Marktberichte

Aufschläge wieder einkassiert Asiens Börsen schwächer

Trotz moderat guter Vorgaben von der Wall Street und einem weiter gefallenen Ölpreis konnten sich die asiatischen Indizes am Donnerstag größtenteils nicht behaupten. Die Marktteilnehmer zogen es vor, ihre am Mittwoch erzielten Trading-Gewinne mitzunehmen. Für anhaltende Skepsis sorgten unter anderem die schwachen Zahlen und hohen Abschreibungen beim amerikanischen Versicherungsriesen AIG, die auch die asiatischen Finanzwerte tendenziell belasteten. Überdurchschnittlich entwickelten sich allerdings die Elektronik- und Technologiewerte nach guten Zahlen von Cisco Systems.

In Japan gab der Nikkei 225 ein Prozent auf 13.124 Punkte ab. Zuvor hatte die Regierung bekannt gegeben, dass die Auftragseingänge im Maschinenbausektor im Juni um 2,6 Prozent zurückgegangen waren, und dass die Branche für das laufende Quartal mit einer weiteren Verringerung um 3,0 Prozent rechne. Der breitere Topix fiel um 1,5 Prozent auf 1258 Zähler. Nach den schwachen Zahlen des US-Versicherers AIG und der heimischen Megabank Mitsubishi UFJ Financial standen vor allem die Finanztitel unter Druck. Hier verbilligten sich Mitsubishi UFJ um 3,9 Prozent und Mizuho Financial um 3,5 Prozent. Uneinheitlich entwickelte sich der Automobilsektor. Während Toyota Motor 1,3 Prozent und Mazda Motor 3,4 Prozent abgaben, sprangen die Papiere von Fuji Heavy (Subaru) um 4,4 Prozent nach oben. Unter den Elektronikwerten verbesserten sich Nikon um 4,9 Prozent, nachdem der Kamera-Hersteller die Prognose für das Gesamtjahr trotz eines Gewinnrückgangs im ersten Quartal unverändert belassen hatte. Die Aktie des Konkurrenten Olympus stieg um 2,9 Prozent. NTT brachen nach dem gestrigen Zahlenwerk um 6,6 Prozent ein. Die Aktie der Mobilfunktochter NTT DoCoMo fiel um 1,4 Prozent; Softbank dagegen verbesserten sich um 0,25 Prozent.

In Korea gab der Kospi 0,93 Prozent auf 1564 Zähler ab. Dazu beigetragen hatte die Entscheidung der Bank of Korea, den Leitzins überraschend um 25 Basispunkte auf 5,25 Prozent anzuheben. Der Schritt wurde mit dem anhaltenden Anstieg bei den heimischen Verbraucherpreisen begründet. Die Leitzinserhöhung brachte vor allem die Aktien der Banken und Baufirmen unter Druck. Im Finanzsektor gaben Kookmin Bank 2,0 Prozent und Woori Finance 2,8 Prozent ab. Unter den Baugesellschaften verbilligten sich Hyundai Engineering um 1,1 Prozent und Samsung Engineering um 1,8 Prozent. Uneinheitlich entwickelten sich die Papiere der Schiffsbauer. Hier legten Daewoo Shipbuilding & Marine 2,4 Prozent zu, nachdem die Werft einen neuen Großauftrag im Umfang von 710 Mio. US-Dollar gemeldet hatte. Dagegen brachen STX Shipbuilding nach Zahlen um 6,5 Prozent ein. Unter den Elektronikwerten gaben Samsung Electronics 1,5 Prozent ab. Dagegen konnten sich LG Electronics um 1,4 Prozent erholen.

In Taipeh hielt der TAIEX dem allgemeinen Abwärtsdruck stand. Taiwans Leitindex schloss quasi unverändert bei 7024 Zählern. Allerdings hatte er sich vorher im Handelsverlauf bereits auf 7024 Punkte nach oben gearbeitet. Zudem wurde kurzfristig auch wieder die 7000-Punkte-Marke nach unten durchbrochen. Während insbesondere die Titel aus dem Finanzsektor und der heimischen Baubranche unter Druck standen, waren die Technologiewerte gefragt. Im Halbleitersektor etwa legten Taiwan Semiconductor 1,2 Prozent zu; die Aktie des kleineren Konkurrenten United Microelectronics verbesserte sich um 3,3 Prozent. Nanya Technology sprangen um 7 Prozent nach oben, ohne dass neue Nachrichten zu dem Unternehmen vorlagen. Die Aktie von MediaTek stieg nach Umsatzdaten um 0,3 Prozent. Asustek Computer gewannen nach erfreulichen Zahlen 5,0 Prozent hinzu. In der Old Economy rutschten Chinatrust Financial um 4,7 Prozent ab, Taiwan Cement verloren 4,9 Prozent.


In Hongkong verbesserte sich der Hang Seng Index um 0,7 Prozent auf 21.915 Zähler. Die dortigen Marktteilnehmer hatten am Mittwoch keine Gelegenheit gehabt, den Markt in Einklang mit den übrigen Asien-Börsen nach oben zu treiben, da dort wegen eines Sturmunwetters kein Handel stattgefunden hatte. Dies galt es am Donnerstag nachzuholen. Von dem anfänglichen Aufschlag von 2,1 Prozent beim HSI blieb aber nicht mehr viel übrig. Eine gewisse Zuversicht kehrte für den Hongkonger Bankensektor zurück. Hier legten HSBC 1,8 Prozent und Hang Seng Bank 3,3 Prozent zu. Dagegen gaben Bank of East Asia nach den Zahlen vom Dienstag 1,5 Prozent ab. Gefragt waren die Titel der Exportunternehmen, nachdem die US-Notenbank den Leitzins am Dienstag unverändert belassen hatte. Li & Fung stiegen daraufhin um 3,1 Prozent und Esprit Holdings um 3,8 Prozent. Dagegen gaben die Titel der Reedereien deutlich ab, nachdem der Baltic Dry Index, der die internationalen Frachtraten erfasst, zuvor nach unten gegangen war. China Shipping Container etwa verbilligten sich um 5,8 Prozent. Im Stahlsektor brachen Hunan Nonferrous Metals nach schwachen Zahlen um 11,4 Prozent ein; Angang Steel gaben daraufhin 5,4 Prozent ab.

In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,3 Prozent auf 2727 Punkte; der Shanghai A-Share Index legte 0,31 Prozent auf 2861 Stellen zu.

Quelle: ntv.de

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