Marktberichte

Kräftiger Südwind Dax auf Klettertour

Die deutschen Aktienmärkte setzen auch an Christi Himmelfahrt ihren Aufwärtstrend fort. Dabei nehmen die Börsianer die angekündigten Sparpakete in Spanien und Portugal wohlwollend zur Kenntnis.

Na, dann Prost!

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Bemühungen zur Begrenzung der Schuldenkrise sind auch am Donnerstag auf positives Echo an den deutschen Aktienmärkten gestoßen. "Es wird ein langer, schwieriger und steiniger Weg bis zur Stabilisierung der Finanzen zahlreicher Euro-Staaten", sagte Aktienstratege Henk Potts von Barclays Wealth. "Aber es ist absolut notwendig, dass diese Staaten die ersten Schritte unternehmen." Spanien und Portugal hatten eine Verschärfung ihres Sparkurses angekündigt.

Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh, warnte Mike Lenhoff, Chefstratege des Vermögensberaters Brewin Dolphin. "Es gibt immer eine allgemeine Verunsicherung bezüglich der Begrenzung der Schuldenkrise trotz der enormen Bemühungen zur Stabilisierung des Euro."

Der Dax setzte an Christi Himmelfahrt seinen Erholungskurs fort und beendete den Handel 1,1 Prozent höher bei 6252 Punkten. Seit der Einigung auf den 750 Milliarden Euro schweren EU-Rettungsschirm für strauchelnde Mitgliedsstaaten am vergangenen Wochenende hat er damit 9,4 Prozent gewonnen. Das ist der stärkste Rally seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers im Herbst 2008. Der MDax gewann 0,6 Prozent auf 8508 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 2,4 Prozent und schloss bei 792 Punkten.

Gegen den Trend verloren SAP 1,1 Prozent auf 35,67 Euro. Der Softwarekonzern hatte am Vorabend die Übernahme des US-Partners Sybase für umgerechnet 4,6 Milliarden Euro angekündigt. Sybase schossen an der Wall Street 15 Prozent in die Höhe auf 64,35 Dollar. Analysten bezeichneten den Kaufpreis als angemessen und wiesen darauf hin, dass sich die Akquisition ab dem ersten Jahr positiv auf die Bilanz auswirken werde. Allerdings habe SAP bei Zukäufen und der Nutzung der erworbenen Technologien nicht immer ein glückliches Händchen gehabt, betonte Analyst Jack Gold von J. Gold Associates.

Unter Verkaufsdruck stand auch die Deutsche Bank, deren Aktien 1,5 Prozent auf 50,86 Euro einbüßten. Nach Aussagen einer mit dem Vorgang vertrauten Person sind der deutsche Branchenprimus und sieben Konkurrenten - darunter Goldman Sachs, Citigroup und Credit Suisse - ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten. Die Behörde prüfe, ob die Institute die Ratingagenturen bei der Bewertung ihrer Hypothekentitel in die Irre geführt hätten.

Dax-Spitzenreiter waren Daimler, deren Aktien vier Prozent fester auf einem 20-Monats-Hoch von 41,37 Euro schlossen. Börsianer machten charttechnische Faktoren für die Kursgewinne verantwortlich.

Quelle: ntv.de, rts

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