Wall Street hilft Asiens Börsen im Plus
03.06.2010, 08:33 UhrDie Aktienbörse in Tokio hat in Folge der positiven Vorgabe der Wall Street und der Abschwächung des Yen kräftige Gewinne verbucht. Der Yen hatte in Folge von Spekulationen abgewertet, dass Finanzminister Naoto Kan Japans neuer Regierungschef wird. Kan gilt als Befürworter eines schwächeren Yen.
Experten warnten aber vor zu viel Optimismus. "Ob die Rally andauert hängt im Wesentlichen davon ab, ob die CDS für westeuropäische Anleihen sinken", hieß es in einer Kurzstudie der ING Bank. Wegen der europäischen Schuldenkrise und auch der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten Yukio Hatoyama dürften Anleger weiter auf der Hut sein, betonten Händler.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 3,2 Prozent im Plus bei 9914 Zählern. Dies war der höchste Stand seit zwei Wochen. Der breiter gefasste Topix-Index legte bis Handelsschluss 2,3 Prozent zu auf 890 Zähler. Vor allem Exportwerte gehörten zu den Gewinnern: Die Papiere des Kamera-Herstellers Canon verteuerten sich um mehr als drei Prozent. Die Titel des weltgrößten Autobauers Toyota stiegen um 3,5 Prozent. An den Aktienmärkten in Südkorea, Hongkong und Taiwan legten die Kurse ebenfalls überwiegend zu.
"Die Gewinne an den US-Börsen sind der Hauptantrieb hinter der Markterholung", sagte Analyst Shoji Yoshigoe von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Zudem habe der Yen-Rückgang die Anleger zum Wiedereinstieg ermutigt. Der Rücktritt von Regierungschef Hatoyama, der nach nur acht Monaten im Amt aufgab und sich damit Druck aus seiner Partei beugte, hatte im Aktienhandel kaum Auswirkungen. Allerdings fürchten Anleger langfristig einen schwächeren Yen, weil der als Nachfolger gehandelte derzeitige Finanzminister Naoto Kan sich für eine schwächere Landeswährung ausgesprochen hatte. Im Devisenhandel legte der Dollar leicht zu auf 92,36 Yen. Auch der Euro lag mit Kursen von rund 1,23 Dollar über seiner letzten Notierung im späten US-Handel am Mittwoch.
Quelle: ntv.de, rts/dpa