Marktberichte

Nach unruhigem Handel Dax auf Kurs 7000

Nach Stunden volatilen Handels schafft der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag den Weg nach oben. Grund ist, dass die EZB wieder die Politik des billigen Geldes verfolgt. Unterstützung gibt es auch durch den positiven Handelsbeginn in New York. So schafft der Dax ein neues Jahreshoch.

Autowerte machen Freude.

Autowerte machen Freude.

(Foto: REUTERS)

Die Absage der Europäischen Zentralbank (EZB) an eine großangelegte Rettungsaktion für klamme Euro-Länder hat dem Dax nur kurz den Wind aus den Segeln genommen. Positiv aufgenommen wurde laut Analysten, dass die Zentralbank ihren geplanten Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes unterbrechen und bis mindestens April die Rundumversorgung für Europas Banken fortsetzen will.

Unterstützung erhielt der Dax auch von den US-Börsen, die mit einem Plus in den Handel starteten. Besser als erwartet ausgefallene Umsatzzahlen der US-Einzelhändler für November schürten die Hoffnung auf eine Erholung der US-Wirtschaft.

Der Dax legte um 1,3 Prozent zu und schloss bei 6958 Punkten. Mit 6959 Punkten markierte der deutsche Leitindex zuvor ein neues Jahreshoch. Der MDax stieg um 2,5 Prozent auf 9759 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 2,2 Prozent und wies 800 Punkte auf.

Trichet hatte erklärt, das im Mai auf dem Höhepunkt der Griechenland-Krise begonnene Ankaufprogramm für Staatsanleihen werde fortgesetzt wie bisher und nicht ausgeweitet. Der Leitindex rutschte daraufhin kurz ins Minus. "Offensichtlich will die EZB die Märkte nicht weiter verunsichern", sagte Norbert Braems von Sal.Oppenheim.

Für positive Stimmung sorgten auch starke US-Konjunktur - und Autoabsatz-Zahlen. Am Vorabend hatten die Autobauer jeweils zweistellige prozentuale Zuwächse beim US-Absatz bekanntgegeben. Die deutsche Autoindustrie rechnet im kommenden Jahr nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie mit einem Exportrekord. Die starke Geschäftsentwicklung der deutschen Fahrzeug-Hersteller setze sich offenbar fort, sagte ein Börsianer.

Ein großer Teil des Dax-Gewinns ging auf das Konto der Autobauer. Sie hatten am Vorabend jeweils zweistellige prozentuale Zuwächse beim US-Absatz bekanntgegeben. BMW und Daimler gewannen 4,8 beziehungsweise 3,0 Prozent. VW-Vorzüge kletterten um 1,8 Prozent.

Gut hielten sich auch Lufthansa mit plus 3,1 Prozent. Die Aktien profitierten von einer Kursziel-Anhebung der Citigroup.

Aufwärts ging es auch mit den Bankenwerten. Deutsche Bank verteuerten sich um 2,8 Prozent. Commerzbank bauten die anfänglichen Verluste ab und stiegen um 0,9 Prozent.

Siemens gewannen 2,5 Prozent. Der Technologiekonzern erwartet einen anhaltenden Aufschwung und auf absehbare Zeit steigende Gewinne.

Im MDax gewannen Hochtief 3,4 Prozent. Die australische Tochter Leighton Holdings hat aus Indien einen 20-Jahres-Vertrag im Wert von umgerechnet rund vier Milliarden Euro zum Abbau von Kohle erhalten und hofft auf Folgeaufträge.

Tui legten nach Geschäftszahlen der Tochter Tui Travel um 3,6 Prozent zu. Ein Analyst sprach von guten Buchungszahlen für die Wintersaison 2010/2011 bei Tui Travel in wichtigen Absatzregionen.

Im TecDax präsentierten sich QSC stark und gewannen 8,6 Prozent. Technisch orientierte Käufer sprangen auf den Zug auf und trieben die Aktie weiter hoch.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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