Marktberichte

Dax-Vorschau Auf zum Rekordhoch

Nur noch etwas mehr als fünf Prozent muss der Dax zulegen, um sein im Frühling vor sieben Jahren erreichtes Rekordhoch bei 8.136 Punkten zu übertreffen. Doch die Entwicklung des Index in den vergangenen Tagen deutet nicht darauf hin, dass diese Marke schon in der neuen Woche in greifbare Nähe rückt. Nachdem der Dax am Mittwoch 7.700 Punkte erreichte, kam der Markt nicht mehr von der Stelle.

"Alle wollen das Allzeithoch sehen", sagte Marktstratege Mirko Pillep von der Helaba. Doch die Anleger trauen sich nicht aus der Reserve: "Keiner will die letzten fünf Euro nach oben verpassen - aber keiner will auch bei den 100 Euro nach unten dabei sein", sagte Pillep. Dennoch ist er zuversichtlich: "Solange keine einschneidenden Dinge passieren, dürfte es weiter hoch gehen".

Nach dem Feiertag zu Wochenbeginn stehen erst ab Mitte der Woche wieder Daten an, die den Aktienmärkten eine Richtung geben können. "Vorher dürften wir uns in Ermangelung von Impulsen weiter nach oben quälen - es sei denn, die US-Märkte schaffen es nicht, sich zu stabilisieren", sagte Pillep. Auch auf der Unternehmensseite sind keine Weckrufe für den Markt zu erwarten, die Bilanzsaison ist so gut wie vorbei.

Die Marschrichtung dürfte daher vom Sitzungsprotokoll der US-Notenbank am Mittwoch, der Revision der Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) am Donnerstag und zahlreichen Konjunkturdaten am Freitag, unter anderem dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht und dem Einkaufsmanagerindex der US-Industrie, bestimmt werden. "Senkt die Fed in diesem Jahr die Zinsen? Ende der Woche werden wir dies immer noch nicht wissen, aber vielleicht die Wahrscheinlichkeit anders einschätzen", meint Analyst Patrick Franke von der Commerzbank. Highlight der Woche wird seiner Meinung nach der US-Arbeitsmarktbericht sein, der für den Monat Mai einen Stellenzuwachs um 150.000 Arbeitsplätze ausweisen dürfte, wie die von Reuters befragten Analysten im Schnitt ihrer Prognosen erwarten.

"Der Schlüssel für den weiteren Kurs der US-Geldpolitik ist jedoch der ISM-Index", schreibt Franke. Sollte sich die spürbare Stimmungsbelebung vom April bestätigen, würde dies eine zunehmende Dynamik im Verarbeitenden Gewerbe anzeigen. Das wiederum würde darauf hindeuten, dass die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte stärker anzieht als erwartet. Damit würde die Konjunkturprognose der US-Notenbank eintreten - und Zinssenkungen wären nicht erforderlich, wie der Analyst schlussfolgert.

Sollte sich dieser Eindruck bestätigen, dürfte das die Aktienmärkte stützen. Dabei wäre nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen Wochen auf kürzere Sicht ein Rückschlag möglich und gesund, sagten die Experten der Landesbank Berlin. Allerdings wäre das nur eine Verschnaufpause auf dem Weg über 8.000 Punkte, wie sie meinen. "Mittel- bis langfristig dürften die Notierungen jedoch weiter anziehen und der Dax dürfte sein Allzeithoch ins Visier nehmen".

Quelle: ntv.de

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