Im Banne der Quartalszahlen Dax auf Kletterkurs
06.08.2009, 10:12 Uhr
Dax auf Kletterkurs
(Foto: dpa)
Überzeugende Geschäftszahlen mehrerer Finanzkonzerne haben Anlegern am Donnerstag wieder Appetit auf Aktien gemacht. Kursverluste an der Wall Street sorgten am Nachmittag aber für eine gewisse Ernüchterung. Von den Kursgewinnen des Dax blieb zum Xetra-Schluss ein mageres Plus von 0,3 Prozent übrig. Der Leitindex schloss bei 5369,98 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 0,34 Prozent auf 6415,88 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,33 Prozent auf 670,80 Punkte hoch.
"Der Aufwärtsdrang der Marktes ist ungebrochen", sagte ein Börsianer. "Das lässt sich daran erkennen, dass die Reaktionen auf negative Impulse wenig ausgeprägt sind. Gesünder wäre es allerdings, wenn der Dax erst einmal auf 5200 Punkte zurückfallen würde."
Dank eines Quartalsergebnisses über den Markterwartungen kletterten die Aktien der Hannover Rück um 5,9 Prozent. Experten lobten vor allem das Lebensversicherungsgeschäft. Wegen der positiven Entwicklung in diesem Bereich werde er seine Prognose anheben, kündigte LBBW-Analyst Robert Mazzuoli an.
Banken standen ebenfalls weit oben auf den Einkaufszetteln der Anleger. Die Aktien der Commerzbank konnten ihre Anfangsgewinne allerdings nicht halten und schlossen 0,6 Prozent tiefer. Das Institut musste zwar weniger auf toxische Wertpapiere abschreiben, gleichzeitig aber die Risikovorsorge für Kreditausfälle drastisch ausweiten.
Stark gefragt waren Henkel, die sich um weitere 2,6 Prozent auf verteuerten. Einen Tag nach Vorlage ihrer Geschäftszahlen profitierten die Titel Börsianern zufolge vom Lob zahlreicher Analysten. So erhöhten unter anderem JP Morgan, UBS und Deutsche Bank ihre Kursziele für den Konsumgüter-Konzern. Auch Henkel-Konkurrent Unilever überraschte mit seiner Quartalsbilanz positiv. "Unilever hat Wort gehalten und Volumenwachstum mit höchster Priorität behandelt", kommentierten die Analysten der Credit Suisse.
Für Aufsehen sorgte die Platzierung von Aktien der Deutschen Börse. Aussagen einer mit der Situation vertrauten Person zufolge verkaufte Morgan Stanley 3,5 Millionen Deutsche-Börse-Papiere zum Preis von jeweils 51 Euro. Spekulationen um eine derartige Transaktion hatten den Kurs des Börsenbetreibers am Nachmittag bis zu 4,2 Prozent ins Minus gedrückt. Die Titel schlossen zwei Prozent tiefer.
Kräftiges Analystenlob erntete Fuchs Petrolub für seine Geschäftszahlen. Der operative Gewinn habe seine über dem Durchschnitt liegende Prognose sogar noch übertroffen, stellte WestLB-Branchenexperte Michael Gorny fest. Trotz der kräftigen Kursgewinne in den vergangenen Monaten habe die Aktie des Schmierstoff-Herstellers noch Luft nach oben. Am Donnerstag zog sie um 8,7 Prozent an.
Quelle: ntv.de, jga/rts