Am letzten Tag im Mai 2010 Dax-Future im Plus
31.05.2010, 08:45 UhrAm deutschen Aktienmarkt rechnen die Beobachter mit einem freundlichen Start in die erste Juni-Woche. Die Wirkung des Spanien-Schrecks der Ratingagentur Fitch verblasst. Aus Japan kommen ermutigende Signale. Der Dax-Future zieht leicht an.

Handel in bewegten Zeiten: Die Börsen gleichen einem gut gefüllten Stall für alte Hasen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Dax-Future ist am Montag höher gestartet. Der Terminkontrakt gewann in den ersten Handelsminuten 26 Punkte auf 5959 Zähler. Daraufhin berechneten Banken und Broker den Dax zum Auftakt 0,2 Prozent im Plus. Der Bund-Future stieg um fünf Ticks auf 128,55 Punkte. Der Euro kostete 1,2304 Dollar nach 1,2267 Dollar zum US-Freitagschluss. Ein Barrel der US-Ölsorte WTI verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 74,43 Dollar.
Vor allem hinter der ersten Reihe sahen Händler am Morgen Bewegung: Vorbörslich taten sich zum Beispiel die Aktien von Gildemeister mit Kursgewinnen hervor. Im Geschäft von Lang & Schwarz lagen die Titel des Werkzeugmaschinenbauers 3,2 Prozent über ihrem Freitagsschluss von 8,59 Euro und waren damit der größte Gewinner im MDax. Börsianer verwiesen zur Begründung auf einen Bericht der "Financial Times Deutschland", demzufolge der japanische Partner Mori Seiki seinen offiziell fünfprozentigen Anteil an dem Bielefelder Konzern ausbauen wolle.
Deutsche Wohnen profitierten vorbörslich von einem höheren Ergebnis im ersten Quartal. Die Titel des Immobilienunternehmens stiegen im Handel von Lang & Schwarz um 1,9 Prozent. Der Konzern steigerte sein Ergebnis auf 9,1 Mio. Euro nach 4,9 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
Mit Dividendenabschlägen werden am Montag die Aktien von Gagfah, Lanxess und Drillisch gehandelt. Abgesehen davon rechneten Händler mit einer ruhigen Gesamtlage. "Dass am Freitagabend an Wall Street Geld noch vom Tisch genommen wurde, war angesichts des heutigen Feiertags in den USA keine Überraschung", meinte ein Broker. Am Montag bleiben die US-Börsen wegen des "Memorial Day" geschlossen. Die leichten Kursgewinne in Tokio und Seoul belegten, dass dort die negativen Vorgaben bereits abgeschüttelt worden seien, hob ein Beobachter hervor. Die Stabilität an den Asienbörsen werfe die Frage nach einem Sentimentwechsel auf.
"Vor zwei Wochen wären die Kurse in Asien nach solch schwachen US-Vorgaben noch kräftig gefallen", meinte der Händler. "Sell in May and go away" habe sich in diesem Jahr einmal mehr als die richtige Devise herausgestellt. Es gebe jedoch noch immer "reichlich Bullen" am Markt, welche nun die jüngste Korrektur als ausreichend auffassen und auf eine Fortsetzung der im März 2009 begonnenen Erholung setzen könnten.
Bereits am frühen Morgen waren die Beobachter am deutschen Aktienmarkt davon ausgegangen, dass der Dax trotz der Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens etwas fester in den Handel gehen dürfte. Banken und Brokerhäuser sahen den deutschen Leitindex zunächst nur knapp über seinem Freitagschluss von 5946 Zählern. Die Anleger hatten zum Ausklang der Woche wieder etwas mehr Mut gefasst und dem Dax zu einem Kursplus von 0,2 Prozent verholfen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Dow-Jones-Index 0,7 Prozent tiefer notiert.
Nach Handelsschluss in Europa schockte die Wall Street jedoch die Herunterstufung der Bonität Spaniens durch die Ratingagentur Fitch sowie unerwartet schwache Konjunkturdaten. Der Dow-Jones schloss mit einem Minus von 1,2 Prozent auf 10.136 Punkten. Der S&P-500-Index fiel 1,2 Prozent auf 1089 Zähler. Der Nasdaq-Composite sank 0,9 Prozent auf 2257 Punkte.
An der Tokioter Börse lag der Nikkei-Index am Montag kurz vor Handelsschluss 0,6 Prozent höher bei 9820,55 Punkten. In China tendierte der Shanghai-Composite 0,2 tiefer bei 2649 Stellen.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts