Unruhen belasten Asiens Börsen uneinheitlich
21.02.2011, 12:58 UhrDie asiatischen Börsen hatten am Montag sowohl die Unruhen im Nahen Osten als auch den weiteren Straffungsschritt der chinesischen Notenbank zu verkraften. Erstaunlicherweise steckten gerade die chinesischen Inlandsbörsen diese Maßnahme sehr gut weg. Daneben wiesen unter anderem auch Indien und Japan Kursgewinne aus.
In Tokio konnte sich der Nikkei 225 trotz der Spannungen im Nahen Osten um weitere 0,1 Prozent auf 10.858 Punkte nach oben arbeiten. Der Index stieg damit den sechsten Handelstag in Folge. Der breitere Topix legte ebenfalls 0,1 Prozent auf 975 Zähler zu. Gesucht waren unter anderem die Aktien der Ölunternehmen. Hier verteuerten sich Inpex dank steigender Rohölnotierungen um 1,7 Prozent; Showa Shell gewannen 4,4 Prozent hinzu. Daneben sah man auch für die Werte aus dem Binnensektor Nachholbedarf. Aeon stiegen um 0,6 Prozent und Fast Retailing um 1,0 Prozent; die Aktie des Brauers Asahi zog um 1,5 Prozent an. Dagegen wurden bei den Exportwerten teils Gewinne mitgenommen. Komatsu etwa gingen um 0,4 Prozent nach unten; Toshiba verloren 1,0 Prozent und Olympus 2,0 Prozent. Die Aktie des Reifenherstellers Bridgestone profitierte allerdings von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs, und verbesserte sich um 5,8 Prozent. Im Telekomsektor legten KDDI 1,9 Prozent zu, nachdem das Unternehmen das erste WIMAX-Smartphone für den japanischen Markt angekündigt hatte. Softbank kletterten um weitere 5,6 Prozent nach oben. Zuvor waren Meldungen erschienen, wonach die Softbank-Beteiligung Renren einen Börsengang in New York anstrebe.
In Korea waren es vor allem die heimischen Institutionellen, die den Markt nach unten drückten. Der Kospi verlor 0,4 Prozent auf 2005 Zähler. Das Niveau oberhalb der psychologisch bedeutsamen 2000-Punkte-Linie konnte damit aber vorerst gehalten werden. Die Auslandsanleger kauften erneut zu. Gemieden wurden weiterhin die Finanzwerte, nachdem die koreanische Bankenaufsicht einige klamme Institute vorübergehend geschlossen hatte. Bei KB Financial führte dies zu einem Abschlag von 1,6 Prozent; Woori Finance gingen um 1,4 Prozent und Shinhan Financial um 1,1 Prozent nach unten. Daneben litten vor allem die Stahlwerte unter den neuen geldpolitischen Drosselungsmaßnahmen in China. Posco knickten um 3,3 Prozent und Hyundai Steel um 3,7 Prozent ein. Die Aktien der Schiffsbauer konnten sich dagegen der negativen Marktentwicklung erneut entgegenstemmen. Dabei profitierte die Aktie von Daewoo Shipbuilding weiter von einem in der vergangenen Woche gemeldeten Großauftrag, und stieg um 4,8 Prozent. Samsung Heavy legten sogar 6,4 Prozent zu, Hyundai Heavy verbesserten sich um 1,8 Prozent. Die Technologiewerte entwickelten sich uneinheitlich. Während sich LG Electronics um 1,7 Prozent nach oben arbeiteten, gaben Samsung Electronics Prozent 1,3 Prozent ab; Hynix Semiconductor fielen um 2,0 Prozent.
In Hongkong nahmen vor allem die Investoren aus Übersee Gewinne mit, nachdem sich der Hang Seng Index in der vergangenen Woche gut erholt gezeigt hatte. Die Unruhen im Nahen Osten und die Erhöhung der Mindestreservesätze für Banken in China sorgten noch zusätzlich für Zurückhaltung. Auch die Tatsache, dass sich an der Nachbarbörse Shanghai in der zweiten Handelshälfte die Stimmung deutlich aufbesserte, konnte den Markt nicht nennenswert stimulieren. Der Hang Seng Index gab 0,5 Prozent auf 23.485 Punkte ab. Die Immobilienwerte, die letzte Woche noch gut zulegen konnten, gehörten zu den größten Verlierern. Hier gingen Hang Lung Properties und Sino Land um jeweils 1,4 Prozent nach unten. Die Bankenwerte wiederum litten unter den neuen Mindestreservesätzen, was etwa Bank of China 0,5 Prozent und China Construction Bank 0,9 Prozent abgeben ließ. China Life verloren 1,0 Prozent, nachdem der Versicherer gemeldet hatte, dass das Prämienaufkommen im Januar lediglich um 7,7 Prozent gestiegen sei. Im Autosektor brachen BYD um weitere 6,2 Prozent ein. Der Konzern hatte vergangene Woche Preissenkungen angekündigt, um Marktanteile zurückzugewinnen. Geely Automobile fielen um 1,1 Prozent; dagegen legten Dongfeng Motor entgegen dem Branchentrend 0,8 Prozent zu.
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 1,1 Prozent auf 2932 Punkte. Taiwans TAIEX gab 0,1 Prozent auf 8839 Zähler ab. In Indien stieg der Sensex um 1,3 Prozent auf 18.438 Stellen. Thailands SET legte kaum merklich 0,01 Prozent auf 996 Punkte zu.
Quelle: ntv.de