Marktberichte

Ölpreis und Bernanke Auf und Ab an Wall Street

Die US-Börsen haben am Dienstag einen Tag der Achterbahnfahrt gesehen und uneinheitlich geschlossen. Dabei sorgten Äußerungen von Fed-Chef Ben Bernanke für Druck, während die Aussicht auf eine sinkende Nachfrage nach Öl den Kursen ins Plus verhalf. Zusätzlich kam Unterstützung von den Finanzwerten.

Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 9 Zählern oder 0,1 Prozent bei 12.290 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index sank dagegen um 3 Zähler oder 0,2 Prozent auf 1358 Punkte, genau wie die Hightech-orientierte Nasdaq, die 11 Zähler oder 0,4 Prozent auf 2449 Punkte abgab.

Der Präsident der Notenbank, Ben Bernanke, sorgte für Druck auf die Märkte. Zwar sagte er, die Wirtschaft sei auf dem Weg der Besserung, doch durch Bemerkungen, dass die Notenbank die hohe Inflation entschieden bekämpfen will, löste er Befürchtungen über eine Leitzinserhöhung im Herbst aus. Besonders der steil steigende Ölpreis stelle eine Bedrohung für das Wirtschaftswachstum dar.

Am Dienstag sank der Ölpreis jedoch steil um gut 3 Dollar pro Fass auf 131,31, da die amerikanische Energiebehörde eine sinkende Nachfrage in Aussicht stellte. Dies gab den Kursen zwischenzeitlich Aufwind.

Das Handelsbilanzdefizit ist im April auf 60,9 Milliarden Dollar gestiegen. Das ist etwas mehr als Experten erwartet hatten, besonders da der Wert für März auf 56,5 Milliarden Dollar nach unten korrigiert wurde. Der deutlich gestiegene Preis für importiertes Öl ist für den steilen Anstieg verantwortlich.

Bei den Unternehmen war Coca-Cola der größte Gewinner im Dow, da das Unternehmen von der Deutschen Bank hochgestuft wurde. Der Getränkeriese sei eine gute Anlage für wirtschaftlich turbulente Zeiten. Die Aktie kletterte um 3,7 Prozent.

Auch die Banken halfen, die Aktien anzutreiben, da der Bankenindex am Montag einen Fünf-Jahres-Tiefststand erreicht hatte. So schlossen die Dow-Werte Citigroup, Bank of America und auch AIG mit Gewinnen. Besonders aber Washington Mutual machte einen Teil der steilen Verluste vom Montag wieder gut und kletterte um 6,8 Prozent. Auch National City legte um 3,4 Prozent zu.

Lehman Brothers kam dagegen weiterhin nicht gegen die Gerüchte über seine mangelnde Stabilität an und gab um 6,7 Prozent nach. Mehrere Broker hatten zuvor die Ratings der Investmentbank gesenkt und die Preisziele für die Aktie gesenkt.

Bei den Technologiewerten konnte Apple um 2,2 Prozent zulegen, nachdem die Aktie des Computerherstellers trotz der Vorstellung des neuen iPhones deutlich nachgegeben hatte. Citigroup und Lehman hoben die Preisziele für die Aktie an und Citigroup stufte das Papier zusätzlich auf "Kaufen" auf.

Die Aktie des exklusiven Vertreibers des Telefons, AT&T, sank dagegen um 0,9 Prozent. Aufgrund des niedrigen Preises gehe ein Großteil der Gewinnspanne bei der Subventionierung des Geräts verloren.

Der Computerhersteller Hewlett Packard sah dagegen fast keine Veränderung seines Aktienkurses. Das Unternehmen hatte am Dienstag eine neue Serie von Touchscreen-Computern vorgestellt. Das erste Modell soll im Juli für 1300 Dollar in die Läden kommen.

Der Chiphersteller Texas Instruments hat seine Gewinnaussichten weiter eingegrenzt und dabei die Umsatzerwartung angehoben. Die Nachfrage nach hochwertigen Mobiltelefonen und dadurch den Chips dafür sei zwar schwach, allerdings zeige der analoge Sektor Stärke. Davon waren die Anleger aber nicht überzeugt, die Papiere verloren um 2,9 Prozent.

Quelle: ntv.de

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