Marktberichte

Dax-Vorschau Börsianer trauen Rally nicht

Bärsianer werden zunehmend vorsichtig nach der Kletterpartie im Dax.

Bärsianer werden zunehmend vorsichtig nach der Kletterpartie im Dax.

(Foto: Reuters)

In der neuen Woche dürfte sich am deutschen Aktienmarkt nach Einschätzung von Börsianern nur wenig tun. Auf Unternehmensseite stehen nach dem langen Osterwochenende kaum Termine an. Umso mehr könnten sich die Anleger aber auf die Analyse der Konjunkturdaten konzentrieren - etwa die US-Arbeitsmarktdaten für März, die noch für Karfreitag auf den Terminkalendern standen. Sollten die Daten dem Euro weiter Auftrieb geben, dürfte davon auch der Dax profitieren, ist sich Fidel Helmer, Leiter des Wertpapierhandels bei Hauck & Aufhäuser, sicher.

In der Karwoche hatte Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer die technisch wichtige Marke von 6200 Punkten geknackt. Auf Wochensicht hatte der Dax 1,6 Prozent auf ein 18-Monats-Hoch von 6217 Punkte zugelegt. Damit rückt der Leitindex immer näher an das Niveau heran, auf dem er unmittelbar vor der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers geschlossen hatte. "Das ist eine psychologisch wichtige Marke", meint Helmer. Sollte der Dax diese überwinden, könnte das für einige Anleger ein wichtiges Kaufsignal sein. Die LBBW-Strategen trauen dem Dax in nächster Zeit immerhin einen Anstieg in Richtung 6500 Punkte zu. Insgesamt bleiben sie aber skeptisch. Von der Jahresendprognose von 6000 Punkten werde nicht abgerückt, schrieb die LBBW in ihrem Wochenausblick.

Auch andere Börsianer bleiben zurückhaltend: Selbst von der im Laufe des Monats beginnenden Berichtssaison versprechen sich die Experten von Allianz Global Investors kaum Impulse. "Die vorab kommunizierten Informationen für die Analysten waren eher freundlich", stellt Hans-Jörg Naumer, Leiter der Kapitalmarktanalyse fest. "Da die Umsatzdynamik gedämpft bleiben sollte, sind positive Überraschungen kaum zu erwarten."

Auf der Unternehmensseite ist die Agenda dünn: Nach der Vorlage der Absatzzahlen für den US-Markt könnten die Aktien der Autobauer in den Vordergrund rücken. Daneben gehen womöglich Impulse von den Fluggesellschaften aus: Air Berlin, deren Aktien im Kleinwerteindex SDax gelistet sind, legt ebenso wie die Konkurrenten Easyjet und British Airways Verkehrszahlen vor. Unter den Dax-Unternehmen hat der Pharmakonzern Merck zur Hauptversammlung geladen.

Alle Blicke auf die Notenbanken

Etwas lebendiger geht es auf der Konjunkturseite zu: Neben den über Ostern veröffentlichten Daten erhoffen sich hier die Börsianer vor allem Impulse von den Notenbanken. Am Dienstag veröffentlicht die Fed das Protokoll der März-Sitzung, auf der die US-Notenbanker sich erneut zur Nullzinspolitik bekannt hatten.

Am Donnerstag beraten die Währungshüter in London und Frankfurt über die aktuelle Zinspolitik. Analysten rechnen mehrheitlich weder bei der Bank of England (BoE) noch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Zinsänderungen. Allerdings setzen viele darauf, dass die BoE noch in diesem Jahr die Zinswende einleiten wird, während für die EZB die Mehrheit erst für 2011 mit einer Zinserhöhung rechnet.

Quelle: ntv.de, rts

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