Marktberichte

Freundliche Vorgaben Dax-Future im Plus

Mit Blick auf die Konjunktureinschätzung der US-Notenbank, die Details zum Bankensektor aus der Rede des US-Präsidenten und freundlichen Vorgaben aus Asien rechnen Banken und Broker am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt mit einem freundlichen Start in den Tag.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

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Der Dax-Future ist am Donnerstag 69 Stellen höher bei 5712 Punkten in den Handel gestartet. Banken und Brokerhäuser berechneten den Dax daraufhin zur Eröffnung bis zu 1,2 Prozent im Plus bei 5711 Zählern.

Der Bund-Future gab 38 Ticks auf 123 Punkte nach. Der Euro kostete 1,4011 Dollar nach 1,4019 Dollar zum New Yorker Vorabendschluss. Im asiatischen Handel war die Gemeinschaftswährung zeitweilig auf bis zu 1,3938 Dollar abgerutscht. Am Rohstoffmarkt kostete ein Barrel der US-Ölsorte WTI mit 73,88 Dollar 0,3 Prozent mehr als am Vorabend.

Nachdem US-Präsident Barack Obama etwas mildere Töne beim Thema Finanzmarktregulierung angeschlagen hatte, haben Anleger am Donnerstag vorbörslich bei Finanzwerten zugegriffen. Im Dax verteuerten sich die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank um 1,8 beziehungsweise drei Prozent. Im MDax lagen die Papiere von Aareal Bank 1,6 Prozent höher. Obama hatte kürzlich mit der Ankündigung einer strengeren Regulierung der Banken die Branchenwerte auf Talfahrt geschickt.

Nach einer Heraufstufung der HSBC auf "overweight" von "neutral" gehörten Elringklinger vorbörslich zu den größten MDax-Gewinnern. Die Aktien des Autozulieferers notierten bei Lang & Schwarz 2,1 Prozent über ihrem Vortagesschluss von 16,25 Euro. Händlern zufolge hat Elringklinger deutlich an Marktanteilen gewonnen und ist wieder auf Wachstumskurs. Das Kursziel sehen die Experten bei 20 Euro.

Bereits am frühen Morgen waren Beobachter in Banken und Brokerhäusern davon ausgegangen, dass der Dax sich im frühen Geschäft von seinen Vortagesverlusten erholen dürfte. Am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex 0,5 Prozent auf 5643 Punkte eingebüßt. Unterstützung könnte der Markt von den Börsen in New York erhalten, hieß es. Dort waren die Indizes nach Handelsschluss in Europa ins Plus gedreht. Die US-Notenbank Fed hatte sich etwas optimistischer zur wirtschaftlichen Lage geäußert.

Gefragt waren nach der Vorstellung des Apple-Tablet-Computers iPad vor allem Technologiewerte. Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 10.236 Punkte. Der S&P-500 legte 0,5 Prozent auf 1097 Zähler zu. Der Nasdaq-Composite rückte um 0,8 Prozent auf 2221 Stellen vor.

Händler zur Obama-Rede

Eher zwischen Hoffen und Bangen bewegt sich die Einschätzung von Händlern zur Rede Obamas und deren Auswirkungen auf die Banken. "Ob die Tatsache, dass Obama den Ton nicht noch einmal verschärft hat, einem Befreiungsschlag gleichkommt, muss man wohl bezweifeln", sagt ein Händler. Als Kurstreiber für die US-Banken habe sich vielmehr das optimistischere Fed-Protokoll erwiesen.

Während der S&P-500 unmittelbar nach der Fed-Veröffentlichung um 1,3 Prozent zugelegt habe, hätten Citigroup, JP Morgan und Bank of America-Merrill Lynch Kursgewinne von 2,0 bis 2,3 Prozent verzeichnet. "Vermutlich sehen wir heute also eine Outperformance der Finanzwerte, ohne dass es zu einer Erleichterungs-Rally kommt", vermutete ein Händer mit Blick auf den europäischen Bankensektor im Donnerstagshandel.

"Finanzwerte haben sich kräftig erholt nach der Rally im späten Verlauf der Sitzung an Wall Street", merkte Ben Potter zu den australischen Banken an. Dort steigt der Sektor Financials um 1,0 Prozent. Potter wertete dies als "ermutigendes Zeichen nach den jüngsten Plänen Obamas vor allem zum Eigenhandel der Banken".

"Ich kann den Sell-off der Banken der letzten zwei Wochen nicht nachvollziehen", sagte ein weiterer Händler. Mögliche restriktivere gesetzliche Vorgaben zum Eigenhandel seien für die Banken "ein Non-event". Angesichts eines KGV einer ING-Aktie von 5 seien viele Papiere deutlich unterbewertet.

"Eine zehnprozentige Kurserholung in drei Tagen ist nicht auszuschließen", meinte der Broker. In diesem Fall dürfte aber "keiner dabei sein" angesichts der dünnen Umsätze in Bankenaktien.

In Tokio waren insbesondere die Aktien exportorientierter Unternehmen gefragt, der Nikkei-Index stieg um 1,6 Prozent auf 10.414 Zähler. Der Shanghai-Composite lag 0,1 Prozent höher bei 2990 Stellen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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