China gibt nach Asiens Märkte robust
01.06.2007, 13:04 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte entwickelten sich am Freitag größtenteils konstant nach oben. Stimuliert wurde dies vor allem durch gestiegene Notierungen für Industriemetalle und Halbleiter-Produkte. So war am Vortag der Preis für den 512-Megabit-DRAM-Speicherchip um 5,6 Prozent nach oben geschossen. Letzteres hatte auch der amerikanischen Nasdaq einen Aufschlag verschafft. Zudem war der Gewinn beim PC-Riesen Dell besser als erwartet ausgefallen.
In China allerdings lagen die Nerven offenbar blank, was die dortigen Märkte vor allem in der zweiten Handelshälfte abrutschen ließ. Hier befürchteten die Marktteilnehmer weitere Maßnahmen der Regierung, die den dortigen Aktienmarktboom drosseln sollen. Das Geschehen in China setzte schließlich auch den Markt in Hongkong unter Druck, während die meisten anderen asiatischen Handelsplätze bereits geschlossen waren.
Die Börse Tokio blieb dementsprechend von den China-Ängsten noch verschont. Der Nikkei 225 verbesserte sich vielmehr um 0,47 Prozent auf 17.958 Zähler und konnte sich gleichzeitig erstmals seit Februar dieses Jahres vorübergehend über die 18.000-Punkte-Linie hangeln. Der breitere Topix stieg um 0,69 Prozent auf 1767 Stellen. Gefragt waren unter anderem die Aktien der Rohstoff- und Stahlgesellschaften. So zogen Mitsubishi Corp. um 3,9 Prozent an, nachdem Goldman Sachs die Papiere zum Kauf empfohlen hatten. Kobe Steel legten 2,6 Prozent zu. Im Chip-Sektor verbesserten sich Advantest um 1,54 Prozent und Toshiba um 0,77 Prozent. Unter den Autowerten kamen Toyota um 2,19 Prozent und Isuzu um 1,69 Prozent voran.
In Taiwan schob sich der TAIEX um 1,29 Prozent nach oben auf 8249 Punkte. Die Anleger nahmen dabei die guten Vorgaben von der Nasdaq zum Anlass, um sich vor Ort im Technologiesektor einzudecken. United Microelectronics konnten angesichts dessen 1,56 Prozent zulegen, Taiwan Semiconductor stiegen um 0,88 Prozent. Die Papiere des Auftragsproduzenten Hon Hai Precision, der unter anderem Dell und Apple beliefert, stiegen um 3,85 Prozent. Daneben gewannen Yulon Motors 1,78 Prozent hinzu. Das Unternehmen will bis Ende des Jahres sein erstes selbst entwickeltes Automobil auf den Markt bringen.
Auch in Korea kamen die Technologiewerte heute nach einer längeren Durststrecke wieder zu ihrem Recht. Dies verschaffte dem Kospi einen Aufschlag von 0,9 Prozent auf ein neues Rekord-Schlusshoch von 1716 Zählern. Dabei erholten sich Samsung Electronics um 3,9 Prozent; Hynix Semiconductor zogen um 5,4 Prozent nach oben. Daneben flossen weiterhin dem Stahl- und Schiffsbausektor erhebliche Mittel zu. Posco verbesserten sich um 2 Prozent, Samsung Heavy Industries schossen um 14,9 Prozent nach oben. Wenig Inspiration fanden die Anleger dagegen in den Absatzdaten der Autoindustrie. Hyundai Motor gaben angesichts dessen 0,3 Prozent ab, Kia Motor kamen leicht um 0,4 Prozent voran.
Dem Hongkonger Hang Seng Index brachte das Störfeuer aus Shanghai schlussendlich einen Abschlag von 0,15 Prozent auf 20.602 Stellen ein. Dabei verbilligten sich China Mobile um 1,1 Prozent und PetroChina um 0,59 Prozent. Die Aktie des Ölriesen Sinopec gab nach dem gestrigen Kurssprung 1,95 Prozent ab. Dagegen waren die Papiere der chinesischen Versicherer gefragt, die möglicherweise ab Ende diesen Jahres an den Auslands-Aktienmärkten investieren dürfen. China Life stiegen daraufhin um 2,28 Prozent und Ping An Insurance um 3,98 Prozent. PICC legten 2,07 Prozent zu, nachdem die Citigroup ihr Kursziel für die Aktie angehoben hatte.
In China knickte der Shanghai Composite Index um 2,65 Prozent auf 4000 Punkte ein. Der australische S&P/ASX 200 verbesserte sich um 0,32 Prozent auf 6333 Zähler.
Quelle: ntv.de