Marktberichte

Im Schatten von Jackson Hole Bewegungsarmut an Wall Street

"Bis wir etwas wissen, warten alle einfach."

"Bis wir etwas wissen, warten alle einfach."

(Foto: REUTERS)

Zwei große Themen beherrschen am Dienstag die Gespräche an den New Yorker Aktienmärkten: Das Vorgehen der US-Notenbank und die Pläne der Europäer zur Eindämmung der Schuldenkrise. Die Anleger wagen sich nicht aus der Deckung.

US-Börsianer haben sich vor einer mit Spannung erwarteten Rede von Fed-Chef Ben Bernanke zurückgehalten. Aus durchwachsenden Konjunkturdaten konnten Händler am Dienstag keine eindeutige Schlüsse ziehen, ob und wenn ja wie die US-Notenbank die amerikanische Wirtschaft erneut stützen wird.

So brach einerseits die Stimmung der US-Konsumenten im August unerwartet stark ein und trübte sich auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten ein. Auf der anderen Seite signalisierte der S&P/Case-Shiller-Index für 20 Metropolregionen bereits den fünften Monat in Folge einen Anstieg der Immobilienpreise. "Wir hoffen alle, das lässt der Fed Spielraum, uns mit Geld zu überschütten", frohlockte Jack Ablin von der Harris Private Bank in Chicago.

Bernanke spricht am Freitag auf dem traditionellen Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Viele Händler hoffen auf ein weiteres Programm der US-Notenbank zur Ankurbelung der amerikanischen Wirtschaft (QE3). Nach Einschätzung des Fed-Chefs von Dallas, Richard Fisher, haben sich US-Notenbanker bislang nicht auf weitere Schritte zur Lockerung der Geldpolitik geeinigt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel leicht um 0,2 Prozent auf 13.102 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss mit einem Abschlag von 0,1 Prozent bei 1409 Zählern. Der Technologie-Index Nasdaq gewann 0,1 Prozent auf 3077 Punkte.

Bei den Einzelwerten standen Titel von Gilead Sciences, Lexmark und Apple im Fokus. Die Titel des Pharma-Konzerns Gilead stiegen um 0,9 Prozent, nachdem die US-Pharmabehörde FDA am Vortag die Zulassung für ein Kombinationsmittel gegen HIV erteilt hatte. Lexmark-Aktien legten 13,7 Prozent zu. Das Unternehmen kündigte an, sich künftig auf das einträglichere Geschäft mit Software und Bildern zu konzentrieren und keine Tintenstrahl-Drucker mehr herzustellen. Bei Apple stand auch am Dienstag weiter der Streit mit Samsung im Blickpunkt: Der Hersteller von iPhones, iPads und Mac-Computern beantragte ein Verkaufsverbot für acht Handys der Südkoreaner in den USA. Apple-Titel fielen dennoch 0,1 Prozent.

Aktien des Ketchup-Herstellers H.J. Heinz verzeichneten zeitweise mit 58,24 Dollar den höchsten Stand in mehr als 13 Jahren. Im ersten Geschäftsquartal stieg der Gewinn stärker als von Experten erwartet. Grund waren das Wachstum in Schwellenländern, höhere Produktivität, bessere Margen sowie Steuervorteile. Zum Handelsschluss tendierte der Anteilsschein 1,7 Prozent höher bei 57,41 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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