Marktberichte

Vor dem großen Zahlenfeuer Dax-Future im Minus

Am deutschen Aktienmarkt stellen sich Analysten und Strategen auf einen schwächeren Einstieg in den Donnerstagshandel ein. Mit Zahlen von Allianz, BASF, K+S, Lufthansa und VW steuert die Bilanzsaison im Dax einen ihrer Höhepunkte an.

Die Zahlen von K+S sind schon da.

Die Zahlen von K+S sind schon da.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Dax-Future hat am Donnerstag mit Verlusten in den Handel eingesetzt. Der Terminkontrakt rutschte um 24,50 Punkte auf 5911 Zähler. Banken und Broker sagten für die Eröffnung des Dax einen Rückgang um 0,4 Prozent auf 5911 Punkte voraus. Der Bund-Future begann mit einem leichten Plus von sechs Ticks auf 122,67 Zähler. Der Euro notierte mit 1,3635 Dollar knapp unter dem New Yorker Vortagesschluss. WTI kostete mit 81,57 Dollar je Fass 0,6 Prozent weniger.

Am Morgen warteten Marktbeobachter vor allem auf die Bilanzen von Dax-Konzernen wie Allianz, BASF, K+S, Lufthansa und Volkswagen. Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S muss wegen der starken Zurückhaltung der Landwirte bei Düngemitteln und sinkender Preise einen Umsatz- und Gewinneinbruch hinnehmen. Auch im vierten Quartal sei die Düngemittelnachfrage verhalten ausgefallen, teilte der Kasseler Dax-Konzern mit. Der Umsatz sank im Vergleich zum Rekordjahr 2008 um gut ein Viertel auf 3,57 Mrd. Euro. Der Gewinn brach im Vergleich zum Rekordergebnis aus 2008 auf 96,4 (Vorjahr: 870,9) Mio. Euro ein. Die Dividende soll auf 0,20 (2,40) Euro je Aktie kräftig gesenkt werden.

Die Aktien von K+S reagierten vorbörslich positiv auf die Zahlen: Die Titel stiegen um knapp ein Prozent und lagen damit in einem leichteren Gesamtmarkt an der Spitze. "Die Zahlen für 2009 sind einen Tick besser als erwartet", sagte ein Händler. Der Ausblick sei keine Überraschung. Gewinnmitnahmen könnten im Tagesverlauf die Aktien belasten, da einige Analysten vorher den Aufbau von Positionen empfohlen hätten. Am Vortag hatten K+S ein Prozent auf 46,94 Euro zugelegt.

Auf die Bilanzvorlage bei Gea reagierten die Aktien vorbörslich mit einem Kursplus von 1,3 Prozent. "Das Ergebnis zum vierten Quartal ist beim Ebit besser als erwartet", stellte DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald fest. Auch der Ausblick auf stabile Margen sei etwas besser als angenommen ausgefallen. Allerdings sei der Auftragseingang nicht stark genug, um eine nachhaltige Rückkehr zum Wachstum zu signalisieren. Daher bekräftigte Turnwald seine Verkaufsempfehlung.

Neuigkeiten zu Kartellermittlungen belasteten Pfleiderer vorbörslich. Die Aktien fielen bei Lang & Schwarz um 2,8 Prozent ins Minus und waren damit im MDax das Schlusslicht. Der Holzverarbeiter hatte am Vorabend mitgeteilt, ein Jahr nach einer Razzia des Bundeskartellamts ein Beschuldigungsschreiben der Behörde erhalten zu haben. "Das ist zwar schon ein Jahr her, aber es wird der Aktie heute morgen kaum helfen", erklärte ein Händler. Die Aktien hatten auf Drei-Monats-Sicht über 15 Prozent verloren, während der MDax über neun Prozent gewonnen hatte. Am Vorabend hatten Pfleiderer mit 5,66 Euro 1,1 Prozent höher geschlossen.

Am frühen Morgen waren die Beobachter in Banken und Brokerhäusern davon ausgegangen, dass für Donnerstag zunächst mit schwächeren Kursen am deutschen Aktienmarkt zu rechnen sei. Der Dax hatte am Vorabend 0,9 Prozent auf 5936 Punkte zugelegt. Der Dow-Jones-Index hatte aber seine zunächst verbuchten Gewinne bis Handelsschluss fast wieder komplett abgegeben und fast unverändert geschlossen. Der S&P500 verringerte sein Plus auf 0,45 Prozent. Nur der Nasdaq-Composite behauptete sein schon zum Börsenschluss in Europa erreichtes Niveau und beendete den Handel 0,8 Prozent höher.

Der Nikkei-Index stieg am Donnerstag um rund ein Prozent. In Schanghai notierte der Leitindex kaum verändert.

Quelle: ntv.de, rts

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