händler auch Sorgen über die heimische Konjunktur für die Kursverluste verantwortlich. "Die jüngste Senkung der Mindestreserveanforderungen für Banken könnte die letzte in diesem Jahr gewesen sein, und es gibt angesichts des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums nur wenig Kaufimpulse", so ein Analyst von Nanjing Securities. Belastet habe zudem die weitere Abwertung des Yuan, der nun das niedrigstmögliche gestattete Wechselkursniveau gegenüber dem Dollar erreicht habe. Dies habe Sorgen hervorgerufen, dass es zu Mittelabflüssen kommen könnte.

Die großen Banken, Vorreiter der chinesischen Wirtschaft, gehörten zu den Verlieren des Tages. Industrial & Commercial Bank of China gaben 1,9Prozent nach, Agricultural Bank of China verloren 1,5 Prozent und Bank of China ermäßigten sich um 1 Prozent. Die Betreiber von Goldminen litten Marktbeobachtern zufolge unter dem rückläufigen Goldpreis. Zhongjin Gold büßten 3,4 Prozent ein, Shandong Gold-Mining verloren 3,3 Prozent und Zijin Mining gaben 1,6 Prozent nach.

In Hongkong brachen Esprit um 10,5 Prozent, nachdem der Vorstandsvorsitzende des Konzerns überraschend seinen Abtritt angekündigt hatte.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

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