Schanghai überraschend im Plus Asiens-Börsen schwächer
25.02.2010, 13:28 UhrDie asiatischen Aktienmärkte entwickeln sich größtenteils nach unten. Vor allem an den Börsen der Exportländer Japan, Taiwan und Korea gibt es Abschläge, nachdem die Daten vom US-Immobilienmarkt enttäuscht haben. Überrraschungssieger des Tages ist die Börse Schanghai.
Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag größtenteils nach unten entwickelt. Vor allem an den Börsen der Exportländer Japan, Taiwan und Korea gab es Abschläge, nachdem die Daten vom US-Immobilienmarkt enttäuscht hatten. Anfang der Woche hatte bereits der Rückgang beim US-Verbrauchervertrauen belastet. Die Marktteilnehmer tendierten dementsprechend dazu, die Nachhaltigkeit des Aufschwungs in Nordamerika vermehrt in Frage zu stellen. Der Überraschungssieger des Tages war die Börse Schanghai, wo es trotz des schwachen internationalen Umfelds sichtlich nach oben ging.
Ein vor allem gegenüber dem Euro gestiegener Yen und die schwachen Daten vom US-Immobilienmarkt haben den japanischen Aktienmarkt unter Druck gehalten. Der Nikkei 225 verlor weitere 1,0 Prozent auf 10.102 Punkte; der breitere Topix gab 0,5 Prozent ab. Dabei wurden vor allem die Exportwerte in Mitleidenschaft gezogen. Im Elektroniksektor gingen Sony um 2,1 Prozent nach unten; Kyocera gaben 1,5 Prozent ab; Advantest verbilligten sich um 2,1 Prozent und Tokyo Electron um 3,2 Prozent. Die Aktie von NEC gab 0,8 Prozent ab, obwohl der Konzern für die kommenden Jahre eine deutliche Erholung des operativen Geschäfts in Aussicht gestellt hatte. Unter den Autowerten gingen Honda um 1,1 Prozent und Nissan um 1,7 Prozent nach unten; Toyota verloren weitere 0,2 Prozent. Unter den Papieren der Autozulieferer knickten Denso um 2,8 Prozent und Tokia Rika um 5,6 Prozent ein. Das FBI hatte zuvor Ermittlungen gegen die Unternehmen wegen möglicher Preisabsprachen angekündigt. Gekauft wurden dagegen die defensiven Werte der Versorger und Eisenbahngesellschaften. Tokyo Gas stiegen um 1,0 Prozent und Chubu Electric Power um 0,8 Prozent; Japan Eastern Railway verbesserten sich um 1,7 Prozent.
In Korea gab der Kospi 1,57 Prozent auf 1588 Zähler ab, und rutschte damit auch wieder unter die 1600-Punkte-Linie. Händler erklärten, dass sich der Verkaufdruck im Handelsverlauf noch verstärkt hatte, nachdem der Index erst einmal unter dieses psychologisch bedeutsame Niveau gefallen war. Vor allem die Investoren aus Übersee, die den Markt in der vergangenen Woche stark gestützt hatten, gehörten zu den Verkäufern. Dagegen begannen die heimischen Institutionellen bereits wieder damit, ausgewählte Papiere auf dem zurückgekommenen Niveau einzusammeln. Unter fortgesetztem Druck stand die Aktie von LG Electronics, die um weitere 3,6 Prozent abgab. Der Konzern hatte zuletzt eine Rückrufaktion für defekte Waschmaschinen angekündigt. Die Aktie der Bildschirm-Tochter LG Display fiel um 0,9 Prozent. Unter den Halbleiterwerten gaben Samsung Electronics 2,1 Prozent und Hynix Semiconductor 2,3 Prozent ab. Daneben wurden die Titel aus dem Finanzsektor gemieden. Hier knickten KB Financial um 4,0 Prozent ein, nachdem Gerüchte über Bilanzierungsfehler bei dem Institut hochgekommen waren. Woori Finance fielen um 3,7 Prozent und Shinhan Financial um 1,6 Prozent. Unter den Schiffsbauern gaben Hyundai Heavy Industries 2,7 Prozent und Daewoo Shipbuilding 2,1 Prozent ab. Im Autosektor fielen Kia Motors um 0,9 Prozent. Hyundai Motor dagegen hielten sich stabil bei 114.000 Won. Der Autohersteller hatte gestern den Rückruf von knapp 50.000 Fahrzeugen angekündigt, was den Titel dementsprechend belastet hatte.
In Hongkong drehte der Hang Seng Index nach einer anfänglich freundlichen Entwicklung nach unten, und schloss am Ende 0,3 Prozent im Minus bei 20.400 Punkten. Damit hat Hongkongs Leitindex bereits den zweiten Tag in Folge abgegeben, obwohl gleichzeitig an den chinesischen Inlandsbörsen eine Erholung stattfand. Die Anleger blieben vor allem für den Bankensektor weiterhin zurückhaltend. Hier gaben Bank of China 2,1 Prozent ab, China Construction Bank verloren 0,9 Prozent und ICBC ebenfalls 0,9 Prozent. Unter den Rohstofftiteln gingen PetroChina um 1,3 Prozent und CNOOC um 1,0 Prozent nach unten. Im Minensektor verloren Yanzhou Coal Mining 2,0 Prozent und Jiangxi Copper ebenfalls 2,0 Prozent. Die Aktie von Zijin Mining gab angesichts fallender Goldnotierungen 2,0 Prozent ab. Daneben standen auch die Technologiewerte unter Druck. Hier verloren Foxconn 3,6 Prozent; Lenovo verbilligten sich um weitere 2,3 Prozent, nachdem gestern ein Großaktionär angekündigt hatte, Aktien im Wert von bis zu 70 Mio. Dollar abzuverkaufen. Dagegen zeigten sich die Immobilienwerte erneut gegen den Trend robust. Sino Land zogen im Vorfeld des Zahlenwerks um 4,5 Prozent an; New World Development stiegen um 1,1 Prozent und China Overseas Land um 1,2 Prozent.
In China konnte sich der Shanghai Composite Index um 1,27 Prozent auf 3061 Punkte verbessern, was dem höchsten Schlussstand seit Ende Januar entsprach. Taiwans Taiex gab dagegen 1,4 Prozent auf 7427 Zähler ab. In Indien fiel der Sensex um moderate 0,01 Prozent auf 16.254 Stellen. Thailands SET gewann 0,27 Prozent auf 717 Punkte hinzu.
Quelle: ntv.de, Gerhard Heinrich, Emfis