Marktberichte

Asien durchwachsen China legt zu

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Börsen haben sich am Dienstag uneinheitlich entwickelt. Während von den nahezu unveränderten US-Börsen kaum Impulse kamen, hebelte eine deutliche Erholung der Rohstoff-Notierungen die Titel der Öl- und Metallförderer nach oben.

Große Aufmerksamkeit genossen die Inflationsdaten aus China und Japan. Aus China wurde dabei bei den Verbraucherpreisen ein Anstieg um 3,4 Prozent gemeldet, was dem höchsten Niveau seit 27 Monaten entsprach und gleichzeitig oberhalb des Inflationsziels der chinesischen Zentralbank lag. Dennoch waren es wieder einmal gerade die chinesischen Inlandsbörsen, an denen die höchsten Aufschläge verbucht wurden.

In Japan gab der Nikkei 225 dagegen 0,41 Prozent auf 17.760 Punkte ab; der breitere Topix fiel um 0,54 Prozent auf 1.751 Zähler. Sowohl die Daten zu den heimischen Großhandelspreisen als auch zu den chinesischen Verbraucherpreisen sorgten hier für ein gewisses Unbehagen. Viele Marktteilnehmer gehen jetzt davon aus, dass die Bank of Japan mit hoher Wahrscheinlichkeit im Sommer eine Leitzinserhöhung durchführen werde.

Zu Gewinnmitnahmen kam es unter anderem im Reederei-Sektor. Hier verloren Nippon Yusen 1,9 Prozent und Kawasaki Kisen 4,5 Prozent. Dagegen konnte sich der Rohstoffsektor gut behaupten. Hier legten Nippon Oil 0,8 Prozent und Inpex Holdings 1,8 Prozent zu. Toshiba verbesserten sich nach einer optimistischen Prognose für das Speicherchip-Geschäft um 0,53 Prozent.

Dagegen gewann der koreanische Kospi, der am Montag weiter unter Druck gestanden war, wieder 0,78 Prozent auf 1.729 Zähler hinzu. Insbesondere die massiven Gewinnmitnahmen im Schiffsbau-Sektor kamen zu einem Ende, nachdem Hyundai Heavy Industries weitere Großaufträge mit einem Volumen von über 350 Mio. Dollar gemeldet hatten. Hyundai Heavy stiegen daraufhin um 2,97 Prozent. Daewoo Securities sprangen nach einem erfreulichen Ausblick um 8,86 Prozent nach oben. Im Elektroniksektor erholten sich LG Electronics nach einem positiven Kommentar von Lehman Brothers um weitere 2,59 Prozent. Dagegen verbilligten sich Hynix Semiconductor angesichts der ambitionierten Expansionsabsichten des japanischen Konkurrenten Toshiba um 1,72 Prozent.

In Taiwan verbesserte sich der Taifex um 0,38 Prozent und kam damit auf einem neuen 7-Jahres-Schlusshoch von 8.370 Stellen zum Stehen. Vor allem für den Technologiesektor blieb man optimistisch, nachdem sich in den USA zuvor auch die Nasdaq überdurchschnittlich gut entwickelt hatte. Zudem hatte Hon Hai Precision Industry gemeldet, dass die Hongkong-Tochter Foxconn rund eine Mrd. Dollar in den Aufbau weiter Kapazitäten investieren werde. Hon Hai Precision stiegen daraufhin um 2,94 Prozent, die Aktie des Auftrags-Herstellers High Tech Computer legte 0,16 Prozent zu. Dagegen entwickelte sich der Halbleiter-Sektor nach unten, nachdem United Microelectronics angekündigt hatte, bei dem chinesischen Mitstreiter Heijan einsteigen zu wollen. Die Papiere der Chip-Schmiede verloren daraufhin 1,0 Prozent; Taiwan Semiconductor verbilligten sich um 1,22 Prozent.

In Hongkong kam der Hang Seng Index lediglich um 0,1 Prozent auf 20.636 Punkte voran. Als Belastungsfaktor wirkte sich dabei vor allem der hohe Anstieg der chinesischen Verbraucherpreise aus. Lediglich der Telekom-Sektor entwickelte noch eine gewisse Schubkraft. So verbesserten sich China Mobile angesichts der Hoffnung auf eine baldige Freigabe der 3G-Lizenzen um 1,65 Prozent, China Netcom stiegen um 0,73 Prozent. Dagegen gaben China Unicom nach dem Kurssprung vom Vortag 1,54 Prozent ab. Im Immobiliensektor verbilligten sich Cheung Kong um 0,78 Prozent und Henderson Land um 1,41 Prozent. Der Konkurrent Sun Hung Kai Properties hatte in einer Landauktion ein Grundstück zu einem Preis erhalten, der unterhalb der Markterwartungen gelegen hatte. Sun Hung Kai Properties selbst verloren 0,06 Prozent. Unter den Öl-Aktien stiegen PetroChina um 0,19 Prozent, während CNOOC 0,12 Prozent abgaben.

In China selbst blieb die Kauflust ungebrochen. Hier zog der Shanghai Composite Index um weitere 1,91 Prozent auf 4.072 Zähler an. Der Shanghai A-Share Index legte ebenfalls 1,91 Prozent auf 4.271 Zähler zu.

Quelle: ntv.de

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