Marktberichte

Die Zuversicht kehrt zurück Asiens Börsen im Plus

Die Zustimmung des griechischen Parlaments zu drastischen Sparmaßnahmen schürt in Asien Hoffnungen auf eine Linderung der griechischen Schuldenkrise. In Tokio sorgen Anzeichen für eine überraschend schnelle Erholung japanischer Unternehmen nach den verheerenden Erdstößen für Optimismus. Der Nikkei notiert zunächst auf einem Sieben-Wochen-Hoch, bis sich Anleger Gewinne sichern.

Die Börse in Shenzen schloss mit Gewinnen.

Die Börse in Shenzen schloss mit Gewinnen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nach einem volatilen Tagesverlauf hat die Börse in Tokio am Donnerstag gut behauptet geschlossen. Aufschläge bei den Versorger- und Finanzwerten hätten den Gesamtmarkt gestützt, das Aufwärtspotenzial sei angesichts verstärkter Gewinnmitnahmen allerdings begrenzt gewesen, sagten Börsianer.

Der Nikkei stieg um 0,2 Prozent auf 9816 Zähler, während der breiter aufgestellte Topix um 0,6 Prozent auf 849 Punkte zulegte. Auch die Börsen in Singapur, Taiwan und Korea verbuchten Gewinne. Besonders klar nach oben zeigten die Kurse in China, wo die Aktienmärkte in Hongkong und Shanghai jeweils deutlich mehr als ein Prozent zulegten.

Nach dem Votum der griechischen Abgeordneten hoffen viele Anleger, dass ein drohender Staatsbankrott des Euro-Landes nicht länger wie ein Damokles-Schwert über dem Börsenhandel in Fernost hängt. Das Sparprogramm ist Voraussetzung für weitere Milliarden-Hilfen von EU und IWF.

Nachdem die Entscheidung in Griechenland nun vollständig verdaut sei, richte sich das Augenmerk der Investoren wieder auf die anstehenden Konjunkturdaten aus den USA und China sowie den Tankan-Bericht der japanischen Notenbank am Freitag, hieß es. "Der Tankan-Bericht könnte den Nikkei über die Marke von 10.000 Punkten treiben", prognostizierte ein Analyst von Tachibana Securities und fügte hinzu, dass die Hoffnungen auf eine früher als erwartete Erholung der japanischen Wirtschaft zuletzt angestiegen seien.

Banken im Fokus

Die Erleichterung über Griechenland schlug sich besonders im chinesischen Aktienhandel nieder. In Hongkong sehr gefragt waren Anteilsscheine von Schwergewichten wie HSBC Holdings. Europas größtes Kreditinstitut legte fast zwei Prozent zu.

Auch in Tokio legten Banken-Titel zu. So verteuerten sich Mitsubishi UFJ Financial Group um 2,1 Prozent. Hier stützte zusätzlich eine Kaufempfehlung von Deutsche Securities.

Zu den Gewinnern in Tokio gehörten aber vor allem Aktien von Energie-Unternehmen wie Kyushu Electric, die 4,2 Prozent höher schlossen. Der Konzern macht sich nach Signalen aus der Politik Hoffnungen darauf, in Kürze seinen 36 Jahre alten Atommeiler wieder anfahren zu können. Dies habe den Hoffnungen auf eine Abkehr der Regierung von einem möglichen Atomausstieg neue Nahrung gegeben.

Das AKW ginge als erstes von insgesamt 35 Kraftwerken wieder ans Netz, die wegen Wartungsarbeiten gestoppt und nach der Fukushima-Havarie vorerst nicht wieder in Betrieb genommen worden waren. Tohoku Electric Power stiegen um 1,8 Prozent und Chubu Electric Power um 2,4 Prozent.

Sony legt zu

Japanische Aktien waren nach dem Erdbeben im März drastisch gefallen, so dass sie nun Boden gutmachen können - vor allem mit den ersten Anzeichen für eine überraschend schnelle Erholung in der Auto- und Einzelhandelsbranche. Am Donnerstag wurde der Autozulieferer Calsonic Kansei mit einem Plus von fast elf Prozent für seine optimistische Umsatzprognose belohnt. Für Höhenflüge des gesamten Aktienmarktes fehle den Anlegern allerdings der Mut, sagte Ayako Sera von Sumitomo Trust Bank. Vor allem die US-Konjunktur bereite weiter Sorgen.

Hitachi verteuerten sich um 0,2 Prozent. Angeblich will der Elektrotechnik- und Maschinenbaukonzern den Verhandlungen zwischen Toshiba und Sony über einen Zusammenschluss im LCD-Geschäft beitreten.

Neben dem festeren Euro sorgte bei Sony eine Anhebung der Gewinnprognosen durch J.P. Morgan für Aufwind. Die Aktien gewannen 2,4 Prozent. Softbank machten 1,4 Prozent gut, getrieben von Meldungen über Schuldenrückzahlungen des Unternehmens.

Im chinesischen Shenzhen legte der von US-Investment-Guru Warren Buffett gestützte Autohersteller BYD ein fulminantes Börsendebüt hin. Die Papiere gewannen an ihrem ersten Handelstag bis zu 46 Prozent. In Hongkong wurden die Aktien von Chinas größtem Chip-Auftragsfertigers SMIC vom Handel ausgesetzt. Der Chef von Semiconductor Manufacturing International wurde nicht in seinem Amt bestätigt.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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