Marktberichte

Asiens Börsen uneinheitlich China hui, Japan pfui

Toyota-Titel verlieren - ebenso wie andere japanische Autowerte.

Toyota-Titel verlieren - ebenso wie andere japanische Autowerte.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die gute Nachricht: Die Verluste an der Tokioter Börse werden geringer. Die schlechte Nachricht: Es sind immer noch Verluste. Dagegen erwachen Chinas Anleger nach mehreren Tagen aus ihrem "Feiertagsschlaf". Der Shanghai Composite zieht an.

Die Aktienbörsen in Asien haben ihre Verlustserie am Donnerstag überwiegend fortgesetzt. Die Furcht vor einem Wiederaufflammen der Euro-Schuldenkrise nach einer schwachen Spanien-Auktion und gesunkene Hoffnungen auf neue Konjunkturhilfen der US-Notenbank (Fed) belasteten nach Angaben von Händlern den Markt. Vor allem Auto- und Finanzwerte gerieten in Tokio unter Druck. Im Devisenhandel legte der Euro auf rund 1,3155 Dollar zu nach zuletzt rund 1,3140 im späten US-Geschäft.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab den dritten Tag in Folge nach und verlor 0,5 Prozent auf 9767 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index sank 0,3 Prozent auf 832 Zähler. Auch die Börsen in Taiwan, Hongkong und Australien verbuchten Abschläge. Auf dem chinesischen Festland kehrten die Händler nach drei Feiertagen an ihren Arbeitsplatz zurück, der Shanghai Composite Index legte über 1 Prozent zu. Auch in Singapur und Korea konnten die Börsen dazugewinnen.

Verluste schwächen sich ab

Sorgen bereitete Händlern die Lage Spaniens. Das Land spürte am Mittwoch auf dem Anleihenmarkt wieder Gegenwind und musste den Anlegern wieder mehr Zinsen zahlen. "Das schwache Ergebnis der spanischen Bond-Auktion verdeutlicht ein tiefer liegendes Problem", sagte Park Suk Hyun von KTB Securities. "Die Schulden an sich sind kein Thema, solange sie von ausreichendem Wachstum gestützt werden. Aber die Wachstumsaussichten in Spanien sind alles andere als rosig."   

"Wir hatten gestern große Verluste, heute etwas geringere, aber niemand ist derzeit bereit, Aktien zu kaufen", sagte ein Händler in Japan. Am Mittwoch hatte der Nikkei mit einem Minus von 2,3 Prozent seinen schlechtesten Tag seit fünf Monaten. Er liegt in diesem Jahr aber immer noch gut 15 Prozent im Plus - dank ermutigender Signale von der US-Konjunktur und den Mega-Geldspritzen der Notenbanken. Experten rechnen daher auch nicht damit, dass die Kurskorrektur lange anhält. Sollten die Aktienkurse weiter fallen, dürfte die Geldpolitik wieder stützend eingreifen, sagte Jefferies-Analystin Naomi Fink. Es sei nicht mit einem Wiederaufflammen der Griechenland-Krise und einem harten Konjunkturabschwung in China zu rechnen.

Auto-Werte im Minus

Zu den größten Verlieren gehörten die Autobauer. Toyota-Papiere büßten 0,7 Prozent ein. Nissan-Titel gaben 1 Prozent nach, und Honda-Aktien rutschten 1,1 Prozent ab. Der Kurs der Großbank SMFG sank um 1,4 Prozent.

Kräftig aufwärts ging es dagegen für das Papier des Energiekonzerns Kansai Electric Power, nachdem einem Medienbericht zufolge der japanische Handelminister bei lokalen Behörden das Wiederhochfahren des Atomkraftwerks Ohi beantragen will. Wegen einer Panne war die Anlage in Westjapan im Juli vergangenen Jahres abgeschaltet worden und hatte nach der Atomkatastrophe von Fukushima die Stromknappheit im Land weiter verschärft. Die Kansai-Aktie gewann 3,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen