Marktberichte

Japan holt nach Feiertagen auf Asiens Börsen unter Druck

In Japan verzeichnete Japan Airlines gegen den Trend im Nikkei einen Kurseinbruch.

In Japan verzeichnete Japan Airlines gegen den Trend im Nikkei einen Kurseinbruch.

(Foto: AP)

Die asiatischen Börsen entwickelten sich am Donnerstag größtenteils nach unten. Zum einen waren die Vorgaben von der Wall Street schwach. Die Marktteilnehmer nahmen die Ankündigung der Fed, beim Ankauf von Hypothekenanleihen künftig zurückzurudern, mit gemischten Gefühlen auf. In Hongkong belastete zusätzlich das ausgesprochen schwache IPO der Metallurgical Corp. of China, das die Befürchtungen über einen Rückgang der zur Verfügung stehenden Liquidität wieder aufleben ließ. Einzig in Japan sahen die Marktteilnehmer nach der dreitägigen Handelspause noch Nachholbedarf, und kauften sich vor allem in Exporttitel aus dem Auto- und Elektroniksektor ein.

Die japanischen Anleger kehrten gutgelaunt aus den Ferien zurück. Die Tatsache, dass viele andere asiatische Indizes in den letzten drei Tagen weiter gestiegen waren, ließ sie ihrerseits Zukäufe tätigen. An der Börse Tokio hatte von Montag bis Mittwoch wegen verschiedener Feiertage kein Handel stattgefunden. Der Nikkei 225 stieg  um 1,7 Prozent auf 10.544 Punkte. Dies entsprach dem höchsten Schlussstand seit fast einem Monat. Der breitere Topix verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 950 Zähler. Gesucht waren unter anderem ausgewählte Titel aus dem Autosektor. Hier verbesserten sich Honda um 1,6 Prozent und Mazda um 1,8 Prozent. Im Elektroniksektor stiegen Sony um 3,1 Prozent, nachdem der Konzern gemeldet hatte, dass der Absatz der PlayStation 3 nach den jüngsten Preissenkungen deutlich gestiegen sei. Nintendo verbesserten sich um 0,5 Prozent, nachdem sich auch dort die Indizien für Preissenkungen verdichtet hatten. Toshiba gewannen angesichts eines positiven Kommentars von Credit Suisse 3,8 Prozent hinzu. Dagegen wurden die Bankenwerte weiterhin gemieden. Mitsubishi UFJ verloren etwa 0,4 Prozent, Mizuho Financial knickten sogar um 5,2 Prozent ein. Daneben brach die Aktie von F um 16,4 Prozent ein, nachdem Gerüchte hochgekocht waren, dass die Fluggesellschaft möglicherweise ein staatliches Rettungsprogramm benötige. Aiful rutschten sogar um 23,9 Prozent ab. Der angeschlagene Privatkredit-Anbieter hatte erklärt, wegen seiner Schieflage fast die Hälfte seiner Angestellten entlassen zu müssen.

Der koreanische Aktienmarkt folgte  der schwachen gestrigen Wall Street nach unten. Der Kospi verlor 1,03 Prozent auf 1694 Zähler, und rutschte damit gleichzeitig wieder unter die 1700-Punkte-Linie. Vor allem die Auslandsanleger nahmen Gewinne mit, nachdem sie zuvor 14 Tage in Folge zu den Netto-Zukäufern gehört hatten. Unter Abgabedruck standen zahlreiche Marktschwergewichte wie Samsung Electronics, die 2,1 Prozent abgaben, und Hyundai Motor, die sich um 3,5 Prozent verbilligten. Unter den Broker-Werten gingen Woori Investment um 3,6 Prozent und Daewoo Securities um 3,4 Prozent nach unten. Daneben wurden auch die Aktien aus dem Werft- und Reedereisektor verkauft, nachdem der Baltic Dry Index wieder nach unten gegangen war. Hyundai Heavy Industries verloren 3,5 Prozent und F 4,5 Prozent; die Aktie von Hanjin Shipping fiel um 4,1 Prozent. Hankook Tire zogen allerdings gegen den Trend um 5,9 Prozent an. Der Reifenhersteller steht möglicherweise vor dem Abschluss eines Liefervertrags mit Toyota.

In Hongkong knickte der Hang Seng Index  um 2,52 Prozent auf 21.051 Stellen ein, und schloss damit nur knapp über der 21.000-Punkte-Linie. Zwischenzeitlich rutschte Hongkongs Leitindex sogar bis auf 20.963 Zähler ab. Neben der schwachen Entwicklung in New York schlug den Anlegern vor allem der Börsengang der Metallurgical Corp of China auf den Magen. Die Aktie fiel  um 11,5 Prozent unter ihren Emissionspreis, und war damit das schlechteste Hongkong-IPO in diesem Jahr. Empfindliche Abschläge gab es insbesondere im Bankensektor, wo HSBC 2,3 Prozent und ICBC 2,8 Prozent verloren. Bank of Communications gingen um 4,1 Prozent und China Construction Bank um 3,0 Prozent nach unten. Im Immobiliensektor verloren Henderson Land 4,0 Prozent und Sun Hung Kai Properties 2,3 Prozent. Daneben brachen Goldin Financial um 12,8 Prozent ein, nachdem der Immobilien-Investor die Emission neuer Aktien zu einem deutlichen Discount angekündigt hatte. Unter den übrigen Marktschwergewichten verbilligten sich China Mobile um 2,5 Prozent und PetroChina um 3,0 Prozent. Geely Automobile allerdings konnten sich im Zuge des Einstiegs von Goldman Sachs um weitere 13,6 Prozent verbessern. Daneben sprangen Sino-Tech um 15,8 Prozent nach oben. Der Elektronikproduzent hatte zuvor die Übernahme des Energie-Logistik-Unternehmens CITIC Logistics angekündigt.

In China drehte der Shanghai Composite Index nach einer anfänglich schwachen Entwicklung nach oben, und verbesserte sich schlussendlich um 0,4 Prozent auf 2854 Punkte. Die Anleger setzten hier auf eine Erholung im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 60jährigen Bestehen der Volksrepublik, die in der kommenden Woche stattfinden.

Quelle: ntv.de

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