Marktberichte

Freundlicher Freitag Dax-Future steigt

Der deutsche Aktienmarkt dürfte sich am Freitag etwas erholen und mit leichten Kursgewinnen starten. Nach den Kursverlusten des Vortags erwarten Händler einen versöhnlichen Auftakt.

(Foto: REUTERS)

Der Dax-Future ist am Freitag 20 Punkte höher bei 5734 Zählern in den Handel gestartet. Banken und Brokerhäuser berechneten den Dax daraufhin zu Handelsbeginn bis zu 0,6 Prozent im Plus bei 5735 Punkten. Am Rentenmarkt notierte der Bund-Future mit 122,47 Zählern nahezu unverändert. Der Euro lag bei 1,4916 Dollar nach 1,4922 Dollar zum US-Handelsschluss am Donnerstag. Das Fass WTI verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 77,75 Dollar.

Wachsende Nervosität der Anleger hatte die Aktienmärkte am Vortag belastet und den deutschen Leitindex 1,5 Prozent ins Minus gedrückt. "Das vergleichsweise gute späte Geschäft an Wall Street dürfte stützen", beschrieb ein Marktteilnehmer die Ausgangslage am Freitagmorgen. "Der Aufwärtstrend ist zwar nach wie vor intakt, nach der Berichtssaison ist aber die Luft einfach etwas draußen", schätzte der Händler die Lage an den Aktienmärkten ein.

Auch in den kommenden Wochen sei angesichts des sich rasant den Feiertagen "Thanksgiving" und Weihnachten nähernden Jahres kaum noch mit sonderlichen Ausschlägen nach oben oder unten zu rechnen. Dies werde sich, so der Händler weiter, auch im Verlauf des freitäglichen Handels zeigen. "Nach einem etwas festeren Start dürften sich die Märkte dann nur noch seitwärts bewegen."

In Deutschland belastete eine drohende Herabstufung der Bonität durch Moody's auf den Aktien der Deutschen Bank. Im Geschäft von Lang & Schwarz lagen die Papiere des Institutes vorbörslich 1,3 Prozent unter ihrem Vortagesschluss von 50,43 Euro. Die Analysten der Ratingagentur hatten der Bank eine gewisse Schwäche im Kreditprofil attestiert. "Dies könnte Spekulationen um eine Kapitalerhöhung neue Nahrung geben", sagte ein Börsianer. Unabhängig davon hatte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann in einem Zeitungsinterview sein Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent mit einem Fragezeichen versehen. "Angesichts der verschärften Kapitalanforderungen ist das keine Überraschung", betonte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.

Nach einem erneuten Dämpfer für die Übernahmespekulationen gaben Sky Deutschland am Freitag vorbörslich nach. Im Geschäft von Lang & Schwarz lagen die Titel des Bezahlfernseh-Senders 1,9 Prozent unter ihrem Vortagesschluss von 2,60 Euro und waren damit einziger Verlierer im MDax. Der Europa- und Asienchef des Großaktionärs News Corp., James Murdoch, hatte am Vorabend betont, sein Unternehmen plane derzeit keine Aufstockung der Anteile. Ein Händler sagte dazu, dies sei zwar nur eine Bekräftigung früherer Aussagen, allerdings stünden die charttechnischen Zeichen bei Sky derzeit auf Verkauf. Am Vortag hatten die Papiere unter der 200-Tage-Linie geschlossen.

Am Donnerstag hatten die Börsen in Europa sehr schwach geschlossen. Einen Teil der Verluste führten Händler auf den Verfalltag am Freitag zurück. Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten hatten Sorgen vor einem Ausstieg der Notenbanken aus der Quasi-Nullzinspolitik geweckt. Technologiewerte zählten dabei zu den größten Verlieren. Analysten der US-Großbank BoA-Merrill Lynch hatten gleich acht Chipunternehmen heruntergestuft. Zyklische Aktien litten unter Gewinnmitnahmen.

Die US-Börsen hatten nach Handelsschluss in Europa ihre Verluste etwas eingegrenzt. Der Dow-Jones-Index beendete die Sitzung 0,9 Prozent im Minus bei 10.332 Zählern, der S&P-500-Index verlor 1,3 Prozent auf 1094 Punkte. Der Nasdaq-Composite büßte 1,7 Prozent auf 2156 Stellen ein.

Der Nikkei-Index lag am Freitag 0,5 Prozent tiefer bei 9497 Punkten. Der Shanghai-Composite notierte mit 3322 Zählern nahezu unverändert.

Quelle: ntv.de, dj/rts

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