Indien mit guter Konjunktur Asiens Börsen schwächer
31.08.2010, 13:20 UhrKonjunktursorgen und schwache Vorgaben aus den USA bringen die asiatischen Börsen teils deutlich unter die Räder. Vor allem der japanische Markt steht stark unter Druck. Outperformer sind die Börsen in Thailand, China und Indien, wo für das zurückliegende Quartal ein Wirtschaftswachstum von 8,8 Prozent gemeldet wurde.
In Japan erhielt der Aktienmarkt erneut einen heftigen Schlag. Dafür waren die schwachen US-Vorgaben verantwortlich, aber auch die Enttäuschung der Marktteilnehmer über das neue Maßnahmenpaket der japanischen Notenbank, das die Binnenkonjunktur kaum stützen und den Anstieg des Yen kaum bremsen dürfte. Der Nikkei 225 rutschte um 3,6 Prozent auf 8824 Punkte ab, und landete damit auf dem niedrigsten Niveau seit 16 Monaten. Der breitere Topix ging um 3,0 Prozent nach unten auf 805 Zähler. Keine einzige der 225 Aktien aus dem Nikkei konnte zulegen. Lediglich der Titel des Technologiekonzerns Sanyo Electric, der von Panasonic übernommen wird, schloss unverändert bei 137 Yen. Panasonic selbst gaben hingegen 2,5 Prozent ab; Sony knickten um 3,7 Prozent und Canon um 4,5 Prozent ein. Unter den übrigen Technologiewerten fielen Hitachi um 3,4 Prozent und Toshiba um 4,4 Prozent; die Aktie von Sharp brach um 5,1 Prozent ein. Die Werte aus dem Autosektor entwickelten sich marginal besser, doch auch hier gingen etwa Toyota um 2,4 Prozent und Honda um 2,7 Prozent nach unten. Daneben blieben auch die defensiven Werte aus den Bereichen Pharma und Versorger nicht verschont. Astellas Pharma verloren 1,3 Prozent und Takeda Pharma 1,0 Prozent; Tokyo Electric Power gaben 0,4 Prozent ab. Im Telekom-Sektor verbilligten sich Softbank um 3,2 Prozent und NTT DoCoMo um 2,9 Prozent.
In Korea sorgten die schwachen internationalen Vorgaben ebenfalls für fallende Kurse. Sowohl die Investoren aus Übersee als auch die heimischen Institutionellen gehörten netto zu den Verkäufern. Allerdings blieb der Abschlag beim Kospi auf 1,0 Prozent auf 1743 Punkte beschränkt. Dies wurde von den Händlern positiv vermerkt, denn die herben Kursverluste in Japan hätten auch in Korea einen stärkeren Rückgang erwarten lassen. Unter Druck standen naturgemäß die Technologiewerte, die stark vom Exportgeschäft abhängig sind. Hier gaben LG Electronics 1,6 Prozent und LG Display 2,9 Prozent ab. Samsung Electronics fielen um 2,6 Prozent; Hynix Semiconductor brachen sogar um 6,2 Prozent ein. Daneben wurden auch die Aktien der Werften abgegeben, die zuletzt zu den Outperformern gehört hatten. Dabei gingen Samsung Heavy Industries um 1,7 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 1,5 Prozent nach unten. Die Titel aus dem Autosektor kamen etwas besser davon. Hier verbilligten sich Kia Motors um 1,4 Prozent; Hyundai Motor legten sogar 0,4 Prozent zu. Daneben waren auch die Aktien der Fluggesellschaften gesucht, denen die Marktteilnehmer derzeit eine gewisse China-Fantasie zubilligen. Korean Air Line stiegen angesichts dessen um 1,5 Prozent; Asiana Air gewannen sogar 3,2 Prozent hinzu.
Das schwache globale Umfeld drückte auch den Aktienmarkt in Hongkong nach unten. Der Hang Seng Index verlor 1,0 Prozent auf 20.536 Zähler, schloss damit aber gut 160 Punkte über dem zwischenzeitlich erreichten Tagestief. Schwere Abschläge gab es unter anderem bei der Aktie von Foxconn, nachdem der Elektronikkonzern im ersten Halbjahr erneut einen Verlust eingefahren hatte. Der Titel rutschte um 7,0 Prozent ab. Unter den übrigen Exporttiteln gaben Esprit Holdings 2,4 Prozent und Lenovo 0,4 Prozent ab. Unter den Immobilienwerten verloren New World Development 1,7 Prozent und Sun Hung Kai Properties 1,5 Prozent. Im Finanzsektor gingen HSBC um 1,9 Prozent nach unten, ICBC verloren 1,9 Prozent und Bank of China 1,8 Prozent. Zu den wenigen Gewinnern gehörte das Papier von Cathay Pacific Airways, das weitere 0,5 Prozent hinzugewann. Die Aktie von Swire Pacific – der Muttergesellschaft von Cathay Pacific – stieg um 0,2 Prozent. Daneben schichteten die Anleger in die Werte der Reedereien und Hafenbetreiber um. China Merchants verbesserten sich nach dem gestern vermeldeten Gewinnanstieg um 0,8 Prozent; Cosco Pacific legten 1,4 Prozent zu.
In China verlor der Shanghai Composite Index 0,5 Prozent auf 2639 Punkte. Taiwans TAIEX ging um 1,6 Prozent auf 7616 Zähler nach unten. In Indien gab der Sensex bisher 0,4 Prozent auf 17.968 Stellen ab. Thailands SET konnte sich bislang um 0,1 Prozent auf 910 Punkte verbessern.
Quelle: ntv.de