Marktberichte

Nikkei schert aus China-Börsen im Höhenflug

Der Yen belastet: Straßenszene in Tokio, gespiegelt im Schaufenster eines japanischen Brokerhauses.

Der Yen belastet: Straßenszene in Tokio, gespiegelt im Schaufenster eines japanischen Brokerhauses.

(Foto: REUTERS)

Der Yen zieht an, der Nikkei gibt nach. Das ist das Bild in Japan. In China dagegen schauen die Anleger auf Konjunkturdaten und die PBoC - und kaufen auf breiter Front.

Positive Vorgaben aus den USA, wo die Standardwerte neue Rekordstände erreichten, haben den meisten ostasiatischen Börsen am Dienstag Auftrieb gegeben. Besonders deutlich zeigte sich die Börse im südkoreanischen Seoul im Plus, deren Leitindex Kospi um 1,1 Prozent zulegte. Angeführt wurde der Markt von LG Display. Die Aktie rückte um 6,4 Prozent vor, getragen von Erwartungen, dass Apple in der zweiten Jahreshälfte ein neues iPhone vorstellen wird, von dessen Markteinführung LG Display als Zulieferer profitieren würde.

Nikkei
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Der Tokioter Aktienmarkt konnte von den guten Vorgaben indessen nicht profitieren. Der Nikkei-Index verlor 0,9 Prozent auf 14.995 Punkte. Die japanische Landeswährung Yen hatte zum US-Dollar wieder etwas zugelegt; das belastete vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen. Ein Dollar kostet rund 102,30 Yen - fast 0,30 Yen weniger als im Tageshoch.

PBoC stützt Markt

Chinesische Anleger mussten gleich mehrere Impulse verarbeiten, die in unterschiedliche Richtungen wiesen. Zum einen hatte die chinesische Notenbank die Mindestreserveanforderungen für einige Banken gelockert, um die Kreditvergabe anzuregen. Das stützte die Aktien der Geldinstitute. Zum anderen lassen die Regulierungsbehörden nach einer Pause von über vier Monaten wieder Börsengänge zu. Das veranlasste wiederum viele Anleger, ihr Geld für diese Ereignisse zurückzuhalten.

Die chinesischen Verbraucherpreise sind im Mai auf Jahressicht um 2,5 Prozent gestiegen. Der Anstieg lag zwar über dem Plus von 1,8 Prozent im Vormonat, deckte sich aber mit den Erwartungen von Volkswirten. In Schanghai legte der Shanghai-Composite-Index um 1,1 Prozent zu, in Hongkong gewann der Hang-Seng-Index 0,8 Prozent. In Schanghai waren im späten Geschäft vor allem Aktien von Technologie-, Elektronik- und Softwareunternehmen gesucht, wie Händler berichteten. Hier seien Kursrückgänge zum Kauf genutzt worden.

Sydney zieht nach

In Sydney war die Börse am Montag geschlossen, weil Australien als Mitglied des Commonwealth den Geburtstag der britischen Königin feierte. Der ASX/S&P-200 reagierte daher mit Verspätung auf die überzeugenden chinesischen Exportdaten vom Wochenende und legte um 0,1 Prozent zu. China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe. Verschiedene Gewinnwarnungen im Einzelhandelssektor bremsten den Markt. Pacific Brands und The Reject Shop brachen um 12 respektive 9 Prozent ein.

An den Rohstoffmärkten legten die Preise für Gold und Öl geringfügig zu. Das Barrel Leichtöl der US-Referenzsorte WTI kostete 104,82 nach 104,41 Dollar am Montag im späten US-Geschäft. Die Feinunze Gold stieg um 0,2 Prozent auf 1.255 Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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