Marktberichte

Rohstoff-Titel verlieren China drückt US-Börsen

Die Geldpolitik der Chinesen tritt an der Wall Street an die Stelle der Griechenland-Sorgen. Doch auf Wochensicht schließen die wichtigsten US-Indizes im Plus.

Was haben die Chinesen vor? Und was heißt das für die US-Konjunktur?

Was haben die Chinesen vor? Und was heißt das für die US-Konjunktur?

(Foto: AP)

Dow Jones
Dow Jones 46.546,37
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Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 22.798,59

Eine erneute Straffung der Geldpolitik in China hat bei US-Anlegern Konjunktursorgen geschürt und den New Yorker Dow-Jones-Index zum Wochenausklang belastet. Auch der breiter gefasste S&P-500-Index schloss im Minus, während der Nasdaq-Index höher aus dem Handel ging.

Um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern, schrieb China seinen Geldhäusern zum zweiten Mal in zwei Monaten höhere Rücklagen bei der Notenbank vor. Anleger befürchteten daher, dass die Volksrepublik geldpolitisch die Zügel schneller anziehen und damit den weltweiten Wachstumsmotor abwürgen könnte. Für schlechte Stimmung sorgte auch, dass die Euro-Zone nur noch mit einem geringem Wachstum aus dem Rezessionsjahr 2009 ging.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte rutschte im Verlauf zeitweise unter die Marke von 10.000 Punkten und ging 0,5 Prozent tiefer bei 10.097 Punkten aus dem Handel. Der S&P-500 verlor 0,3 Prozent auf 1075 Zähler. Der Composite der Technologiebörse Nasdaq stieg dagegen 0,3 Prozent auf 2183 Punkte. Für die Gesamtwoche ergibt sich damit ein Plus von 0,9 Prozent beim Dow, von 0,9 Prozent beim S&P und zwei Prozent beim Nasdaq-Index. Damit beendeten alle Indizes eine vierwöchige Verlustserie.

Die Nachrichten aus China belastete die Rohstoffmärkte. Der Ölpreis fiel auf dem US-Terminmarkt um 2,6 Prozent auf 73,33 Dollar. Die Exxon-Aktie büßte folglich 0,7 Prozent ein. Auch das Papier des Aluminumherstellers Alcoa schloss 2,2 Prozent schwächer.

Die Papiere von Ingersoll-Rand fielen um knapp acht Prozent. Der US-Hersteller von Kühl- und Heizsystemen verfehlte mit seinem Quartalsgewinn und der Prognose für das erste Quartal die Schätzungen des Marktes.

Die Aktie des Softwareherstellers SkillSoft kletterte dagegen um 13 Prozent. Das Unternehmen wird von einer Gruppe von Beteiligungsgesellschaften für etwa 1,1 Mrd. Dollar übernommen.

Luftfahrtaktien legten zu, nachdem fünf große Fluggesellschaften höhere Ticketpreise ankündigten. Die Anteilsscheine von Continental Airlines und Delta Air Lines kletterten um 4,3 beziehungsweise 3,6 Prozent.

Ausschlaggebend für die positive Entwicklung des Nasdaq-Indexes waren Kursaufschläge bei Aktien wie Research In Motion. Die Papiere des BlackBerry-Herstellers stiegen nach einer Heraufstufung durch Analysten um 3,1 Prozent.

Die US-Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung verschlechterte sich überraschend. Positive Signale kamen dagegen vom Einzelhandel: Dort stiegen die Erlöse um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zudem fielen die Lagerbestände im US-Gewerbe um 0,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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