Marktberichte

China und Indien stabil Asiens Börsen uneinheitlich

Deutliche Verluste der US-Bank JP Morgan Chase bei der Hypothekenfinanzierung und im Kreditkartengeschäft haben an den Aktienmärkten in Fernost zum Wochenauftakt teilweise für Abschläge gesorgt.

In Japan gehörten Bankenwerte zu den größten Verlierern.

In Japan gehörten Bankenwerte zu den größten Verlierern.

(Foto: REUTERS)

Die am Freitag vorgelegten Zahlen des Finanzriesen JP Morgan haben Zweifel an der Nachfrage der Verbraucher im für die Region wichtigsten Exportmarkt USA geweckt. Vor allem der Nikkei verzeichnete Verluste. In China drückten Warnungen der Regulierer an Banken, bei der Kreditvergabe in diesem Jahr vorsichtig zu sein, die Kurse.

Die Aktienmärkte in China, Indien und überraschenderweise auch in Korea konnten sich jedoch vom allgemeinen Abwärtstrend abkoppeln und moderat zulegen.

EMFIS - Emphasize Emerging Markets

EMFIS - Emphasize Emerging Markets

In Japan verlor der Nikkei 1,16 Prozent auf 10.855 Punkte; der breitere Topix gab 0,9 Prozent auf 958 Zähler ab. Für Verunsicherung sorgte daneben auch ein hausgemachter Spendenskandal. Der Generalsekretär der regierenden Demokratischen Partei hat am Wochenende erklärt, trotz der Empörung im Lande nicht zurücktreten zu wollen. Beobachter befürchten nun, dass die politische Krise das Handeln der Regierung über Monate hinweg blockieren könnte. Unter Druck standen unter anderem die Finanzwerte, die angesichts des Zahlenwerks von JP Morgan in Sippenhaft genommen wurden. Mitsubishi UFJ Financial sowie Mizuho Financial gaben jeweils 1,6 Prozent ab; die Aktie der Investmentbank Nomura fiel um 2,8 Prozent. Im Technologiesektor belastete zudem ein wieder gestiegener Yen. Dies brachte Toshiba um 1,7 Prozent und Sharp um 1,2 Prozent nach unten. Sony allerdings konnten sich gegen den Trend um 0,7 Prozent verbessern. Laut einem Pressebericht will der Konzern den Absatz von LCD-Fernsehgeräten im kommenden Geschäftsjahr um 50 Prozent steigern. Unter den Autowerten gaben Honda 0,9 Prozent und Mazda 0,8 Prozent ab; Toyota verbilligten sich um 0,2 Prozent. Die Aktie der von der Insolvenz bedrohten Fluggesellschaft Japan Airlines knickte um weitere 25 Prozent auf ein neues Allzeit-Tief von 6 Yen ein.

Der koreanische Aktienmarkt konnte sich der allgemeinen Abwärtsbewegung an den asiatischen Bören entziehen und sich um 0,59 Prozent auf 1712 Punkte verbessern. Vor allem die Titel aus dem Kraftswerksbau, aber auch die Papiere einiger Elektronikkonzerne waren gefragt. Sowohl die Auslandsanleger als auch die heimischen Privatanleger gehörten zu den Käufern; während die Institutionellen Positionen abgaben. Im Blickpunkt standen mögliche Großaufträge für den Bau von Kernkraftwerken in der Türkei, die demnächst ein Konsortium unter der Führung von Korea Electric Power erhalten könnte. Korea Electric Power zogen daraufhin um 4,7 Prozent an, Doosan Heavy sprangen um 7,9 Prozent und Korea Power Engineering um 15 Prozent nach oben. Daneben deckten sich die Anleger weiterhin mit Titeln aus dem Elektroniksektor ein. LG Electronics konnten sich dementsprechend um 2,3 Prozent verbessern; Samsung Electronics stiegen um 0,2 Prozent. Die Aktie von Samsung SDI legte 7,5 Prozent zu. Das Unternehmen hat gemeinsam mit seinem Partner Bosch mit General Motors einen Vertrag zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien unterzeichnet. Schwäche zeigten dagegen die Finanzwerte, die unter anderem unter dem schwachen Zahlenwerk von JP Morgan litten. Hier gaben KB Financial 2,4 Prozent ab; Shinhan Financial gingen um 2,3 Prozent nach unten.

In Hongkong stand der Markt wieder unter Druck. Der Hang Seng Index verlor weitere 0,9 Prozent auf 21.320 Punkte, was dem niedrigsten Niveau seit knapp drei Wochen entspricht. Zugleich fiel der damit den fünften Handelstag in Folge. Vor allem die Immobilienwerte wurden weiter verkauft. Hier gingen Sun Hung Kai Properties um 1,2 Prozent nach unten; China  Overseas  Land fielen um 1,6 Prozent und Henderson Land ebenfalls um 1,6 Prozent. Im Bankensektor gaben Bank of China 1,5 Prozent und China Merchants Bank 2,7 Prozent ab. ICBC und China Construction Bank konnten sich allerdings nach anfänglicher Kursschwäche wieder fangen, und erholten sich um 0,9 Prozent und 0,5 Prozent. Im Gegenzug griff die Verkaufswelle allerdings auf die Export- und Telekomwerte über, die sich zuletzt vergleichsweise standhaft gehalten hatten. Im Mobilfunksegment knickten China Mobile um 2,5 Prozent und China Unicom um 3,9 Prozent ein; unter den Exporttiteln verbilligten sich Esprit Holdings um 2,8 Prozent und Li & Fung um 0,3 Prozent. Die Aktie des Elektronikriesen Foxconn ging um 0,2 Prozent nach unten.

In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,4 Prozent auf 3237 Punkte. Taiwans Taiex gab 0,23 Prozent auf 8338 Zähler ab. In Indien stieg der Sensex um 0,5 Prozent auf 17.641 Stellen. In Thailand gewann der SET bislang 0,05 Prozent auf 747 Punkte hinzu.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen