US-Jobs, Stahl, Banken, Athen Dax-Future im Plus
05.03.2010, 08:20 UhrMit freundlichen Vorgaben aus den Fernost- und Übersee-Märkten im Rücken stellen sich die Teilnehmer am deutschen Aktienmarkt auf einen zumindest halbwegs freundlichen Auftakt am deutschen Aktienmarkt ein.

Moody's benotet die Deutsche Bank: Der Markt reagiert scheinbar ungerührt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Dax-Future hat am Freitag im Anfangsgeschäft 20,5 Zähler auf 5817,5 Zähler zugelegt. Banken und Broker sagten nun einen Anstieg des Dax zur Eröffnung von 0,4 Prozent auf 5819 Zähler voraus. Die positive Erwartung zum Start resultiere aus der starken Schlusstendenz am Vorabend in New York, sagte Marktanalyst Ben Potter von IG Markets.
Der Bund-Future pendelte um seinen Vortagesschluss von 124,09 Zähler. Der Euro notierte mit 1,3585 Dollar unverändert zum New Yorker Handelsschluss. US-Rohöl der Sorte WTI kostete mit 80,67 Dollar 0,6 Prozent mehr als am Vorabend.
Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrials gewann seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,44 Prozent. Der Nikkei-225-Index schloss in Tokio 2,20 Prozent höher. Trotz der am Vortag zu spürenden Unsicherheit am Markt seien technisch wichtige Niveaus wie 5.750 Punkte im Dax gehalten worden und das sorge für einen anhaltend positiven Grundton. Die Nachrichtenlage sei aber dünn, sagte ein Händler, und vor den US-Daten am frühen Nachmittag dürfte auch aus seiner Sicht nicht viel am Markt passieren. Der Monatsbericht vom US-Arbeitsmarkt wird gegen 14.30 Uhr (MEZ) erwartet. Im Vorfeld befragte Analysten rechnen im Schnitt mit einem Stellenabbau von 50.000 außerhalb der Landwirtschaft.
Im Dax rücken indes die Aktien von Salzgitter in den Blick. Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller ist im Krisenjahr 2009 tief in die roten Zahlen gerutscht. Die durchschnittliche Erwartung der Analysten wurde leicht verfehlt. Einem Händler zufolge klingt die Bilanz "insgesamt nicht gut". Auch der Ausblick habe enttäuscht. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz wurden die Titel bereits im Minus gehandelt.
Die Papiere von K+S gehörten vorbörslich zu den Gewinnern. Der Salz- und Düngemittelhersteller sieht einem Presseartikel einem Bericht zufolge seine Erwartungen an die neu erworbene US-Salzfirma Morton Salt bisher mehr als erfüllt. Dies berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Verweis auf einen ihr vorliegenden Mitarbeiterbrief. Einem Börsianer zufolge könnte diese Meldung die Titel von K+S auch im frühen Handel stützen, obwohl Marktteilnehmer bereits wegen des unerwartet langen Winterwetters mit einem sehr guten Jahr für das Salzgeschäft rechneten.
Im Finanzsektor hatte die Ratingagentur Moody's am Vorabend ihre Einschätzung für die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank um zwei Stufen gesenkt. Grund seien die unveränderte Übergewichtung der Kapitalmarktaktivitäten und das damit schwierige Risikomanagement. Zudem seien andere Geschäftsbereiche des Kreditinstituts schwankungsanfälliger gewesen als von Moody's erwartet. Außerdem verwiesen die Analysten auf Verzögerungen bei der Übernahme der Postbank. Ein Börsianer sagte: "Positiv ist das sicherlich nicht. Allerdings wurde die Abstufung bereits in der Schlussauktion am Vorabend bekannt und die Aktien haben dann im Frankfurter Parketthandel nicht sehr stark reagiert."
Unternehmensbilanzen dürften derweil auch im TecDax für Gesprächsstoff sorgen. So fielen die vorläufigen Geschäftszahlen von Roth & Rau für 2009 einer ersten Händlereinschätzung zufolge in etwa wie erwartet aus. Während das Ergebnis vor Steuern und Zinsen die Prognosen getroffen habe, sei der Umsatz etwas hinter den Schätzungen zurückgeblieben. Positiv sei, dass der Solarzulieferer von einem spürbaren Anziehen der Nachfrage berichtet hat. Da die Titel jedoch bereits in den vergangenen zwei Tagen stark zugelegt hätten, rechnet der Börsianer nun nicht mit einem weiteren deutlichen Kursplus. Der Windanlagenbauer Nordex verbuchte indes im abgelaufenen Jahr ein moderates Umsatzplus.
Schließlich will sich der Spezialmaschinenbauer Singulus Technologies frisches Kapital beschaffen. Das künftige TecDax-Mitglied will die Mittel zur Finanzierung des weiteren Wachstums, für die Entwicklung neuer Produkte im Solarbereich und zu einem geringeren Teil zur Rückführung der Fremdfinanzierung verwenden.
Die Aktien von Carl Zeiss Meditec werden am Freitag mit einem Dividendenabschlag von 0,18 Euro gehandelt. Am Donnerstag hatten die im TecDax gelisteten Titel den Handel mit einem Minus von zwei Prozent auf 11,35 Euro beendet.
Die Vorgaben aus den USA und Asien hartten bereits am Frühen Morgen einen freundlichen Börsenstart in Aussicht gestellt. Banken und Broker sagten für die Eröffnung im Dax ein Plus von 0,2 Prozent voraus, nachdem der Leitindex am Vorabend 0,4 Prozent schwächer bei 5795,32 Zähler geschlossen hatte.
Insgesamt zogen die Kurse in New York nach Handelsschluss in Europa an: Der Dow-Jones-Index und der S&P500 verdoppelten prozentual ihr Plus auf 0,5 und 0,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite, der zuvor unverändert notiert hatte, stieg um 0,5 Prozent. In Tokio zog der Nikkei-Index um 2,2 Prozent an. Auch die Börse in Schanghai tendierte freundlich.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/dpa-AFX/rts