Industrie, Athen und Asien Dax-Future im Plus
08.03.2010, 08:20 UhrAm deutschen Aktienmarkt rechnen Beobachter mit einem freundlichen Auftakt. Getrieben von positiven Vorgaben dürfte der deutsche Leitindex Dax die neue Woche über der Marke von 5900 Punkten beginnen. Gegen Mittag erwarten Händler wichtige Konjunkturdaten.

Wenn die Zahlen zur Industrieproduktion in Deutschland gut ausfallen, dürfte es wohl noch weiter nach oben gehen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Dax-Future ist am Montag 30 Zähler höher bei 5908 Stellen in den Handel gestartet. Daraufhin berechneten Banken und Brokerhäuser für den Dax ein Eröffnungsplus von 0,4 Prozent auf 5903 Punkte. Am Rentenmarkt notierte der Bund-Future in den ersten Handelsminuten nahezu unverändert bei 124,10 Stellen. Der Euro wurde von Hilfszusagen aus der Politik für Griechenland gestützt und kostete 1,3678 Dollar. Das Fass WTI wurde mit 81,46 Dollar 0,6 Prozent höher gehandelt, die Feinunze Gold verteuerte sich leicht auf 1135,95 Dollar.
Besonders Banken und konjunkturabhängige Werte dürften von der guten Stimmungslage profitieren, hieß es am Parkett. Commerzbank und Deutsche Bank stiegen vorbörslich je 0,9 Prozent. Daimler und Volkswagen kletterten 0,8 beziehungsweise 0,6 Prozent.
Negative Analystenkommentare rückten Salzgitter ins Blickfeld. Händlern zufolge haben die Analysten von Credit Suisse das Salzgitter-Kursziel von zuvor 97 Euro auf 90 Euro gesenkt. Zudem hatten Analysten von JPMorgan die Aktie auf "Neutral" von "Overweight" herabgestuft. Salzgitter hielten sich vorbörslich dennoch unverändert.
Nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley lagen Metro vorbörslich im Plus. Im Geschäft von Lang & Schwarz notierten die Titel des Handelskonzerns 0,8 Prozent über ihrem Freitagsschluss von 40,08 Euro. Der Nebel über dem Osteuropa-Geschäft lichte sich etwas, schrieb Analyst Fred Bjelland in einem Kommentar. Die jüngsten russischen Einzelhandelsdaten deuteten darauf hin, dass das Schlimmste überstanden sei. Darüber hinaus rechne er dank eines strikten Sparkurses für 2009 mit einem Ergebnis über Markterwartungen. Er stufte Metro hoch auf "Equal-Weight" von "Underweight".
Skeptische Aussagen von Finanzchef Jürgen Wunram zum laufenden Geschäftsjahr belasteten am Morgen Wincor Nixdorf. Die Aktien des Automatenherstellers rutschten bei Lang & Schwarz 2,5 Prozent unter ihren Freitagsschluss von 51 Euro. Händler verwiesen auf Wunrams Aussagen in der "Börsen-Zeitung", das Geschäftsjahr 2009/2010 bleibe schwierig. Man müsse erneut von einem zweistelligen Ergebnisrückgang ausgehen. Börsianern zufolge hatte der Markt zuletzt nur mit einem einstelligen Minus gerechnet.
Bereits am frühen Morgen waren die Beobachter am deutschen Aktienmarkt davon ausgegangen, dass der Dax seine kräftigen Kursgewinne der Vorwoche zu Handelsbeginn noch etwas ausbauen dürfte: Insgesamt äußerten sich Händler für das Geschäft am Montag zuversichtlich.
Die US-Börsen hatten am Freitag nach Handelsschluss in Europa mit Unterstützung überraschend guter US-Arbeitsmarktdaten ihre Gewinne noch etwas ausgebaut. Der Dow-Jones-Index notierte zum Wochenausklang 1,2 Prozent höher bei 10.566 Punkten. Der S&P-500 legte 1,4 Prozent auf 1138 Zähler zu. Der Nasdaq-Composite rückte 1,5 Prozent vor auf 2326 Punkte.
Auch die Vorgagen aus Asien waren gut: Die Börse in Tokio ging mit Gewinnen in die Woche. Unterstützt vom schwächeren Yen schloss der Nikkei-Index 2,1 Prozent höher bei 10.585 Stellen. Der Shanghai-Composite lag 0,5 Prozent im Plus bei 3046 Zählern.
Im Verlauf könnten günstige Daten zur Industrieproduktion den Dax weiter antreiben, meinte ein Händler. "Die zeitnahen Aufträge sind zuletzt gut ausgefallen, davon sollte die Produktion profitieren", so seine Begründung. Erwartet wird im Konsens ein Plus von 1,0 Prozent. Die Daten werden gegen 12.00 Uhr (MEZ) erwartet.
Aus technischer Sicht liege bei 5.888 Punkten ein Widerstand, erklärte ein charttechnisch orientierter Beobachter. Ein Überwinden könnte den Dax an das Jahreshoch bei 6.094 Punkten führen, hieß es dazu in den Mußler-Briefen. Unterstützt sei der Dax demnach beim Vorgänger-Hoch bei 5.828 Punkten. "Erst im Falle einer Rückkehr unter 5.750 drohen die in dieser Woche erarbeiteten Chancen im Sande zu verlaufen", erläuterten die Experten von Staud Research.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts